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Und wieder Carmel

Und wieder Carmel

Titel: Und wieder Carmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hellen May
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umschlungen zu eher ruhigen Rhythmen
bewegt.
„Ich hab dich hier noch nie gesehen“, flüstert er mir ins Ohr.
„Das kommt daher, weil ich nicht von hier stamme.“
„Und verrätst du mir, wo du zuhause bist?“ Sein Gesicht ist ganz nah an meinem
und seine warmen Hände gleiten vorsichtig über meinen Rücken.
„Deutschland.“
Er blickt mir direkt in die Augen. „Was?“
„Mein zu Hause ist Deutschland.“
„Das ist aber reichlich weit weg.“
„Das ist es.“
Tod drückt mich wieder an sich und flüstert mir ins Ohr: „Was verschlägt dich
nach Monterey?“
„Die Hochzeit.“
Wieder sieht er mich direkt an. „Du fliegst so viele Meilen, wegen einer
Hochzeit?“
„Ja, wieso nicht?“
Erleichtert lächelnd nimmt er mich wieder fester in den Arm. „Wie lange bleibst
du?“
„Bis Sonntag hier im Nachbarort und dann noch eine Woche in LA.“
„Habe ich eine Chance dich wiederzusehen?“
„Tod, ich weiß nicht ...“
„Du bist vergeben, richtig?“
„Nein, das nicht, aber ich habe einfach keine Zeit.“
„Das ist sehr schade. Ich würde dir gern eine andere Seite von mir zeigen, die,
in der ich nicht dafür bezahlt werde, andere Menschen zu unterhalten.“
Der Song ist zu Ende und Tod bittet mich an die Bar. Er bestellt zwei Drinks,
die ich nicht identifizieren kann.
„Was ist das?“, frage ich und zwänge mich mit meinem engen Rock auf den
Barhocker.
„ Probier’s , es schmeckt fantastisch.“
Ich nippe an meinem Glas und schmecke frische Zitronen, Bitter-Lemon und eine leichte Note Alkohol. „Lecker.“
Tod prostet mir zu und ich sehe den dunkelhaarigen Mann, mit seinen blendend
weißen Zähnen und den kleinen Grübchen in den Wangen prüfend an. Er sieht
sehr gut aus, denke ich , aber irgendwie zu gut.
„Eine wunderschöne Frau aus Deutschland sitzt hier vor mir, was soll ich jetzt
nur tun.“ Haucht er mir ins Ohr.
„Nichts“, kommt es doch recht lallend aus meinem Mund. Ich überfliege die
Anzahl Drinks des heutigen Tages und merke, dass ich doch schon reichlich
Alkohol getrunken habe. Nichtsdestotrotz schlürfe ich weiter an meinem Getränk.
„Also bleibt uns nur heute Nacht?“
„Jap.“
„Dann lass uns keine Zeit verlieren.“
„Womit?“
„Lass uns tanzen. Trink aus und lass uns tanzen.“
Ich kippe den Rest des Drinks in mich hinein und lasse mich von Tod auf die
Tanzfläche ziehen. Dort sehe ich den Hasen mit einem anderen bezahlten Tänzer,
ebenso Vicky. Rebecca sitzt mit Erin, Peggy, Bevin und Samantha an unserem
Tisch. Langsam merke ich, dass nicht nur ich mich drehe, sondern auch der der
Raum. Tods Hände sind mittlerweile an meinem Hintern angekommen und bevor ich
ihn davon abhalten kann, mich zu küssen, sehe ich Scott, wie er Vicky von dem
anderen bezahlten Tänzer wegreißt. Dann nimmt Scott plötzlich Tods Gesicht in
seine Hand und schreit: „Finger weg und Augen zu mir. Du brauchst dich gar
nicht anzustrengen, sie wird dich nie heiraten.“
Mein Körper funktioniert nur noch in Zeitlupe und ich brauche gefühlte zwei
Minuten, um einmal zu blinzeln.
„Was soll der Scheiß?“ Höre ich Tod schreien. Er ist nicht sehr begeistert von
Scotts Einmischung und zieht mich weiter an sich heran.
„Nimm deine Dreckspfoten von ihr“, schreit Alex, den ich aber nicht sehen kann,
weil ich meine Augen nicht mehr offen halten kann. Mein Körper ist so
schrecklich schwer und ich möchte mich hinlegen. Aber jemand hindert mich
daran. Mit Mühe öffne ich die Augen und sehe Alex, mit dem ich mich bewege,
ohne selbst zu gehen. Die Musik wechselt mit Motorengeräuschen den Platz in
meinen Ohren, ich sitze auf einem weichen gepolsterten Sitz und ein Arm ist um
meine Schulter gelegt. Ich werde in den Sitz gedrückt und versuche ein letztes
Mal meine Augen zu öffnen. Eine Tonnenlast liegt schwer auf meinen Augenlidern
und mit letzter Kraft stemme ich sie hoch. Es braucht einen Moment bis ich
merke, bei wem ich im Arm liege. „Alex“, lalle ich und schließe meine Augen
wieder.
    Ohrenbetäubende Klopfgeräusche, die sich
in presslufthammerartige Schläge in meinem Kopf verwandeln, wecken mich auf.
Mein Mund fühlt sich trocken an und als hätte ich undefinierbare eklige Sachen
gegessen. Die Tür öffnet sich und Alex schreit mich an: „Aufstehen Schlafmütze,
wir haben heute viel vor.“
„Nicht so laut.“
„Ich spreche ganz leise“, schreit er wieder.
„Nein, du brüllst.“
„Komm schon, geh duschen. Ich warte unten auf dich.“
Bevor Alex das Zimmer verlässt, öffnet er

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