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Undank Ist Der Väter Lohn.

Undank Ist Der Väter Lohn.

Titel: Undank Ist Der Väter Lohn. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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bei sich. Kein Schnellfeuergewehr, überhaupt keine Waffe. Nur einen blöden alten Stock, und was konnte er mit dem gegen einen Dinosaurier ausrichten, der Menschenfleisch witterte?
    Er mußte sich verstecken. Er mußte sich unsichtbar machen. Ein Velociraptor kam nie allein. Und wo zwei waren, waren zwanzig. Oder hundert. Oder tausend!
    Lieber Gott, hilf mir! Er rannte keuchend die Straße hinunter.
    Ein kurzes Stück weiter voraus sah er die Rettung. Ein großer gelber Streugutkasten stand im Unkraut am Straßenrand. Dort konnte er hineinkriechen und sich verstecken, bis die Gefahr vorbei war.
    Zisch. Zisch! Immer noch mehr räuberische Saurier rasten vorbei, als er sich in den Kasten warf. Er duckte sich hastig und zog den Deckel herunter.
    Teddy hatte gesehen, was so ein Velociraptor mit einem Menschen anstellen konnte. Er riß ihm das Fleisch vom Leib und saugte ihm die Augen aus und zermalmte seine Knochen wie Pommes von McDonald’s. Und am liebsten fraßen diese Biester zehnjährige Jungs.
    In dem Kasten waren noch Reste des groben Streusands vom vergangenen Winter. Teddy spürte die scharfen Kanten und Spitzen der Steinchen, die ihm in die Handflächen schnitten.
    Ließ sich mit dem Zeug vielleicht was anfangen? Ließ es sich vielleicht als Waffe benutzen? Ob er es zu einem tückischen Geschoß zusammendrücken konnte, um die Saurier damit anzugreifen und vielleicht so sehr zu erschrecken, daß sie von ihm ablassen würden? Wenn das klappte, würde er Zeit haben, um ...
    Er wühlte mit den Fingern im Sand und traf auf etwas Hartes, das ungefähr zehn Zentimeter tief eingegraben war. Es war schmal und ungefähr so groß wie seine Hand, und als er den Sand rundherum wegbuddelte, konnte er das Ding herausziehen und in das schwache Licht halten, das durch die gelben Wände seines Verstecks sickerte.
    Super, dachte er. Mann, was für ein Glück! Er war gerettet. Es war ein Messer.
    Julian Britton tat, was er nach der Rückkehr von einem Einsatz des Bergrettungsdiensts immer tat: Er überprüfte seine Ausrüstung, bevor er sie wieder wegpackte. Aber er arbeitete nicht so gründlich und genau, wie das sonst seine Gewohnheit war. Seine Gedanken waren weit weg von Seilen, Stiefeln, Pickeln, Hämmern, Karten, Kompaß und allem anderen, was sie brauchten, wenn sie auszogen, um einen verirrten Wanderer zu suchen oder einen Verletzten zu bergen.
    Seine Gedanken waren bei ihr. Bei Nicola. Bei dem, was gewesen war und was hätte sein können, hätte sie nur die Rolle übernommen, die er ihr in ihrer gemeinsamen Beziehung zugedacht hatte.
    »Aber ich liebe dich«, hatte er gesagt, und selbst in seinen eigenen Ohren hatten die vier Worte einen jammervollen, mitleidheischenden Klang gehabt.
    »Und ich liebe dich auch«, hatte sie zärtlich erwidert. Sie hatte seine Hand genommen und herumgedreht, als wollte sie etwas hineinlegen. »Aber die Art von Liebe, die ich für dich empfinde, reicht nicht. Und die Art von Liebe, die du dir wünschst – und die du verdienst –, Jule ... ich glaube nicht, daß ich zu einer solchen Liebe überhaupt fähig bin.«
    »Aber ich tu dir doch gut. Das hast du selbst oft genug gesagt. Das ist doch genug, oder nicht? Kann diese andere Liebe – die Art von der du sprichst – kann die sich denn nicht daraus entwickeln? Ich meine, wir schlafen miteinander ... und wenn das nicht heißt, daß zwischen uns was Besonderes ist ... was braucht es denn noch?«
    Sie hatte geseufzt und sich abgewandt, um zum Fenster hinaus in die Dunkelheit zu blicken. Er konnte ihr schattenhaftes Spiegelbild in der Scheibe sehen. »Jule, ich bin jetzt Hosteß«, sagte sie.
    »Weißt du, was das heißt?«
    Die Erklärung und die Frage kamen wie aus dem Nichts, und in seiner Verwirrung hatte er im ersten Moment an Reiseleiterinnen, Fremdenführerinnen gedacht, die vorn im Bus stehen und in ein Mikrofon sprechen, während das Fahrzeug voller Touristen durch die Landschaft rumpelt. »Du reist?« hatte er gefragt.
    »Ich stelle mich Männern gegen Bezahlung als Begleiterin zur Verfügung«, erklärte sie. »Ich verbringe den Abend mit ihnen. Manchmal auch die Nacht. Ich gehe ins Hotel und hole sie ab, und wir tun das, was sie wollen. Alles, was sie wollen. Danach bezahlen sie mich. Sie geben mir zweihundert Pfund pro Stunde. Fünfzehnhundert, wenn ich die Nacht mit ihnen verbringe.«
    Er starrte sie an. Er hörte ihre Worte klar und deutlich, aber sein Verstand weigerte sich, das Gehörte aufzunehmen. Er sagte:
    »Ich

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