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Und wenn wir fliehen (German Edition)

Und wenn wir fliehen (German Edition)

Titel: Und wenn wir fliehen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Crewe
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war. Hätten wir vorher gelogen, dann hätten wir sicher nicht gezögert, ein bisschen von unserem falschen Impfstoff gegen irgendetwas einzutauschen, das wir zum Überleben brauchen konnten. Wahrscheinlich war hier gar niemand krank.
    »Großartig«, sagte die Frau. »Ich dachte schon …«. Dann schüttelte sie den Kopf, als würde sie sich besinnen. »Ich wünschte, ich könnte euch mehr anbieten, während ihr hier seid, aber die meisten unserer Einrichtungen – der Essbereich, die Duschen – werden gemeinsam benutzt, und, so leid es mir tut, es gehört zu unseren Regeln, dass Neuankömmlinge erst mal zwei Wochen in der Quarantänehütte bleiben müssen, bevor sie zu den anderen stoßen dürfen. Aber wir können euch ein warmes Frühstück bringen, das ihr hier essen könnt. Ich nehme an, ihr habt nicht vor, lange zu bleiben?«
    »Nein«, erwiderte ich. Als sie die Duschen erwähnte, spürte ich plötzlich den ganzen Schmutz und getrockneten Schweiß auf Haut und Haaren. Und ich dachte an die Möglichkeit, Merediths Hand richtig waschen zu können … »Wir sind keine Gefahr«, fuhr ich fort und erhob mich. »So wenig wie man nur eine sein kann.« Ich zeigte auf Leo und Tessa. »Leo und Tessa haben den Impfstoff genommen und Meredith und ich sind immun. Wir hatten das Virus schon vor Wochen und sind beide wieder gesund geworden.«
    Als ihre Namen erwähnt wurden, zuckte Tessa zusammen und setzte sich auf, und Leo öffnete die Augen.
    »Ihr alle beide?«, fragte die Frau und zog die Augenbrauen hoch.
    »Kaelyn hat Glück gehabt«, erklärte Meredith. »Und dann haben die Ärzte ihr Blut genommen, um mir zu helfen.«
    »Wir wären Ihnen wirklich dankbar, wenn Sie uns nur erlauben würden, uns zu waschen, bevor wir weiterziehen«, sagte ich. »Meine Cousine hat sich in die Hand geschnitten – ich konnte die Wunde bis jetzt noch nicht richtig versorgen.«
    Ihr Blick wurde milder. »Und ihr zwei?«, fragte sie und sah zuerst Gav und dann Tobias an.
    »Kein Impfstoff, nicht krank gewesen«, antwortete Gav für sie beide. »Aber es geht uns gut. Oder sehen Sie uns etwa husten oder niesen?«
    »Ich fürchte, ich kann es nicht verantworten, die Regeln so weit zu beugen«, sagte die Frau. »Aber wir können euch ein paar Eimer warmes Wasser und Seife hierherbringen, wenn das etwas hilft, und das Essen. Für die anderen vier von euch lässt sich die Quarantäne ausnahmsweise sicher ein wenig lockern.«
    »Und wenn sie Schutzmasken tragen?«, fragte ich. »Wir können doch nicht einfach weggehen und sie hier sitzenlassen.«
    Die Frau machte ein ernstes Gesicht, doch bevor sie noch etwas sagen konnte, stupste Gav mich am Arm. »Ist schon gut, Kaelyn«, sagte er ruhig. »Ich hab verstanden. Wir bleiben ja nicht lange.« Dann wendete er sich an die Frau: »Wir würden uns über etwas Essen und Wasser sehr freuen. Vielen Dank.«
    Tobias zuckte in seiner Ecke mit den Schultern.
    Meredith war schon aufgesprungen. »Wir können echt richtig duschen?«, fragte sie. »Wo?«
    »Ich zeig’s euch«, erwiderte die Frau amüsiert und ging zurück zur Tür.
    Gav scheuchte mich hinterher. »Komm einfach schnell wieder«, sagte er und tippte mit der Ferse an die Kühlbox. »Auf die hier pass ich für dich auf.«
    Meredith flitzte schon zur Tür hinaus. »Einverstanden«, sagte ich. »Wir sind gleich wieder da.«
    »Geht vorsichtig«, warnte die Frau, als wir aus der Hütte kamen. »Es ist alles vereist. Wir sprühen den Hof regelmäßig mit Wasser ein, damit das auch so bleibt – keine Fußspuren. Das ist eine unserer Vorsichtsmaßnahmen. Bisher sind zwar nur wenige unerwünschte Eindringlinge hier vorbeigekommen, aber man kann nie vorsichtig genug sein.«
    Ich konnte auf dem glatten Untergrund nur mühsam das Gleichgewicht halten. Wir befanden uns auf einer Lichtung, die auf drei Seiten von Wald umgeben war. Einige Hütten, die der ähnelten, aus der wir gerade gekommen waren, bildeten einen Halbkreis um ein größeres Gebäude aus Holz.
    Dahinter stand das gläserne Gewächshaus, das Tessa am Tag zuvor entdeckt hatte. Es funkelte in der Morgensonne.
    Die Frau zeigte auf die Bäume zu unserer Rechten. »Wir haben eure Schlitten in den Wald gebracht, wo das Sprühwasser nicht hinkommt. Aber ihr werdet sehen, dass sie noch genau in dem Zustand sind, wie ihr sie zurückgelassen habt.«
    »Eine Frage«, sagte Leo, die Augen gegen das blendende Sonnenlicht schirmend, »wer sind Sie eigentlich, und wo befinden wir uns hier?«
    »Oh!«, rief

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