Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Und ubrigens noch was

Titel: Und ubrigens noch was Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colfer Eoin
Vom Netzwerk:
rief er.
    Die Erdlinge schienen überhaupt keine eigene Artillerie zu haben, und so waren sie jetzt vollkommen wehrlos, nachdem ihr Gott ins Leben nach dem Tode befördert worden war. Jeltz kaute seine dicke, fleischige Unterlippe. Wenn die Götter schon vorher im Himmel lebten, wohin gingen sie dann nach ihrem Tod? Waren Götter einfach selbstverliebte Narzissten? Oder verehrten sie vielleicht ihre eigenen Übergötter und kamen nach dem Tod in eine höhere Himmelsebene?
    Ich habe ein ganz neues Rätsel ersonnen, dachte er. Und er war stolz auf diesen Gedanken.
    Â»Was hältst du jetzt von deinem Vater, Mown?«, sagte er zu dem auf und ab hüpfenden Untergebenen an seinem Ellbogen.

    Mown zögerte einen Moment, bevor er eine Antwort gab, und vom geifernden Glanz des Sieges war auf seinen Lippen nichts zu sehen. Ein Prostetnik hätte auf den Gedanken kommen können, dass dieser Konstant nicht in der Pflichterfüllung schwelgte, obwohl doch alle Papiere vorhanden waren. Jeltz war zwar davon überzeugt, dass die Götter eine Beschwerde einreichen würden, er bezweifelte aber, dass sie mehr tun würden, als einen geharnischten Brief zu schreiben – zumindest solange die galaktische Regierung die QUEST im Arsenal hatte. Und wenn man das so bedachte, wurde es nicht langsam Zeit, dass auch die Götter Steuern zahlten? Die Asen saßen schon fast seit Anbeginn der Zeit in erstklassigen Immobilien und hatten sich doch noch nie auch nur mit einer leere Batterie an den Schätzen der Regierung beteiligt.
    Â»Also, Mown? Was sagst du?«
    Mown war bis tief in seinen weichen geleeartigen Kern erschüttert. Sie hatten gerade einen Gott getötet. Sie hatten einen Unsterblichen aus dem Universum entfernt. Das würde doch bestimmt Konsequenzen haben? Eine angemessene entgegengesetzte Reaktion musste schon in der kosmischen Pipeline sein. Und selbst wenn es keine Konsequenzen hatte, war es doch unendlich traurig.
    Mown nahm sein Doppelkinn in beide Hände und hob den Kopf.
    Â»Ich bin noch ganz benommen, Prostetnik. Sie haben etwas getan, was kein anderer getan hätte.«
    Â»Hmmm«, quorbelte Jeltz und beendete sein Quorbeln auf einem sehr zufriedenen m . »Das hab ich wohl. Auf Megabrantis wurde schon hinter meinem Rücken getuschelt, dass ich es nicht mehr bringe. Muss man sich mal vorstellen – Jeltz der Vorschriftsmäßige bringt es nicht mehr.«
    Â»Der Vorschriftsmäßige?«
    Â»Mein neuer Ruhmesname. Gefällt er dir?«

    Â»Was ist mit Oberarsch?«
    Jeltz legte seinem Sohn die fast knochenlose Hand auf die Schulter. »Ich hoffe, dass du eines Tages der Oberarsch wirst.«
    Mown ließ den Kopf hängen. »Das bin ich schon. Das sind wir alle.«
    Jeltz spürte, wie der Schweiß in seinen Achselhöhlen spritzte. »Gut ausgedrückt, mein Junge. Sehr gut ausgedrückt.«
    Der Kanonier unterbrach diesen beinahe zärtlichen Augenblick. Na ja, zärtlich ist vielleicht zu viel gesagt, aber es war ein Augenblick, der nicht von unterschwelliger Gewalt dominiert wurde.
    Â»Sir. Die Erdlinge. Wir treiben ab.«
    Plötzlich war Jeltz es leid, sich weiter mit diesen Erdlingen beschäftigen zu müssen. Das war so eine Antiklimax, aber Dienst war Dienst … Er richtete das linke Auge auf den Bildschirm und sah, dass die Dickes Ende tatsächlich von ihrer geostationären Position über der Hauptstadt des Planetoiden abtrieb.
    Â»Spielt eigentlich keine Rolle«, murmelte er. »Meine Torpedos können auch um die Ecke schießen.« Er wedelte mit der Hand in Richtung Kanonier. »Vernichte sie. Widerstand ist zwecklos und so weiter und so fort …«
    Â»Ja, Sir«, sagte der Kanonier mit unziemlicher Fröhlichkeit. Bei Vogonen ging es darum, die Arbeit zu erledigen, und nicht etwa darum, unverhohlen über die Ausrottung einer anderen Spezies zu frohlocken, so dass die Mitglieder der Crew einen als Perversling hinstellten und schworen, ihre Töchter lieber in ein anderes Sternensystem zu schicken, als sie mit dieser Person ausgehen zu lassen. »Ein halbes Dutzend Torpedos mit herkömmlichen Sprengköpfen müssten reichen, um die Erdlinge einzudampfen. Wenn ich dazu einen Vorschlag machen dürfte, Prostetnik, es läge innerhalb
unseres Ermessensspielraums, den Planeten zu konfiszieren, den diese Leute gekauft haben. Ich bin mir sicher, dass sich das Amt für die Beschlagnahme

Weitere Kostenlose Bücher