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Und wieder Carmel

Und wieder Carmel

Titel: Und wieder Carmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hellen May
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Straße lenkt, merke ich, dass es mir deutlich
besser geht, die Anspannung ist weg und ich lehne mich zurück. Unser Weg führt
uns durch zahlreiche Kleinstädte und Dörfer, vorbei an endlosen Weinplantagen,
die die Straße säumen. Wir halten unterwegs an einer Tankstelle, um zu tanken
und an einem Diner, um etwas zu essen. Es ist einer dieser typischen Diner, mit
einem langen Tresen und roten Polsterhochstühlen davor. Die Tische und Bänke
verlaufen parallel zum Tresen und Alex und ich entscheiden uns für einen dieser
Tische. Ich rutsche über das abgenutzte rote Leder der Bank und studiere gleich
die bunte Speisekarte.
Es ist angenehm kühl, die Klimaanlage scheint auf Hochtouren zu laufen. Die
Kellnerin Dotty, mit einem rosa Kleid, einem Häubchen und einer weißen
Rüschenschürze bekleidet, bringt uns Kaffee und nimmt die Bestellung auf. Ich
entscheide mich für einen Burger und Alex für ein Sandwich. Beides sind riesige
Portionen und ich habe Mühe, das Brötchen mit der Fleischbulette in den Händen
zu halten. Alex scheint wie ausgewechselt, als hätte er sich nach dem Gespräch
am Straßenrand für mich und nicht mehr gegen mich entschieden. Das sollte mir
nicht fremd sein, denn das ist nun mal seine Art.
    Satt und etwas träge verlassen wir den Diner und Alex
fragt mich: „Willst du fahren?“
„Bist du sicher?“
„Ich hoffe, du hast in den letzten zwölf Jahren Zeit gefunden, den Führerschein
zu bestehen?“
“Sicher, das habe ich.“
„Dann los. Der Tahoe ist nichts anderes als der Abschepper.“
Ich grinse, steige ein und stelle in dem geräumigen Geländewagen, alles passend
auf mich ein. Dann drücke ich noch einige Knöpfe am Radio und als ich Bruce
Springsteens rauchige Stimme „Born In The USA“ singen höre, fahre ich los.
    Ein paar Stunden später, Alex sitzt wieder am Steuer,
sind wir endlich in L.A. angekommen. Alex lenkt den Wagen eine gepflasterte
Auffahrt hinauf und hält vor einem weißen Haus aus Stein, umringt von breiten
Rasenflächen und grünen Pflanzen an. Die Sonne geht langsam unter und ich folge
Alex in das kühle Haus. Beeindruckt sehe ich mich um.
Alex trägt meinen Koffer in ein abgedunkeltes Zimmer, das beim Einschalten des
Lichtes wie eine große Suite in einem Luxushotel erscheint. Neben einem großen
Doppelbett sehe ich einen Schrank mit Spiegeltüren, einen Schreibtisch und eine
Tür zur Terrasse. Auch ein wunderschönes weiß gefliestes Bad gehört dazu, in
dem allein die Dusche größer ist, als mein ganzes Badezimmer zuhause.
„Möchtest du den Rest des Hauses sehen?“
„Gern.“
Alex zeigt mir das Wohnzimmer, das harmonisch mit weißen Ledersofas, einem
Glas-Metalltisch und neuen Modellbauten eingerichtet ist. Die Glasfront zum
Garten, die aus mehreren Teilen besteht, schiebt er zusammen und eröffnet mir
den Blick auf die große Terrasse. Wir gehen zurück und weiter über einen kleinen
Flur, dort zeigt mir Alex sein Schlafzimmer, dann das Badezimmer, sein
Arbeitszimmer und zum Abschluss die Küche, die mit modernsten Geräten und
weißen Möbeln eingerichtet ist.
„Was hältst du davon, wenn wir essen gehen?“, fragt er mich nach einem kurzen
Blick in den Kühlschrank.
„Ja gern. Ich muss nur kurz mal ...“
„Ja, ja natürlich. Lass dir Zeit. Ich werde auch kurz unter die Dusche springen
und wir treffen uns dann hier, ok?“
„Ja.“
    Wenig später sitzen wir in einem kleinen Restaurant,
trinken Wein und essen gegrilltes Steak und Salat .
„Was für Pläne hast du hier in L.A.?“, fragt mich Alex .
„Wie jeder andere Tourist auch, die Universal Studios, Santa Monica Pier, Rodeo
Drive und all die Orte, die ich nur aus dem Fernsehen kenne“, zähle ich
grinsend auf.
„Universal Studios?“
„Ja, das wünsche ich mir schon so lange.“
“Möchtest du allein oder darf ich dich begleiten?“
„Du willst mich begleiten? Musst du nicht arbeiten?“
“Ich müsste vorher noch mal in die Firma, aber ich kann mir noch ein paar Tage
freinehmen, wenn du mich dabei haben willst.“
„Natürlich. Zu zweit ist es mit Sicherheit viel schöner.“
„Abgemacht.“ Er prostet mir zu und lächelt mich an. Dann wird er wieder ernst
und fragt: „Wann fliegst du wieder ab?“
Ich schlucke den letzten Bissen Fleisch hinunter und antworte: „In einer Woche,
am Sonntag.“
Alex Gesicht bleibt ernst. Er nickt nur und isst dann seinen Salat zu Ende .
„Wo arbeitest du eigentlich?“, frage ich um die erdrückende Ruhe zu
unterbrechen .
„Ich bin Teilhaber

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