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Und weg bist du (German Edition)

Und weg bist du (German Edition)

Titel: Und weg bist du (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Kae Myers
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Ich glaube, ISI will nicht, dass irgendjemand davon erfährt, sonst könnte man sie im großen Stil verklagen.«
    »Aber Jack hat mir gegenüber nie etwas davon erwähnt.«
    Noah zuckte mit den Achseln. »Vielleicht kam er nicht mehr dazu.«
    »Und wie hat er erfahren, was die anderen Programmierer taten?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Meinst du, die ISI-Bosse haben sich bedroht gefühlt, weil Jack es herausgefunden hat? Ob sie versucht haben, ihn am Reden zu hindern?«
    »Auch das kann ich dir nicht sagen. Aber nach seinem Unfall bin ich nervös geworden und habe beschlossen nicht länger für sie zu programmieren.«
    Noahs Handy klingelte. Er blickte auf das Display und sagte: »Es ist die Polizei.«
    Er führte ein kurzes Gespräch. »Das war Don Iverson«, sagte er, nachdem er aufgelegt hatte. »Er ist Kommissar und eine Art Freund von mir.«
    »Du bist mit einem Bullen befreundet?«
    »Don ist in Ordnung. Er war der verantwortliche Polizist, als Seale House für Pflegekinder geschlossen wurde. Seitdem hat er immer ein Auge auf mich. Er hat mir dabei geholfen, die Genehmigung zu bekommen, allein zu leben, obwohl ich noch minderjährig war. So musste ich nicht wieder in eine Pflegefamilie.«
    »Scheint ja ein netter Typ zu sein.«
    »Ja, ist er. Wie auch immer, die Polizei hat anscheinend einige Minderjährige wegen Fahrens ohne Führerschein geschnappt. Vielleicht sind es dieselben, die meine Windschutzscheibe auf dem Gewissen haben. Don hat mich gebeten sie auf dem Revier zu identifizieren. Kommst du mit?«
    Ich stand auf und begann den Tisch abzuräumen. »Ich bin wirklich müde und habe eigentlich auch keine Lust, diese halbstarken Typen noch einmal zu sehen.«
    »Okay, ich bin wahrscheinlich in einer Stunde wieder da.«
    Nachdem Noah gegangen war, schluckte ich eine Schmerztablette und nahm ein heißes Bad. Während ich mich langsam entspannte, ließ ich den Tag unwillkürlich noch einmal Revue passieren, unter anderem die befremdliche Erfahrung, mich plötzlich in Hazels Raum in der oberen Etage des Hauses wiedergefunden zu haben. Was für seltsame und beängstigende Kräfte wirkten nur in Seale House? Waren es die gleichen Mächte, die mich auch im Aufzug des Peace Towers verfolgt hatten? Die Vorstellung war so abstrus, dass ich sie beiseiteschob – genauso wie ich versucht hatte die Erinnerungen an andere unerklärliche Zwischenfälle aus meiner Vergangenheit in Watertown zu verdrängen. Immer wieder beschwor ich mich selbst, dass es für alles eine Erklärung geben musste.
    Fand das alles nur in meinem Kopf statt, wie irgendein blöder Zaubertrick? Aber dann hörte ich wieder die hartnäckige Stimme in mir: Was war mit Georgies Tod? Ich hatte die Umrisse seines Killers gesehen und das zornige Mädchen heute Morgen hatte mich bestätigt. Selbst die Steine, die Georgies Freunde auf Noahs Windschutzscheibe geworfen hatten, konnten als Beweis dienen. Ich ging all die Einzelheiten durch, die nicht zusammenzupassen schienen, und wusste, dass ich dem nachgehen musste.
    Erschöpft ließ ich schließlich das Wasser aus der Wanne. Ich trocknete mich ab, schnorrte mir ein weiteres von Noahs T-Shirts als Nachthemd und wünschte mir einmal mehr mein Gepäck herbei. Draußen war Wind aufgekommen, der ums Haus pfiff und sanft an den Fenstern rüttelte. Doch ich war ruhiger als zuvor, legte mich ins Bett, nachdem ich das Licht gelöscht hatte, und schlief sofort fest ein.
    Das Nächste, woran ich mich erinnerte, war ein wirrer Traum. Ich sah zwei vertraute Bilder vor mir. Eins war das einer alten Frau, das andere das eines unheimlichen Mannes in einem dunklen Raum. Die Frau kam bereits seit einigen Jahren in meinen Träumen vor, der Kerl erst seit kurzem.
    Die Frau war sehr alt und ihre Haut hell und dünn wie Pergament. Schütteres weißes Haar umgab ihre Stirn und ihre Schläfen und sie trug ein silberfarbenes Kreuz auf der violetten Bluse. Als wir uns gegenüberstanden, empfand ich quälende Schmerzen, wusste jedoch, dass die Frau nicht die Ursache dafür war. Womöglich war sie einfach eine Zeugin.
    Sie hatte krumme Finger und dunkle Adern zogen sich über ihren Handrücken. Obgleich ich wusste, dass sie etwas sehr Wichtiges sagte, ließ mich der Traum ihre Worte nicht verstehen. Bevor ich mir einen Reim darauf machen konnte, verschwand sie in dichtem Nebel und ich wurde in einen kleinen, dunklen Raum gezogen.
    Dort sank ich rückwärts auf etwas, das sich anfühlte wie ein Zahnarztstuhl. Ein korpulenter Mann kam

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