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Und wieder Carmel

Und wieder Carmel

Titel: Und wieder Carmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hellen May
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nach
ihrer Lüge. Sollte ich jemals heiraten, hoffe ich, dass Claire so einen
peinlichen Auftritt für mich zu verhindern weiß.
Es klingelt und zwei Frauen stehen vor der Tür, die mir als Rita-Sues Cousinen
Erin und Peggy vorgestellt werden. Sie sind bewaffnet mit Tröten und bunten
Geschenken für die Braut. Wenig später stehen Bevin, eine Freundin vom College
und Samantha, eine Arbeitskollegin aus L.A.vor
der Tür. Als es wieder klingelt, bittet mich Vicky die Tür zu öffnen.
Bereitwillig erfülle ich ihr den Wunsch und plötzlich stehe ich der erwachsenen
Rebecca gegenüber, der ehemaligen Freundin von Amy. „Hi, schön dich zu sehen.“
„Anna? Bist du das?“
„Ja, ich bin es.“
„Hat sie es also geschafft, dich hierher zu locken“, sagt sie mit dem
sarkastischen Unterton, den ich von ihr gewohnt bin.
„Offensichtlich“, gebe ich kurz zurück.
Sie betritt Vickys Wohnzimmer und begrüßt die anderen Frauen. Ich setze mich
auf den äußersten Rand des Sofas, das der Tür am nächsten liegt. Irgendwo in
mir läuten wieder die Alarmglocken und ich traue der aufgesetzten Euphorie der
Damen nicht.
Als Rita-Sue endlich das Haus betritt, beginnt die Prozedur. Sie packt ihre
Geschenke aus und mit reichlich anrüchigen Kommentaren werden sie
herumgereicht. Erin und Peggy schenken ihr das „Kamasutra“. Bevin hat sich für
seidene Unterwäsche entschieden, Samantha für reizvolle Dessous und in Rebeccas
Päckchen, zart verhüllt in Seidenpapier, steckt ein roter Vibrator.
„Auch Flitterwochen gehen mal zu Ende“, rechtfertigt Rebecca ihr Geschenk. „Und
was hast du?“, fragt sie mich abfällig.
„Anna ist Geschenk genug!“, ruft Rita-Sue.
„Nein, nein, ich habe auch ein Geschenk für dich, auch für danach“, sage ich
ruhig und übergebe mein Päckchen Rita-Sue. Sie öffnet es und nimmt einen
digitalen Bilderrahmen heraus.
„Ich danke dir Anna, da kann ich all die Fotos sehen, von vor und nach der
Hochzeit. Vielen Dank.“ Rita-Sue umarmt mich und Rebecca verschränkt ihre Arme
vor ihrer Brust, wie ein bockiges Kind. Na das kann ja noch heiter werden ,
denke ich und nehme noch einen Schluck aus meinem Champagnerglas.
Dann holt Vicky das Hasenkostüm hervor und erklärt, was es damit auf sich hat.
Alle sind total begeistert, nur Rita-Sue nicht. Wir drängen sie, sich
umzuziehen und nach wenigen Minuten steht ein pinkfarbenes Häschen vor uns.
„Das ist ja scharf“, ruft Scott, der gerade das Wohnzimmer betreten hat.
„Was macht der denn hier?“, brüllt Rebecca.
„Er fährt uns an den Strand nach Monterey“, erklärt Vicky.
Wir packen unsere Sachen zusammen und setzen uns in den großen Van, in dem wir
alle Platz finden. Bevor ich einsteige, fotografiere ich Rita-Sue, die wirklich
sehr aufreizend in ihrem Outfit aussieht. SMS an Claire:
Junggesellinnenabschied, Rebecca ist auch dabei. Rita-Sue muss im Häschen
Kostüm Küsse verkaufen.
Claire: Machen die so was auch?
Ich: Nein, war meine Idee.
Claire: Du bist so böse. Pass auf dich auf.
Ich: Mach ich.
Am Strand von Monterey angekommen, hüpfen wir gemeinsam mit dem Hasen Rita-Sue
aus dem Wagen und laufen hinunter zum Strand. Die männlichen Badegäste sind
begeistert und lassen sich gern für einen Dollar einen Kuss und ein Feuerzeug
verkaufen. Die weiblichen Badegäste gucken ein wenig pikiert. Gackernd laufen
wir durch den Sand und ich amüsiere mich über Rita-Sue, die eisern alles an den
Mann bringt.
Nach weniger als zwei Stunden ist alles verkauft und wir verlassen den Strand.
Mit dem Taxi geht es weiter zu einem kleinen Lokal, in dem Vicky einen Tisch
für uns reserviert hat. Wir essen Tapas und Finger
Food und trinken kühles Bier dazu. Rebecca hält immer einen gewissen Abstand zu
mir, sie hat es wohl noch immer nicht verwunden, dass Amy und ich uns damals
näher standen, als es Amy und sie je getan hatten.
Das eigentliche Finale findet im Blue Dynamics statt. Rita-Sue mit ihrem
Hasenkostüm darf ohne Eintritt zu bezahlen den Club betreten, wir folgen ihr
nach zwölf Dollar pro Person am Eingang. Wir werden in eine Nische geführt, die
extra für uns reserviert ist. Wir lassen uns auf bequemen Ledersofas nieder,
Champagner wird serviert und drei spärlich bekleidete, junge Männer gesellen
sich zu uns. Der Club ist gut besucht, die Bars voll besetzt und unter einer
flackernden Lichterorgel tanzen sich die Leute die
Seele aus dem Leib. Auch ich komme nicht umhin, mit einem muskulösen Kerl
namens Tod zu tanzen, der sich mit mir eng

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