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Und ubrigens noch was

Titel: Und ubrigens noch was Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colfer Eoin
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welche Auswirkungen das gehabt hat. Mein Vater hat den ganzen Planeten in die Luft gejagt, auf dem wir gefilmt haben. Alle meine schönen Tempel wurden niedergerissen. Ich bin in der Beliebtheitsliste der Gottheiten von Platz vier auf Platz achtundsechzig zurückgefallen, noch hinter Skaoi. Skaoi! Den Gott der verzarkten Schneeschuhe!«
    Â»Schneeschuhe sind auch wichtig. Ach, komm schon, alter Freund, kannst du die ganze Geschichte nicht aus deinem Gedächtnis streichen? Ich hab das schon längst getan.«

    Thor fuhr sich mit acht Fingern durch den Bart. »Aber dieses Kostüm, Zaph? Und die Pom-Pom-Kraken.«
    Zaph, dachte Zaphod. Ich hab ihn.
    Â»Auch das war vielleicht eine Fehleinschätzung.«
    Â»Und das, was ich da gesagt habe«, sagte Thor und erschauerte.
    Â»Du hast geschauspielert. Eine Rolle verkörpert.«
    Â»Odin hat sich einen Ast gelacht. Genaugenommen sogar einen ganzen Wald. Und meine Mutter kann mich nicht mehr angucken. Sie hat Loki erzählt, dass sie dann immer das Latex-Bustier sieht.«
    Â»Das war Kunst – echte Kunst versteht nicht jeder.«
    Â»Weißt du, wie viele Aufrufe der Clip gehabt hat? Er war in den vergangenen fünf Jahren die Nummer eins im ganzen Sub-Etha-Netz.«
    Â»Du sagst es. In den vergangenen fünf Jahren. Das Video ist Vergangenheit. Nächstes Jahr wird es ein neues Thor-Video geben, das dich wieder ganz nach oben katapultiert, wo du auch hingehörst.«
    Â»Ach ja?«, fragte Thor finster. »Was hast du als Zugabe geplant? Soll ich schon mal das Bounce-O-Gel bereitstellen?«
    Zaphod beugte sich zu ihm. »O nein, mein Freund. Keine gestellten Szenen mehr. Dieses Mal ist es real. Eine richtige Kraftprobe. Alte Schule. Ich habe den Unsterblichen gefunden, der dein Schiff geklaut hat, und er hat dich zu einem Duell herausgefordert.«
    Die Gewitterwolke über Thors Kopf spie ein Bündel Blitze aus.
    Â»Erzähl weiter, Zaph«, sagte der Gott. »Ich hör dir zu.«

Hillman Hunter
    Hillman Hunter entsprach bis ins kleinste Detail dem Klischee eines Iren – mehr noch, er entsprach dem Klischee eines Paddy aus einer längst vergangenen Zeit, wie ihn sich ein ausgewanderter Kelte mit grün getönter Brille vorstellte, der den Kopf voll Whiskey und Nostalgie hatte. Auf dem Kopf hatte Hillman ein Nest aus lockigen roten Haaren, sein Gesicht war mit bronzefarbenen Sommersprossen übersät, und sein o-beiniger Gang ließ vermuten, dass er die Jugend im Sattel eines Vollblüters verbracht hatte. Und vor seiner Brust hing ein goldenes Kruzifix. Mit freundlichen Grüßen an die Fans des alten Diddle-ee-aye-Irentums, war Hillman Hunter ein echter Bilderbuch-Ire. Wenn Hillman Hunter in ein Zimmer kam, musste man sich richtig anstrengen, ihn nicht mit einem herzlichen Begorrah zu begrüßen, Gott für den angenehmen Tag zu danken und sich nach der Gesundheit von U2 zu erkundigen. Selbst seine Stimme klang genau so, wie man es erwartete, und warum hätte es auch anders sein sollen, schließlich hatte Hillman seinen Akzent Barry Fitzgerald abgelauscht, einem irischen Schauspieler aus dem zwanzigsten Jahrhundert, der in der Jugendzeit des Fernsehens schon ein alter Mann war. Und der ganze Rest an ihm war ebenso abgekupfert. Hillman färbte sich die Haare, seit er im Alter von achtzehn angefangen hatte zu ergrauen. Er hatte es zu einer wahren Meisterschaft mit dem Lockenstab gebracht und versorgte seine für gewöhnlich blasse Haut durch stundenlange Aufenthalte auf der Sonnenbank mit Sommersprossen.
    Und was war das Motiv für das ganze Täuschungsmanöver? Ganz einfach. Es ging um etwas, was ihm seine Nano schon vor langer Zeit gesagt hatte.
    Â»Die Leute erkaufen sich ihr Wohlgefühl«, hatte sie gesagt, während sie einem Schwein mit einer Getreidesichel
die Kehle durchschnitt. »Wenn du es hinkriegst, dass sie sich wohlfühlen, werden sie dir alles abkaufen, ganz egal, was du ihnen andrehen willst.«
    Die Verbindung von Weisheit und spritzendem Schweineblut hinterließ einen bleibenden Eindruck beim kleinen Hillman, und er vergaß die Lektion seiner Großmutter nie mehr.
    Sorg dafür, dass sich die Leute wohlfühlen, und dann verkauf ihnen, was du willst.
    Also hatte der junge Hillman sich in den beliebten Schauspieler verwandelt und angefangen, reichen Leuten teures Zeug zu verkaufen. Er handelte erst mit Autos und Jachten, arbeitete sich dann zu

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