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Und weg bist du (German Edition)

Und weg bist du (German Edition)

Titel: Und weg bist du (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Kae Myers
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einen schrulligen kleinen Mann mit abstehendem weißem Haar. Er reichte Noah kaum bis zur Schulter und hatte die größten Ohrläppchen, die ich je gesehen hatte. Seine rote Jacke spannte über einem kleinen Bäuchlein. An seinem Revers war ein Namensschild mit einem Ahornblatt befestigt. Er hieß Stuart.
    Noah zeigte auf den Kasten. »Wäre es möglich, das Buch auf ein anderes Jahr umzublättern?«
    Der Mann strahlte uns an und schob seine Brille hoch, die ihm auf die Nasenspitze gerutscht war. »Wie schön junge Menschen zu sehen, die sich für ihre Vergangenheit interessieren!« Er griff in seine Tasche und zog ein Paar weiße Baumwollhandschuhe heraus. »Welches Jahr beziehungsweise welcher Name interessiert euch denn?«
    »Neunzehnhundertsiebzig und der Nachname ist Hall.«
    »Gern.« Wie ein Arzt vor einer Operation streifte er sich die Handschuhe über. »Ist das ein Verwandter von euch?«
    Noah zuckte mit den Achseln. »Das wissen wir nicht so genau.«
    Stuart nickte und begann einen detaillierten Vortrag über die Geschichte dieser Bücher zu halten, der allerdings an mir vorbeirauschte. Es fiel mir schwer, mich darauf zu konzentrieren, was er sagte, weil ich noch immer so wackelig auf den Beinen war. Das Erlebnis im Fahrstuhl war ein wenig in den Hintergrund getreten, beschäftigte mich aber immer noch. Das Schlagen der Glocken war ein Zeichen dafür gewesen, dass uns die Zeit davonlief und es entscheidend war, meinen Bruder schnell zu finden. Er befand sich offenbar in größerer Gefahr als je zuvor.
    Jetzt zog Stuart einen kleinen Messingschlüssel aus der Brusttasche, öffnete den Kasten und hob den Glasdeckel an. »Bitte zurückbleiben. Ihr könnt schauen, sobald ich die richtige Seite aufgeschlagen habe.«
    Schützend beugte er sich über das Buch und legte mit seinen behandschuhten Fingern eine Seite nach der anderen behutsam um. Noah lächelte und flüsterte mir zu: »Man könnte glauben, er entschärft eine Bombe.«
    Mir war nur allzu bewusst, wie nahe wir beieinanderstanden, und ich lächelte zurück, bis er sich wie beiläufig ein Stück entfernte.
    »Ha!«, rief Stuart triumphierend und blickte sich dann um, bevor er leiser weitersprach, als wäre es ihm unangenehm, dass er vergessen hatte in diesem Raum nur in bedächtigem Tonfall zu sprechen. »Hier ist es.«
    Er ließ den Deckel wieder hinab, verschloss den Kasten mit dem Schlüssel und winkte uns heran. »Theodore Gregory Hall, 1970. Ist das derjenige, nach dem ihr sucht?«
    »Bestimmt«, versicherte Noah, während wir uns näherten.
    »Dann lasse ich euch einen Moment allein.« Er blickte in Richtung eines Paars im mittleren Alter, das den Raum gerade betreten hatte.
    »Danke«, murmelte ich über die Schulter hinweg und wandte mich dann der Buchseite mit der verschnörkelten Goldumrandung zu.
    Noah beugte sich ebenfalls über das Glas. »Aber warum er? Sagt dir ›Theodore Hall‹ etwas?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, aber der Name darüber. Weißt du noch? Während des Ausflugs haben wir drei uns dieses Buch auch angeschaut und es war auf dieser Seite aufgeschlagen. Damals war uns der Name aufgefallen.«
    »Roswill Herbert Flowers?«
    »Ja, und dann hat Jack den Lehrer danach gefragt.« Ich starrte auf die Seite und versuchte mich an seine Frage zu erinnern.
    »Genau … warte. Hatte es etwas mit Watertown zu tun? Wegen Flower Avenue oder so?«
    Wir sahen uns an und sagten dann gleichzeitig: »Die Bücherei!«
    Noah klopfte mit dem Finger auf den Glasdeckel. »Jack wollte wissen, ob das der Mann wäre, nach dem die Bücherei benannt worden war. Doch Mr Montgomery meinte, dass es jemand anders wäre. Ein Gouverneur, glaube ich.«
    Vor meinem geistigen Auge sah ich das Schild an der Fassade des großen Gebäudes, das ich Dutzende Male betreten hatte, gestern das letzte Mal. »Die Flower-Memorial-Bücherei, zum Gedenken an Roswell P. Flower.«
    »Ja, genau.«
    Ich wurde ganz aufgeregt, weil sich endlich alles zusammenfügte. »Dann ist das der Hinweis! Jetzt brauchen wir nur zurück nach Watertown in die Bücherei zu fahren.«
    Noah blickte von dem Buch auf und starrte mich wortlos an.
    »Was ist los?«
    »Das meinst du jetzt nicht ernst.«
    »Doch.«
    »Du willst mir nicht wirklich erzählen, dass Jack uns bis nach Kanada geschickt hat, nur damit wir zurück nach Watertown fahren?«
    Stuart schaute von der anderen Seite des Raumes beunruhigt zu uns herüber. »Psst«, flüsterte ich und trat näher zu Noah. »Doch, natürlich. Weißt

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