Und ubrigens noch was

»Weißt du, was ich vor mir sehe?«
    Â»Was?«, fragte Heimdall mit hängender Unterlippe.
    Â»Ich sehe einen Helden.«
    Â»Fang nicht an, mich zu bemuttern, Babbe … Beeblebrox.«
    Zaphod knuffte den Gott auf den Oberschenkel. »Ich bemutter dich doch nicht, du Dummerjan. Du bist wirklich ein Held. Und echte Helden gibt es im ganzen Universum gerade mal ein Dutzend. Mich, dich und noch vier andere.«
    Heimdalls Nicken war kaum wahrnehmbar, obwohl sein Kinn eigentlich groß genug war. »Vielleicht. Aber Odin sieht das anders.«
    Zaphod stellte sich auf die Zehenspitzen. »Kann Odin mich jetzt hören?«
    Â»Hier in der Röhre aus künstlicher Atmosphäre wahrscheinlich nicht. Es sei denn, er belauscht uns.«
    Â»Also dann, entschuldige, dass ich das so sage, aber Odin hat es doch gar nicht verdient, dass du bei ihm am Tisch sitzt. Ich würde sogar noch weitergehen. Vielleicht sollte Odin sich mal im Spiegel angucken und überlegen: Wer müsste eigentlich neben mir am Tisch sitzen? Ein hinterhältiger, Witze reißender Hofnarr? Oder nicht eher mein ergebener Brückenwächter? Ich glaube, viele Leute würden gern die Antwort auf diese Frage wissen.«
    Â»Ein Hofnarr? Meinst du wirklich? Viele Leute?«
    Â»Wir mögen zwar sterblich sein, das bedeutet aber nicht, dass wir dumm sind. Die Leute mögen dich, Heimdall. Sie bewundern dich.«

    Â»Früher vielleicht mal.«
    Â»Nein, auch jetzt. Immer noch. Wusstest du, dass es auf Algol einen Heimdall-Kult gibt? Die Sonnenaffen dort können einfach nicht genug von dir kriegen.«
    Â»Wirklich? Auf Algol, sagst du?«
    Â»Und auf der Erde warst du, tja, ein Gott. Da standen überall Statuen von dir.«
    Heimdall gluckste. »Ja, die Erde. Die mochten die Sache mit dem Horn.« Seine Augen wurden feucht, und einen Moment lang gab der Lichtgott in Skandinavien noch ein paar Zugaben, bis ihm klarwurde, dass Zaphod nur seine Schwächen ausnutzte.
    Â»Nein«, fauchte der Gott und putzte sich die Nase. »Das war einmal. Es ist vorbei. Keine Verhandlungen mit Sterblichen.«
    Â»Du musst mit mir reden. Ich kenne deinen geheimen Spitznamen.«
    Â»Oh, das war klar. Jetzt kommst du plötzlich damit. Das ist unterste Schublade, hätte ich nicht mal von dir erwartet.«
    Zaphod stemmte zwei Hände in die Hüften. »Ich rufe dich mit deinem geheimen Namen und verlange mein Recht auf Einreise, Heimdall, Gott des Lichts, auch bekannt als das Auge Asgards.«
    Heimdall schnaubte, gar nicht besonders unglücklich, und hob Gjallarhorn. Er tippte damit gegen ein Mauerstück, worauf die ganze Wand zu Staub zerfiel, der sich sofort zwitschernd in die Atmosphäre erhob: »Frei. Endlich frei. Heimdall, du Sau.«
    Â»Ich muss dich reinlassen«, sagte der Lichtgott. »Thor ist wahrscheinlich an der Quelle des Urd und ertränkt seine Sorgen. Der ist da schon mehr oder minder eingezogen. Wenn er es dir erlaubt, kannst du ein Bier mit ihm trinken.«
    Â»Ein Bier«, sagte Zaphod. »Ich nipp nur mal dran.«

    Wenn Left Brain diesen Gedanken hätte auffangen können, hätte er verbittert aufgelacht und verkündet, dass die Chance, dass Zaphod Beeblebrox an einem Bier nur mal nippte etwa ebenso groß war wie die, dass eine Maus auf eine einfache Frage eine klare Antwort gab.

8

Die Tanngrísnir
    A uch Ford Prefect war unterwegs, um sich ein Bier zu gönnen. Der beteigeuzische Reisereporter war fest entschlossen, den Frieden und die Ruhe der Reise im Dunklen Raum bis zum Letzten auszukosten. Er hängte Decken über die Bullaugen in seinem Zimmer, replizierte einen Humpen Goggles-Bier und setzte sich an den Bordcomputer. Sein Anhalter durch die Galaxis war zwar auch mit einer ziemlich guten Sub-Etha-Verbindung ausgestattet, aber der Bordcomputer der Tanngrísnir war so schnell, dass er ein Echtzeit-Hologramm von einem tausend Lichtjahre entfernten Ort ohne jede erkennbare Verzögerung abspielen konnte.
    Megablitz-froody , dachte Ford, der nichts über Hologramme wusste, außer dass sie manchmal ganz schön Funken sprühten und man nicht daran lecken durfte.
    Ford loggte sich bei uBid ein und wettete mit sich selbst um einen zweiten Humpen Bier, dass er nicht das voraussichtliche Einkommen seines verbliebenen Arbeitslebens verwetten konnte, bevor er einmal geblinzelt hatte. Die Wette hatte er im Handumdrehen gewonnen. Er kaufte ein paar