Und verfluche ihre Sünden
Van Alstyne, Polizeichef von Millers Kill.«
Sie machte eine Notiz auf dem Klemmbrett. »Aha. Es muss Ihr Department gewesen sein, das sich um den Unfall gekümmert hat.«
Russ runzelte die Stirn. »Wer hat ihn gemeldet?«
Ms. Hodgden sah ihn gleichmütig an. »Sie erwarten wohl kaum, dass ich Ihnen das verrate, oder? Ich kann Ihnen allerdings sagen, dass es niemand von Ihrem Department war, was eigentlich korrekt gewesen wäre.«
Russ verschränkte die Arme, eine Bewegung, die seine Polizeiabzeichen und die Waffe in den Blick rückte. »Hier in Millers Kill laufen wir nicht herum und überprüfen die Papiere der Menschen. Das hier ist kein verdammter Polizeistaat.«
Clare musste ein Lächeln unterdrücken.
»Aber Sie und ich stehen an vorderster Front, um uns gegen mögliche Terroristen zu verteidigen, oder?« Ms. Hodgden deutete auf Clare und Dr. Stillman. »Wir erledigen unsere Arbeit, damit sie ihre nicht tun müssen.«
Russ warf Clare einen Blick zu, und sie wusste ohne jeden Zweifel, was er dachte: Die Dame hat zu viele Regierungsverlautbarungen gelesen.
Ihr Gedankenaustausch wurde unterbrochen, als sich seine Schwester an ihm vorbeidrängte. »Hi, ich bin Janet McGeoch.« Sie gab Ms. Hodgden die Hand. »Gibt es ein Problem mit unseren Arbeitern?«
»Erfreut, Sie kennenzulernen, Mrs. McGeoch. Darf ich fragen, ob Sie eine Agentur beauftragt haben, die Arbeitserlaubnis H-2 A zu besorgen?«
Janet warf ihrem Mann einen Blick zu. »Ja. Ist das ein Problem?«
»Die Agentur heißt Creative Labor Solutions«, erklärte Mike McGeoch. »Sie haben gute Referenzen. Wir waren bei diesem Seminar in Amsterdam, wie man Arbeiter bekommt. Einige Leute dort hatten sie schon mal beauftragt. Wir haben sämtliche Unterlagen und Kopien von allem, was wir unterschrieben haben.« Er klopfte seine karierte Wolljacke ab, als müsste sich die Dokumentation irgendwo verstecken.
Ms. Hodgden machte eine weitere Notiz auf ihrem Klemmbrett. »Creative Labor Solutions. Die kenne ich nicht. Ich würde gern die komplette Korrespondenz von Ihnen sehen.«
»Warum?«, fragte Janet unverblümt.
Die Zollbeamtin seufzte. »Mr. und Mrs. McGeoch, ich hege den Verdacht, dass Sie einem nicht ungewöhnlichen Arbeitgeberbetrug aufgesessen sind. Das Erlangen einer H-2-A-Arbeitserlaubnis kostet den Arbeitgeber Zeit und Geld und ist so beschaffen, dass sie die Arbeitsmigration aus anderen Ländern in die Vereinigten Staaten einschränkt. Können Sie mir folgen?«
Janet runzelte die Stirn. Sah ihren Mann an. »Ja, ich verstehe.«
»Einige der sogenannten Arbeitsagenturen versuchen, ihren Profit zu maximieren, indem sie dem Kunden die Kosten für eine völlig legale H-2-A-Arbeitserlaubnis in Rechnung stellen, aber stattdessen illegale ausländische Arbeitskräfte vermitteln.«
»So wie ein Dealer, der ein Zehn-Dollar-Piece für den vollen Preis verkauft, seinen Kunden aber in Wirklichkeit Backpulver andreht, meinen Sie?«, erkundigte sich Russ.
Ms. Hodgden hob die Augenbrauen. »So hätte ich es vermutlich nicht formuliert, aber Sie haben recht.«
»Und wir haben das Backpulver?« Janet sah von ihrem Bruder zu der Zollbeamtin. »Was heißt das genau?«
»Zwei der drei Männer, die hier eingeliefert wurden, haben gefälschte Arbeitspapiere. Und nicht einmal besonders gute Fälschungen, wie ich hinzufügen möchte.«
»Scheiße«, fluchte Mike McGeoch.
Janet griff nach hinten und drückte die Hand ihres Mannes. »Und der dritte?«
Ms. Hodgden konsultierte ihr Klemmbrett. »Amado Esfuentes. Seine Arbeitserlaubnis ist korrekt.«
»Na also! Es gibt keinen Grund, anzunehmen, dass die Papiere der übrigen Männer nicht auch in Ordnung sind.«
»Mrs. McGeoch.« In der Stimme der Frau lag das professionelle Mitgefühl einer Person, die es gewohnt ist, dieselben schlechten Nachrichten immer wieder zu überbringen. Sie erinnerte Clare an ihren Versicherungsagenten. »Wanderarbeiter mit gültigen Papieren fliehen gewöhnlich nicht, wenn sie bei einem Autounfall verletzt werden. Sicher, es ist möglich, dass die beiden, die nicht in der Lage waren, fortzulaufen, die Einzigen sind, die keine Papiere haben, aber es ist nicht sehr wahrscheinlich.«
»Was ist mit diesem Amado?« Mike klang hoffnungsvoll. »Warum sollte er Papiere haben und die anderen nicht?«
»Aller Wahrscheinlichkeit nach hat Esfuentes schon früher in den Vereinigten Staaten gearbeitet. Das macht es für ihn einfacher, selbst eine Erlaubnis zu erlangen, als durch eine Agentur. Für
Weitere Kostenlose Bücher