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Und wieder Carmel

Und wieder Carmel

Titel: Und wieder Carmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hellen May
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mir, dass ich
noch mehr als vier Stunden Zeit habe und ich setze mich mit meiner Tasse Kaffee
auf die Terrasse.
„Alex?“, ruft Paul aus der Werkstatt.
„Der ist nicht hier“, ruft Victoria zurück.
„Hilf mir doch mal.“
„Warte, ich helfe dir“, mische ich mich ins Gespräch ein und gehe zu Paul in
die Werkstatt. Hier hat sich seit damals viel verändert, nicht nur, dass mir
die Werkstatt kleiner erscheint, nein Paul hat neue Hebebühnen gekauft und
neues Werkzeug.
„Anna, perfekt, kannst du mal den Wagen starten? Alex sollte mir helfen, aber
wer weiß, wo der wieder steckt.“
„Natürlich, gern.“ Ich steige in den Jeep, unter dem Paul gerade liegt und
starte den Motor. Es fühlt sich wie damals an, Paul ruft und ich trete auf das
Gas.
    „Ich danke dir, du hast nichts verlernt. Aus dir wäre
eine gute Mechanikerin geworden“, erklärt Paul als wir fertig sind.
„Ja, das war meine zweite Option, aber es hat mich dann doch ins Büro
verschlagen.“
„Das hast du damals auch ganz hervorragend gemeistert.“
Ich sehe mich um und entdecke in der Ecke einen Wagen, der mit einer Plane abgedeckt
ist.
„Ein hoffnungsloser Fall?“, frage ich Paul.
„Nein, das ist Alex‘ Wagen, der Mustang, erinnerst du dich?“
„Ja, den hat er noch?“
„Ja. Er steht da nun schon seit Jahren rum, er repariert ihn nicht, verkaufen
will er ihn auch nicht.“
„Was hat der Wagen denn?“
“Nach der Kollision mit einem Felsen müsste so Einiges gemacht werden.“
„Ein Unfall?“
“Ja, Alex ist auf der Küstenstraße gegen einen Felsen gefahren, ganz in der
Nähe seines Ausgucks.“
„War er verletzt?“
„Zum Glück nur leicht.“ Ich hebe die Plane hoch und sehe die eingedrückte
Motorhaube und die zerbrochene Frontscheibe. Bei dem Gedanken, dass Alex
verletzt hinter dem Steuer gesessen hat, läuft mir ein Schauer über den Rücken.
„Kann ich dir sonst noch helfen?“, frage ich um meine bösen Gedanken wieder zu
vertreiben.
„Nein, nein. Geh nur auf die Terrasse und ruh dich aus. Heute ist
Junggesellinnenabschied, da brauchst du deine Kräfte, so wie ich Rita-Sue und
Vicky kenne.“
„Ok. Dann bis später.“
„Ja. Und viel Spaß nachher.“
„Danke.“
    Mit einem kühlen Eistee setze ich mich wieder auf die
Terrasse. Ich kriege den Gedanken des kaputten Mustangs nicht mehr aus dem
Kopf, denn dieser Mustang gehörte damals genauso zu unserer Beziehung wie Alex
und ich. Nach dem Streit am Silvesterabend und meiner Flucht zu Claire nach
Monterey stand der Wagen weiter vor dem Haus der Larsons. Nach der Schule, in
der ich Alex nur kurz gesehen hatte, klingelte es nachmittags an der Tür.
„Hallo Jamie“, hör ich Alex sagen.
„Hallo Alex.“
„Ist Anna da?“
„Ja, warte kurz.“ Ich vernahm Schritte Richtung Treppe. „Anna Darling, Alex ist
hier.“
„Ich will ihn nicht sehen!“, brüllte ich von oben.
„Ich verstehe“, antwortete Alex und verabschiedete sich von Jamie. Als diese
die Tür wieder verschlossen hatte, kam sie die Treppe hinauf und betrat mein
Zimmer.
„Anna Schätzchen“, begann sie. „Er war jeden Tag hier.“
„Tja, das ist sein Problem nicht meins.“
„Das verstehe ich ja, aber vielleicht könnest du nur ein einziges Mal mit ihm
reden, dann hört er damit auf und ich muss nicht jeden Tag an die Tür gehen und
ihn wieder wegschicken. Würdest du das für mich tun?“
Ich überlegte. „Ok, Jamie, für dich tue ich es.“ Die Tür klappte unten und Glen
rief: „Jemand da?“
„Ja“, riefen wir von oben.
Mir kam eine Idee und ich lief die Treppe hinunter: „Glen, würdest du mir bei
einer Sache helfen?“
„Gern, wobei denn?“
„Ich muss noch einmal mit dem Wagen von Alex fahren.“
Glen sah mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
„Wenn sein Wagen nicht mehr vor der Tür steht, dann kommt er auch nicht jeden Tag
hier her.“
„Ich dachte er kommt deinetwegen.“
„Ja, das auch. Ich wollte seinen Wagen zur Werkstatt fahren und dort mit ihm
sprechen, dann hört das auf.“
„Ok und wie kann ich dir helfen?“
„Indem du mit dem Polizeiwagen hinter mir her fährst, praktisch als Geleit.
Geht das?“
„Hmm“, überlegte Glen. „Ausnahmsweise.“
„Danke Glen.“
Ich griff nach dem Mustang-Schlüssel, lief hinaus und setzte mich in den Wagen. Hmm, hier riecht alles nach ihm, dachte ich und atmete tief ein. Dann
startete ich den Wagen und fuhr los, mit dem Sheriff im Rückspiegel. Wenig
später standen wir vor Alex‘ Haus. Nach dem Abstellen des Motors

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