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Und verfluche ihre Sünden

Und verfluche ihre Sünden

Titel: Und verfluche ihre Sünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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Sie griff nach der Tür und hievte sich hinein. Kevin Flynn und Hadley hatten sich in ihren Sitzen umgedreht und starrten sie an. »Den Weg hoch«, sagte sie. »Zwei weitere Gangmitglieder. Und irgendwas brennt.«
    »Sollten Sie nicht lieber auf die Sanitäter warten?«, meinte Kevin. »Sie sehen beschissen aus.«
    »Fahr los«, blaffte Clare.
    »Ja, Ma’am«, sagte Kevin, und der Aztec fuhr an.
    Hadley griff nach dem Mikro und schaltete es ein. »Harlene, hier ist Knox, verstehen Sie mich?«
    »Ich höre Sie, Hadley.«
    »Unsere Achtzig ist ein Feldweg hinter der Farm der Christies, der von den Weiden in die Berge führt. Wir haben zwei Verletzte, mindestens zwei verdächtige Subjekte und einen Brand in einiger Entfernung. Schicken Sie Feuerwehr und Rettungswagen.«
    »Verstanden. Feuerwehr und Rettungswagen sind unterwegs.«
    Kevin streckte die Hand nach dem Mikro aus. Hadley reichte es ihm. »Achtung, ohne Vierradantrieb kommt man nur langsam voran.« Der Wagen setzte auf, und sie wurden hochgeschleudert, wie um Kevins Meldung zu unterstreichen.
    »Gebe ich weiter.«
    Kevin gab Hadley das Mikro zurück. »Knox Ende – heilige Scheiße, Flynn, pass auf!« Als sie um die Kurve bogen, tauchten die beiden letzten Gangmitglieder vor ihnen auf, die den Feldweg hinuntertaumelten.
    Kevin stieg auf die Bremse. Hadleys Tür sprang bereits auf, bevor sie nur Zentimeter vor dem erschrockenen Pärchen zum Stehen kamen. »Polizei«, schrie sie. »Auf den Boden.«
    Die Männer wechselten einen Blick, als würden sie Widerstand leisten wollen, waren aber zu erschöpft. Sie ließen die Arme baumeln, beugten sich vor und rangen nach Luft. Kevin sprang aus dem Aztec. Er und Hadley näherten sich den Gangstern mit gezückten Waffen. »Auf … den … Boden!«, befahl Hadley. Die beiden Männer warfen sich in den Dreck. Hadley richtete die Waffe auf sie, während Kevin ihnen Handschellen anlegte und die Waffen abnahm. Er drehte die Hand des einen um, auf deren Finger kryptische Symbole tätowiert waren.
    Clare stieg aus. Durch den Vorhang aus Laub und Zweigen konnte sie schwarzen Rauch aufsteigen sehen. »Wir müssen uns beeilen. Amado, Isabel Christie und ihre Brüder sind noch da oben.«
    Hadley und Kevin sahen einander an. »Fessle ihnen die Beine mit Kabelbinder«, sagte Kevin. »Wir lassen sie am Rand liegen und holen sie später ab.«
    Hadley nickte und zog eine weiße Plastikschlaufe aus dem Gürtel. In weniger als einer Minute waren beide Männer verschnürt wie Truthähne und am Straßenrand in Sicherheit vor dem Verkehr. Hadley und Kevin kletterten zurück in den Truck. »Who’s The Man?«, sang Kevin, während er den Motor anließ. »Who’s The Man?«
    Hadley gab einen unverständlichen Laut von sich.
    Sie kamen viel rascher voran als Clare mit ihrem Subaru. Kevin rauschte durch Schlaglöcher und holperte über Bodenwellen, die den Aztec zum Fliegen brachten, offensichtlich weit weniger besorgt um die Aufhängung als Clare.
    Sie ließen den Waldrand hinter sich und rasten auf eine Bergwiese, die von schweren weißen Rauchschwaden vernebelt wurde. Clare sah Flammen und die Umrisse der Scheune, das war alles.
    »Achtung«, warnte sie. »Hier irgendwo stehen ein Humvee und ein weißer Lieferwagen.«
    Kevin kroch zur Scheune. Ein unheilvolles Krachen zerriss die Luft, eine irre Mischung aus splitterndem Holz und berstendem Metall.
    »Was, in Gottes Namen, war das?« Hadley zog wieder die Waffe.
    Als sie näher heranrollten, erhob sich die Scheune aus dem Rauch, erst der Umriss, der noch immer den aus den beiden Luken schlagenden Flammen standhielt, dann die Wände, deren Anstrich Blasen warf und deren Bretter verkohlten, und schließlich …
    »Was, zur Hölle?« Kevin trat auf die Bremse. Der Humvee, vor dem Clare gewarnt hatte, setzte von der Scheune zurück. Sein Kühler war verbeult, einer der Scheinwerfer baumelte aus der Fassung wie ein Auge in einem Horrorcomic. Während sie zusahen, gab der Humvee Gas und rammte die Scheunenwand. Brennende Schindeln stürzten auf die Haube. »Heilige Krähe! Der Idiot wird das Auto in die Luft jagen.« Kevin setzte zurück und stellte den Motor ab. »Komm«, rief er. »Reverend Clare, Sie bleiben hier.«
    »Weißt du, das sagt man mir ständig.« Sie kletterte aus dem SUV. Der Rauch brannte in ihren Augen und in ihrer Kehle. Sie versuchte, flach zu atmen. »Ich suche Amado und Isabel.«
    Die Antwort wartete sie nicht ab. »Amado«, brüllte sie. »Isabel!«
    Sie lief zur oberen

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