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Und weg bist du (German Edition)

Und weg bist du (German Edition)

Titel: Und weg bist du (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Kae Myers
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trotzdem mal nachsehen. Geh in ihr Archiv und suche nach dem Datum.«
    Ich tippte den 16. März ein, den Tag von Jacks Unfall. Wir überflogen die Titelseite und beim Runterscrollen fiel mir ein Artikel ins Auge: »Älteres Ehepaar stirbt bei Verkehrsunfall«. Wie gebannt starrten wir auf das Bild des Unfallwagens, der gerade aus dem Fluss gezogen wird. Namen und Umstände, die in dem Artikel genannt wurden, sagten mir nichts – abgesehen davon, dass dieses Auto in den Fluss gestürzt war, genau wie das meines Bruders.
    »Das hat nicht wirklich etwas mit Jack zu tun.«
    Ich wollte bereits auf die nächste Seite klicken, als Noah mich zurückhielt. »Doch. Der Unfallbericht, den ISI mir gemailt hat … Er enthielt genau dieses Foto.«

achtundzwanzig
DIE GROSSE FRAGE
    »Bist du dir sicher?«
    »Ganz sicher. Ich habe mir das Foto genau angesehen.«
    »Na ja, eins steht fest. Das ist nicht Jacks Wagen. Er fährt einen Honda Civic, genau wie ich, nur ein neueres Modell und seiner ist blau.«
    »Hast du Bilder von dem Unfall gesehen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich wollte nicht. Niemand in der Familie wollte sie sehen.«
    Den Zusatz, dass mich zu viele Einzelheiten über den Tod meines Bruders womöglich in den Wahnsinn getrieben hätten, verkniff ich mir. »Dieses Bild zeigt einen Unfall, der sich genau an dem Tag ereignete, an dem er angeblich gestorben ist. Ich bin mir sicher, dass ISI etwas damit zu tun hat.«
    »Entweder wollte Jack, dass sie ihn für tot hielten, oder ISI hat seinen Tod fingiert.«
    Erschrocken fuhr ich zusammen. »Was ist, wenn sie ihn irgendwo gefangen halten? Wenn sie ihn quälen?«
    »Das glaube ich nicht. Immerhin hat er all diese Hinweise für uns hinterlassen. Das hätte er nicht tun können, wenn er irgendwo festgehalten würde. Aber eins wissen wir: Am 16. März ist etwas geschehen. Etwas, was ihn in ernsthafte Gefahr gebracht hat, weshalb entweder er selbst oder ISI seinen Tod fingiert hat.«
    Ich verließ das Internet, schaltete das Laptop aus und legte es wieder auf den Rücksitz. Noah startete den Motor und ich lehnte mich im Sitz zurück. Er sagte: »Bis wir alle Rätsel, die er uns hinterlassen hat, vollständig gelöst haben, müssen wir aufhören zu spekulieren.«
    »Ich kann nicht anders und ich kann auch nicht aufhören mir Sorgen zu machen.«
    »Sich Sorgen zu machen ist selten fruchtbar.«
    Das hatte er früher auch schon zu mir gesagt, geholfen hatte es mir jedoch nie. Ich seufzte. »Gut, was machen wir jetzt?«
    »Schwierig. Mit dem Messer kamen drei neue Hinweise, von denen jedoch keiner genug Informationen enthält. Durch den Zeitungsartikel haben wir etwas Wichtiges erfahren, aber was fangen wir damit an? Was die beiden anderen angeht, so wissen wir nicht, wo das X ist, mit dem die Stelle markiert ist, und wo wir Beth finden, wissen wir auch nicht.«
    »Beth! Warum bloß Beth? Wir haben uns zwar ein Zimmer geteilt, aber Freundinnen waren wir sicher nicht. Niemand war mit ihr befreundet. Dafür war sie viel zu gestört.«
    Wir fuhren durch die Randbezirke der Stadt und waren beide in Gedanken versunken. Nach einer Weile gelangten wir zu einer Allee, die von Birken, Ahornbäumen und Weiden gesäumt war. An einigen morastigen Stellen wuchsen Rohrkolben, am Straßenrand sprossen wilde Primeln und orangefarbene Lilien, die kurz vor der Blüte standen. Normalerweise hätte ich diesen wunderschönen Anblick genossen. Heute nicht.
    Schließlich kamen wir durch die kleine Stadt Alexandria Bay und fuhren weiter in Richtung des St.-Lawrence-Flusses. Noah hielt an einem Park mit großen Rasenflächen und wir stiegen aus. In der Ferne war am Rand eines Radwegs ein Stand zu sehen, an dem man offenbar etwas zu essen kaufen konnte. Die gelb-violette Markise flatterte im Wind.
    »Hast du auch Hunger, Jocey? Komm, wir besorgen etwas.«
    Bei einer Verkäuferin in karierter Bluse kauften wir Burger und Getränke. Dann spazierten wir zum Fluss, wo wir unter einem Ahornbaum auf einen Picknicktisch mit Bänken stießen. Wir setzten uns auf den Tisch und stellten die Füße auf die Bank, genau wie wir es früher immer getan hatten. Im Sommer würde der grüngraue Fluss sicher voller Boote sein, doch an diesem Tag war der Himmel bedeckt und es war fast niemand auf dem Wasser.
    »Weißt du, ich habe lange versucht meine Vergangenheit zu vergessen«, sagte Noah, während ich in meinen Hamburger biss. »In den letzten Tagen war das allerdings so, als würde man versuchen einem Meteoritenhagel

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