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Und weg bist du (German Edition)

Und weg bist du (German Edition)

Titel: Und weg bist du (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Kae Myers
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sollte.«
    Ohne auf den Sarkasmus in meiner Stimme einzugehen, sagte Saulto: »Manchmal erwischt man halt einen faulen Apfel, trotz all der Sicherheitsvorkehrungen, die wir treffen. Gerard hat nicht zufällig versucht Kontakt zu dir aufzunehmen?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Nur, dass du Bescheid weißt. Der Kerl stand schon immer auf hübsche, große Blondinen. Ich allerdings auch.«
    »Das soll jetzt aber keine Anmache sein, oder?«
    »Doch natürlich«, grinste er und ich fragte mich, ob ihm das künstliche Lächeln nicht in den Wangen schmerzte. »Eins musst du mir verraten: Was findest du an so einem Computerfreak wie Noah?«
    Mir sprang Saultos rosafarbener Schädel in die Augen. »Sein Haar ist einfach unwiderstehlich. Ich steh total auf Jungs mit Haaren.«
    Zachary Saultos Lächeln verschwand und ich ging an ihm vorbei. Dabei murmelte ich leise: »Und mit Grips.«
    Er beeilte sich zu mir aufzuschließen, als ich Noah erblickte, der gerade den Schalter für Verkehrsstrafen verließ und die Quittung im Portemonnaie verstaute. Als er aufblickte, verfinsterte sich seine Miene. »Was willst du hier?«, raunzte er Saulto an.
    »Das mit deinem Haus tut mir leid. Weiß man schon, wodurch das Feuer verursacht wurde?«
    »Ich mag es nicht, von dir verfolgt zu werden, Zach. Wenn du es genau wissen willst, ich mag dich nicht, also halt dich von mir fern.«
    Sie funkelten sich wütend an, bis sich Saulto schulterzuckend wieder mir zuwandte und eine Visitenkarte hervorzog. »Noch mal, wenn du irgendetwas brauchst, melde dich.«
    Ich nahm die Karte nicht an. »Es gibt etwas, was ich brauche.«
    »Und das wäre?«
    »Die Wahrheit. Wenn ihr euch so sehr um mich sorgt, dann seid ehrlich zu mir. Sag mir, was Gerard gestohlen hat. Was sollte mein Bruder zurückholen?«
    »Es tut mir wirklich leid, aber das kann ich nicht.«
    Ich wandte mich an Noah. »Lass uns gehen.«
    Wir ließen ihn stehen und ich spürte Saultos Blick in meinem Rücken, während wir das Gebäude verließen.

siebenundzwanzig
JASON DEZEMBER
    Für eine Weile ließ Noah beim Fahren den Rückspiegel nicht aus den Augen. Ich berichtete ihm jede Einzelheit des Gesprächs mit Saulto und überlegte laut, was Paul Gerard wohl von ISI gestohlen haben mochte und wie es meinem Bruder gelungen war, es zurückzuholen. Denn darüber waren Noah und ich uns einig: Jack hatte es ziemlich sicher bekommen und genau aus diesem Grund hatte er seinen Tod vortäuschen müssen. Und aus demselben Grund hatte Gerard mich angegriffen und später Noahs Haus in Brand gesetzt.
    Je mehr wir redeten, desto ernüchterter blickte Noah drein und ich wusste, was er dachte. Saultos Geschichte erklärte vieles, aber nicht genug. Es frustrierte uns beide, dass wir, obwohl wir dem Ziel näherkamen, dennoch nach wie vor im Dunkeln tappten.
    Als ich an die Boshaftigkeit in Paul Gerards Stimme dachte und daran, wie er mich gewürgt hatte, durchfuhr mich eine neue Welle der Angst. Er war sich offenbar sicher, dass Jack den gestohlenen Gegenstand an mich weitergegeben hatte, und die Tatsache, dass er nicht in unserem Besitz war, brachte uns in eine wirklich gefährliche Lage. Wenn er uns in die Ecke trieb, würden Noah und ich nichts in der Hand haben. Zachary Saulto war ein starrsinniger Idiot, dass er uns nicht erzählen wollte, was Gerard gestohlen hatte. Noah und ich mussten diese wahnsinnige Schnitzeljagd baldmöglichst zu Ende bringen, um endlich herauszufinden, was los war.
    Als ich bemerkte, dass ich auf einem Fingernagel kaute, ließ ich die Hand schnell in den Schoß sinken. Sich Sorgen zu machen würde uns nicht weiterbringen. Deshalb zwang ich mich, nicht mehr an Gerard zu denken. Schließlich schaute ich Noah mit einem verschmitzten Grinsen an.
    »Ist Saulto nicht der größte Erv, der dir je begegnet ist?«
    Er grinste ebenfalls. »Ja, das ist er.«
    »Ich hasse es, von eingebildeten Typen wie ihm angebaggert zu werden.«
    »Er hat dich angemacht?«
    Insgeheim genoss ich seinen eifersüchtigen Blick. Es war ein gutes Gefühl, mehr für Noah zu sein als nur die Schwester seines besten Freundes. »Keine Sorge, ich habe ihm klargemacht, dass er nicht mein Typ ist.«
    Als wir die Innenstadt hinter uns gelassen hatten, wandte ich mich wieder den Rätseln auf den roten Streifen zu. Als Erstes schrieb ich die römischen Zahlen in normale Zahlen um.
    20 11 14 21 16 14 5 4 20 18 5 9 11 18 1 13 24
    Noah blickte aus dem Augenwinkel auf meine Arbeit. »Keine Zahl ist höher als 26. Wahrscheinlich

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