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Undank Ist Der Väter Lohn.

Undank Ist Der Väter Lohn.

Titel: Undank Ist Der Väter Lohn. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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er mir erklärt hatte, warum es für ihn so wichtig ist ...« Sie machte eine umfassende Handbewegung. Die Knöchel ihrer Finger waren verdickt von der Krankheit, die Nicola Maidens Aufnahme in die geheime Welt der Beatties erforderlich gemacht hatte. »Ein Bedürfnis ist nichts weiter als ein Bedürfnis. Solange es nicht gewertet wird, besitzt es im Grunde keine Macht, uns zu verletzen.«
    »Hat es Ihnen nichts ausgemacht, daß eine andere Frau dieses Bedürfnis befriedigt hat?«
»Mein Mann liebt mich. Daran habe ich nie gezweifelt.« Lynley machte sich seine eigenen Gedanken.
    Dann kehrte Sir Adrian zurück und sagte zu seiner Frau: »Du sollst unbedingt runterkommen, Darling. Molly kann es nicht mehr erwarten, ihre Geschenke auszupacken.«
    »Aber wirst du –«
    Sie verständigten sich auf jene spezielle Art, wie sie Paaren eigen ist, die schon sehr lange verheiratet sind. »Sobald ich hier fertig bin. Es wird nicht lange dauern.«
    Nachdem sie gegangen war, wartete Sir Adrian einen Moment, ehe er mit gedämpfter Stimme sagte: »Es gibt natürlich einen Teil, über den ich Chloe lieber in Unkenntnis lassen möchte. Es würde ihr nur unnötig weh tun.«
    Nkata klappte sein Buch auf, während Lynley darüber nachdachte, was hinter der Bemerkung des Arztes steckte. Er sagte:
    »Sie haben sich den ganzen Sommer hindurch über den Pager bei ihr – Nicola Maiden – gemeldet, obwohl sie von Derbyshire aus ja wohl kaum etwas für Sie hätte tun können. Ich habe das Gefühl, daß Ihnen diese ›Vereinbarung‹ mehr bedeutete, als Sie im Beisein Ihrer Frau zugeben wollten.«
    »Sie besitzen Scharfblick, Inspector.« Beattie schloß die Tür.
    »Ich war in sie verliebt. Nicht von Anfang an natürlich. Wir kannten einander ja gar nicht. Aber schon nach ein, zwei Monaten merkte ich, wie stark meine Gefühle für sie waren. Anfangs sagte ich mir, das wäre nur Abhängigkeit: Da war eine neue Partnerin, das verstärkte meine Erregung, und ich wollte diese heftige Erregung immer häufiger spüren. Aber am Ende ging es darüber hinaus, weil Nikki sehr viel mehr war, als ich erwartet hatte. Ich wollte sie für mich behalten. Ja, mehr als alles andere auf der Welt habe ich mir gewünscht, sie ganz für mich allein zu haben.«
    »Als Ihre Ehefrau?«
    »Ich liebe Chloe. Aber im Leben eines Mannes gibt es mehr als eine Art von Liebe – was Sie vielleicht schon wissen oder irgendwann erfahren werden –, und egoistisch, wie ich war, hoffte ich, diese andere Art von Liebe zu erleben.« Er blickte auf seine Hände hinunter. »Das, was ich für Nikki empfand, war sexuelle Liebe, die Art, die mit körperlichem Besitz zu tun hat. Animalische Begierde. Meine Liebe zu Chloe andererseits ist aus Respekt und Zuneigung erwachsen. Als mir klar wurde, daß ich diese andere Liebe für Nikki empfand – diese sexuelle Begierde, in die ich mich immer tiefer verstrickte, je häufiger wir uns sahen –, sagte ich mir, es wäre ganz natürlich, so zu fühlen. Sie befriedigte ja ein ungeheures Verlangen bei mir. Und ganz gleich, was ich wollte, sie war immer bereit, es mir zu geben. Aber als ich sah, daß sie soviel mehr war als nur eine gute Domina –«
    »– wollten Sie sie nicht mehr mit anderen Männern teilen.«
    Beattie lächelte. »Richtig. Ja, Sie sind wirklich gut, Inspector.«
    Nicola Maiden war mindestens fünfmal in der Woche ins Haus gekommen, berichtete Beattie. Seiner Frau gegenüber hatte er die Häufigkeit ihrer Sitzungen mit dem starken beruflichen Streß begründet, unter dem er infolge der Konkurrenz durch jüngere Kollegen und des unaufhaltsamen wissenschaftlichen Fortschritts stünde und der seine innere Anspannung derart verstärkt habe, daß nur noch Züchtigung zur Entlastung führen könne. Und so weit war das gar nicht von der Wahrheit entfernt. »Ich sagte Nikki damals, sie müsse mir jederzeit zur Verfügung stehen und sofort kommen, wenn ich sie brauchte«, erklärte er.
    »Aber in Wirklichkeit war es wohl etwas komplizierter?«
    »In Wirklichkeit war es absolut einfach. Ich wurde nicht mit dem Gedanken fertig, daß Nikki für andere genauso dasein könnte wie für mich. Allein die Vorstellung war die reinste Hölle. Und das hatte ich nicht erwartet. Ich hatte nicht damit gerechnet, daß eine gewöhnliche Nutte solche Gefühle in mir wecken könnte. Aber als ich sie engagierte, hatte ich ja auch keine Ahnung, daß sie alles andere war als eine gewöhnliche Nutte.«
    Ohne Wissen seiner Frau hatte er Nicola Maiden eine

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