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Und wieder Carmel

Und wieder Carmel

Titel: Und wieder Carmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hellen May
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Bahn ist eine
U-Bahn. Plötzlich beginnt alles zu wackeln, Funken sprühen, die Erde über uns
tut sich auf und ein Tanklaster rutscht auf uns zu. Überall sind Rauch und
runterhängende Kabel, dann ein tosendes Geräusch von rechts. Ich kneife die
Augen zusammen, um besser sehen zu können. Und dann erkenne ich, was so viel
Lärm macht, Wasser. Wie eine Sturmflut kommt es auf uns zu. Ich schreie laut
und hebe meine Beine, um nicht nass zu werden. Doch bevor mich das Wasser
erreicht gehen die Tore auf und wir fahren hinaus. Alex hält mich im Arm und
lacht herzhaft, offensichtlich schon die ganze Zeit .
„Das war nicht witzig“, rufe ich aus .
„Doch, das war es. Einfach herrlich. Ich wusste gar nicht, dass du sooo schreien kannst.“
„Das war ein Erdbeben, ich komme aus Hamburg, wir kennen das nicht“, sage ich
grinsend, denn ich weiß, dass ich wirklich laut geschrien hatte.
Den gleichen Effekt erzielt ein Tunnel, der ins Innere einer Pyramide führt. An
den Wänden sind Zeichen von Pharaonen und Schriften der Ägypter zu sehen. Auf
dem Monitor, wo gerade eben noch unser Moderator gesprochen hat, sehen wir nun
Whoopi Goldberg, die von handgroßen Krabbelkäfern überrannt wird. Diese
Tierchen hatte ich im Film ‚Die Mumie‘ gesehen und ein Schauer überkommt mich
bei ihrem Anblick. Plötzlich geht das Licht aus und nur die Krabbelkäfer sind
zu hören. Ich sehe sie vor meinem geistigen Auge und dann springt mich etwas
an. Ich schreie aus Leibeskräften und halte mich an Alex fest. Dann sehe ich
ein Licht am Ende des Tunnels. Erleichtert lockere ich
meine Hand und sehe erst draußen, dass ich Alex in den Arm gekniffen hatte.
„Entschuldige“, sage ich schnell .
„Kein Problem. Ich weiß nur nicht, wie lange ich das noch aushalte, wo fahren
wir denn noch hin, zu ‚ Saw ‘ eins bis fünf?“
„Ich hoffe nicht, denn sonst steige ich aus.“
Glücklicherweise halten wir als Nächstes in der Märchenstadt aus ‚Der Grinch ‘. Ein Platz aus bunten runden Häuschen. Dann geht es
weiter zum Schauplatz des Flugzeugabsturzes aus ‚Krieg der Welten‘ der weniger
gruselig ist, dafür aber sehr erschreckend, weil alles so echt wirkt.
Nach der Tour sehen wir uns die 3D ‚ Terminator ‘ Show
an, in der ich mich tatsächlich gezwungen sehe, nach den kleinen
Krabbelrobotern zu schlagen, die vor meiner Nase herumfliegen. Bei den
‚Simpsons‘ fahren wir per Achterbahn durch Springfield und ich kann mich vor
Lachen kaum in meiner Gondel halten. Ein anschließendes Foto mit Homer darf
dann nicht fehlen.
Erschöpft aber überglücklich fahren wir am späten Nachmittag wieder nach Hause.
Ich schicke Claire das Foto von mir und Homer und bekomme als Antwort: Alex
sieht aber nicht so aus, wie du ihn immer beschrieben hast.
    Mittwoch früh klingelt Alex´ Handy und er verlässt zum
Telefonieren sein Schlafzimmer, im dem wir die letzte Nacht verbracht hatten.
Ich stehe ebenfalls auf und gehe unter die Dusche. Meine Gedanken kreisen um
die letzte Nacht. So viel Sex wie mit Alex in den letzten Tagen hatte ich das
ganze letzte Jahr nicht. Unweigerlich denke ich an Hamburg und an meine
Abreise. Was wird, wenn ich wieder in Hamburg bin? Ich will nicht zurück,
ich bleibe hier. Das mit Alex fühlt sich alles richtig an, wir passen perfekt
zusammen, damals wie heute.
Alex unterbricht meine Gedanken, als er die Dusche betritt und mich liebevoll
in die Arme nimmt. Ich kann nicht genug von ihm bekommen und genieße es, ihn zu
berühren und von ihm berührt zu werden. Perfekt! Geht es mir durch den
Kopf, einfach perfekt .
„Ich muss heute Abend an einem Geschäftsessen teilnehmen, es ist sehr wichtig,
ich kann es leider nicht absagen“, sagt Alex entschuldigend beim Frühstück .
„Kein Problem, geh nur, ich beschäftige mich schon.“
„Eine abendfüllende Konversation mit Claire?“, fragt er schmunzelnd nach.
„Vielleicht.“
„Wie wäre es, wenn du mitkommst?“
„Ist das dein Ernst?“
„Ja, natürlich. Es ist ein guter Kunde mit Einfluss und reichlich Geld, er
möchte ein Haus für seine Tochter bauen lassen, extravagant und kostspielig. Er
bringt seine Gattin mit und hat mich aufgefordert, ebenfalls in Begleitung zu
erscheinen.“
„Und was soll ich deiner Meinung nach dort tun? Stilles Anhängsel oder ...“
„Nein, du bist meine Freundin, es steht dir frei zu tun, was du möchtest.“
„Freundin?“, wiederhole ich langsam.
„Ja, abgemacht ist abgemacht. Sieben Tage Anna und Alex in L.A..“
„Ok“, sage

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