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Und wieder Carmel

Und wieder Carmel

Titel: Und wieder Carmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hellen May
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der Duft an meinen Händen. Rita-Sue
bringt die Rettung und verteilt Champagner. Wenn das so weiter geht, bin ich
hier in null Komma Nix Alkoholikerin , denke ich und trinke das Glas in
einem Zug aus.
Alex schafft es nicht, mich noch einmal anzusehen. Es ist wie früher, ich werde
ignoriert und das verletzt mich.
Ich denke darüber nach, ob ich mich ihm gegenüber auch jemals so verhalten
hatte. Da fällt mir die Zeit nach unserer desaströsen Verabredung ein. Ich war fest entschlossen, ihn nicht mehr zu mögen und ihn
ebenfalls zu ignorieren. Zu meinem Unglück unterstütze Jamie mein Vorhaben
nicht und bat mich, bei Walker Mechanics auszuhelfen. Panik erfüllte mich und
es stellte sich mir die Frage, wie sollte ich dort helfen? Ich war nicht
sonderlich geschickt im Auto reparieren und fahren konnte ich ebenfalls nicht.
Jamie erklärte mir dann, dass Victoria sich den Fuß verstaucht hatte und Hilfe
im Büro bräuchte. Amy konnte nicht gehen, weil sie bei einem Projekt in der
Schule half, also sprang ich über meinen Schatten und fuhr mit dem Fahrrad hin.
Dort angekommen klopfte ich vorsichtig an die Werkstatttür. Mein Herz begann
wieder zu pochen. Ich sah mich um, konnte aber niemanden entdecken: „Hallo?“,
rief ich.
„Ich komme“, erkannte ich Pauls Stimme.
Er rollte unter einem Auto hervor und begrüßte mich freundlich.
„Hallo Anna. Alex ist nicht hier.“
„Hallo Paul. Nein, nein, ich bin hier, um zu helfen, Victoria hatte bei Jamie
angerufen. Ich hoffe, meine Hilfe reicht euch aus.“
„Aber natürlich. Komm, Victoria ist im Wohnzimmer.“ Er erhob sich und wischte
sich die ölverschmierten Hände an einem Lappen ab. Dann führte er mich ins
Wohnzimmer. Dort lag Victoria mit einem Gipsverband vom Knie bis runter zum Fuß
auf der Couch und begrüßte mich:
„Hallo Anna. Schön dich zu sehen. Wir sind eine Familie der Pechvögel, sag ich
dir.“
„Jamie sagte, dein Knöchel wäre verstaucht?“, fragte ich fürsorglich.
„Ja, zum Glück „nur“ verstaucht.“
„Anna ist hier, um zu helfen.“
„Sehr gut, ich freue mich. Vielen Dank Anna. Komm setz dich, ich erkläre dir
alles, es ist wirklich ganz einfach, aber mit viel Laufarbeit verbunden.“
Die Rechnungen waren einfacher zu verstehen, als ich dachte und der
Arbeitsablauf, wenn ein Kunde sein Auto wieder abholen wollte, leicht zu
behalten. So lief ich zwischen der Werkstatt und dem Wohnzimmer der Walkers immer hin und her. Natürlich immer wachsam und
um mich blickend, ob Alex in der Nähe war. Nach zwei Stunden schloss Paul die
Werkstatt und ich half Victoria, die Papiere für den nächsten Tag zu sortieren.
„Wirst du uns morgen auch wieder helfen?“, fragte Victoria und lächelte mich
an.
„Ja, gern.“
„Oh wie schön. Paul fährt dich dann jetzt nach Hause.“
„Ich bin mit dem Rad hier.“
„Kommt nicht in Frage. Paul?“, rief sie ihren Mann fordernd.
„Ja.“
„Bringst du Anna nach Hause?“
„Natürlich. Komm Anna.“
„Mein Rad?“
„Das nehmen wir huckepack.“ Paul lächelte. Er lächelt wie Alex ,
dachte ich.
    Am nächsten Tag radelte ich wieder zur Werkstatt,
stellte mein Rad ans Tor und ging hinein. Paul begrüßte mich freundlich.
„Geh nur rein Anna, Victoria sitzt im Wohnzimmer. Ich muss einen Wagen
abschleppen, wenn jemand kommt, Alex ist hinten.“ Ich zuckte zusammen. Alex
ist hier? Oh nein?!
„Ok“, antwortete ich und ging ins Wohnzimmer, wo ich Victoria wieder auf der
Couch vorfand. Ich begrüßte sie und gemeinsam ordneten wir die Rechnungen des
Tages, die ich dann im Büro in den Schrank einsortierte.
„Dad?“, hörte ich Alex rufen . Ich blickte zur Auffahrt,
der Truck war noch nicht wieder da, Paul Walker dementsprechend auch nicht.
„Dad?“, brüllte Alex lauter.
„Der ist nicht da“, brüllte ich aus dem Büro zurück.
„Anna?“
„Ja.“
„Kannst du mir kurz helfen?“
„Wobei denn?“
„Kannst du mal herkommen?“, hörte ich jetzt seine genervte Stimme.
Ich legte die Rechnungen auf den Tisch und ging in die Werkstatt.
„Wo bist du denn?“, rief ich ebenfalls genervt.
„Hier hinten, unter dem blauen Buick.“
„Was ist ein Buick?“
Alex stöhnte leise: „Geh am roten Pickup vorbei, siehst du ihn?“
„Ja, ich stehe davor.“
„Geh links vorbei, dahinter ist ein dunkelblaues Auto auf der Hebebühne, so ein
Teil, womit ...“
„Ja, ich weiß, was eine Hebebühne ist“, unterbrach ich ihn, als ich direkt
hinter ihm und unter dem Auto stand.
„Was soll ich tun?“
Alex sah mich

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