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Undank Ist Der Väter Lohn.

Undank Ist Der Väter Lohn.

Titel: Undank Ist Der Väter Lohn. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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hätte. Der Mann war sich zweifellos im klaren darüber, wieviel er aufs Spiel gesetzt hatte, indem er sich mit einer Prostituierten eingelassen hatte.
    »Jeder Mensch hat Feinde«, erklärte Lynley. »Selbst Sie, vermute ich. Wenn eine unzuverlässige Person Ihr geheimes Arrangement mit Nicola Maiden entdeckt hätte, wenn jemand beschlossen hätte, Ihnen zu schaden, indem er dieses Arrangement publik machte, dann hätten Sie sehr viel verloren, und nicht nur materielle Güter.«
    »Ah ja, ich verstehe: die klassische Folge gesellschaftlicher Eigenwilligkeit«, murmelte Beattie. Er fuhr in einem Ton zu sprechen fort, der Lynley das verrückte Gefühl vermittelte, daß sie sich ebensogut über die Wettervorhersage für den nächsten Tag hätten unterhalten können. »Das hätte nicht geschehen können, Inspector. Nikki ist immer hierher gekommen, wie ich schon sagte. Sie war stets konservativ gekleidet, hatte ein Aktenköfferchen bei sich und fuhr einen Saab. Für jeden, der ihr Kommen möglicherweise beobachtet hat, kann es nur so ausgesehen haben, als wäre sie hier, um vielleicht Schreibarbeiten zu erledigen oder bei der Planung irgendeiner Veranstaltung zu helfen. Und da unsere Begegnungen weiß Gott nicht bei geöffneten Fenstern stattfanden, gab es für niemanden irgend etwas zu sehen.«
    »Aber sie selbst hatte doch wohl nicht die Augen verbunden.«
    »Nein, natürlich nicht. Dann wäre sie wohl kaum in der Lage gewesen, meine Wünsche zu befriedigen.«
    »Dann werden Sie mir sicher zustimmen, wenn ich sage, daß sie gewisse Details über Sie gewußt haben könnte. Details, die, wenn sie enthüllt worden wären, Stoff für eine interessante Story geliefert hätten – vielleicht zum Verkauf an eine Zeitung? Sie wissen ja, daß einem gewissen Publikum solche Klatschgeschichten gar nicht schlüpfrig genug sein können.«
    »Großer Gott«, murmelte Beattie in nachdenklichem Ton.
    »Eine Bestätigung Ihrer Aussage, daß Sie am Dienstag abend in Ihrem Club waren, wäre also angebracht«, sagte Lynley. »Wir brauchen den Namen Ihres Clubs.«
    »Wollen Sie mir unterstellen, daß ich Nikki getötet habe, weil sie mehr von mir wollte, als ich bezahlt habe? Oder weil ich sie nicht länger brauche und sie mir drohte, alles publik zu machen, wenn ich sie nicht weiterhin bezahlte?« Er kippte einen letzten Schluck Champagner hinunter, lachte mit bitterer Ironie und schob das Glas weg. Dann stand er auf. »Gott im Himmel, wenn es doch nur so gewesen wäre! Warten Sie bitte hier.« Damit ging er hinaus.
    Nkata sprang sofort auf. »Chef, soll ich -?«
    »Warten Sie. Wir wollen erst mal sehen.«
    »Vielleicht hängt er schon draußen am Telefon, um sich ein Alibi zu verschaffen.«
    »Das glaube ich nicht.« Lynley hätte nicht erklären können, warum er sich da so sicher war, aber vielleicht war es auf die Tatsache zurückzuführen, daß Sir Adrian Beatties Reaktionen, nicht nur auf die Nachricht von Nicola Maidens Ermordung, sondern auch auf die möglichen verheerenden Folgen seiner Beziehung, zu ihr, ausgesprochen sonderbar waren.
    Als Beattie etwa zwei Minuten später wieder ins Zimmer trat, war er in Begleitung einer Frau, die er den beiden Beamten als seine Ehefrau vorstellte. Lady Beattie, so betitelte er sie, und sagte dann zu seiner Frau gewandt: »Chloe, diese beiden Herren sind wegen Nikki Maiden hier.«
    Lady Beattie – eine magere Frau mit Wallis-Simpson-Frisur und einer Haut, die durch allzu häufiges Lifting einen künstlichen Glanz bekommen hatte – griff sich an die dreireihige Perlenkette an ihrem Hals. »Nikki Maiden?« wiederholte sie. »Sie ist doch hoffentlich nicht in irgendwelchen Schwierigkeiten.«
    »Sie ist ermordet worden, meine Liebe«, antwortete ihr Mann und schob ihr seine Hand unter den Ellbogen, vielleicht für den Fall, daß die Neuigkeit sie bekümmern sollte.
    Was offensichtlich der Fall war, denn sie murmelte: »O mein Gott, Adrian –« und griff nach ihm.
    Seine Hand glitt ihren Arm hinunter und umschloß die ihre. Lynley hatte den Eindruck, daß die Geste aufrichtiger Zuneigung entsprang.
    »Schrecklich, nicht wahr«, sagte Beattie. »Grauenvoll, unvorstellbar. Diese Herren sind hier, weil sie glauben, ich könnte irgendwie mit der Sache zu tun haben. Wegen unserer V ereinbarung.«
    Lady Beattie entzog ihrem Mann ihre Hand. Mit hochgezogenen Brauen sagte sie: »Aber ist es nicht viel wahrscheinlicher, daß Nikki dir etwas hätte antun können, nicht umgekehrt? Sie hat sich von

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