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Undank Ist Der Väter Lohn.

Undank Ist Der Väter Lohn.

Titel: Undank Ist Der Väter Lohn. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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das? Wollen Sie die Wahrheit hören oder hier Theater aufführen?«
    »Antworten Sie mir bitte.«
    »Ich brauche keinen Anwalt für das, weswegen ich hier bin.«
    »Der V erdächtige verzichtet darauf, einen Rechtsbeistand anzufordern«, sprach Lynley auf Band. »Mr. Reeve, waren Sie mit Nicola Maiden bekannt?«
    »Kommen wir doch endlich zur Sache. Sie wissen, daß ich sie gekannt habe. Sie wissen, daß sie für mich gearbeitet hat. Sie und Vi Nevin haben im letzten Frühjahr bei mir aufgehört, und ich habe seither keine von beiden mehr gesehen. Ende der Geschichte. Aber ich bin nicht hergekommen, um darüber zu reden –«
    »Wann hat Shelly Platt Ihnen zugetragen, daß Nicola Maiden und Vi Nevin sich als Callgirls selbständig gemacht hatten?«
    Reeves Gesichtsausdruck wurde wachsam. »Wer? Shelly wie?«
    »Shelly Platt. Sie werden doch nicht leugnen wollen, sie zu kennen. Meinem Beamten im Krankenhaus zufolge hat Shelly Platt Sie heute morgen auf Anhieb erkannt.«
    »Mich kennen viele Leute. Ich komme rum. Und ebenso Tricia, meine Frau. Unsere Gesichter sind bestimmt mindestens einmal in der Woche in der Zeitung.«
    »Laut ihrer Aussage hat Shelly Platt Sie darüber informiert, daß die beiden jungen Frauen als Selbständige ins Geschäft eingestiegen waren. Das kann Ihnen doch wohl kaum gefallen haben. Und Ihrem Ruf als tüchtiger Geschäftsmann, der seine Pferdchen fest an der Kandare hat, wird es sicher auch nicht zuträglich gewesen sein.«
    »Hören Sie, wenn eine Schnepfe ihren Krempel allein machen will, interessiert mich das einen Dreck, okay? Die kommen schnell genug dahinter, wieviel Arbeit und Geld es kostet, hochkarätige Kunden zu werben, wie sie sie gewöhnt sind. Dann kommen sie ganz fix wieder zurück, und wenn sie Glück haben und ich in Stimmung bin, nehm ich sie wieder auf. Das ist schon früher vorgekommen. Und es wird wieder vorkommen. Ich wußte, daß ich auch bei Nevin und Maiden nur zu warten brauchte, bis sie wieder angekrochen kommen würden.«
    »Und wenn sie nun gar nicht zu Ihnen zurückwollten? Wenn sie mehr Erfolg hatten, als Sie vorausgesehen hatten? Was dann? Und was können Sie tun, um zu verhindern, daß auch die anderen Frauen, die Sie beschäftigen, ihr Glück auf eigene Faust versuchen?«
    Reeve lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Sind wir hier, um uns übers Gewerbe zu unterhalten, oder wollen Sie ein paar klare Antworten auf Ihre Fragen von gestern abend? Sie haben die Wahl, Inspector. Aber entscheiden Sie sich schnell. Ich habe nicht die Zeit, hier rumzusitzen und mit Ihnen Konversation zu machen.«
    »Mr. Reeve, Sie haben mir keine Bedingungen zu stellen. Eine der Frauen, die für Sie gearbeitet hat, ist tot. Die andere – ihre Partnerin – ist fast zu Tode geprügelt worden. Entweder ist das ein unglaublicher Zufall, oder es gibt eine Verbindung zwischen den beiden Ereignissen. Mir scheint, diese Verbindung sind Sie und die Entscheidung der beiden Frauen, sich von Ihnen zu trennen.«
    »Womit klar wäre, daß sie längst nicht mehr für mich gearbeitet haben«, entgegnete Reeve. »Ich habe mit dieser Sache nichts zu tun.«
    »Sie möchten uns also glauben machen, daß ein Callgirl sich jederzeit von Ihnen trennen und Ihnen als Selbständige Konkurrenz machen kann, ohne irgendwelche Repressalien befürchten zu müssen? Ganz nach dem Gesetz der freien Marktwirtschaft, demzufolge derjenige den Gewinn macht, der das beste Produkt anbietet. Ist es so?«
    »Ich hätte es nicht besser ausdrücken können.«
    »Der beste Mann gewinnt? Oder die beste Frau in diesem Fall?«
    »Das ist die Regel im Geschäftsleben, Inspector.«
    »Ich verstehe. Dann haben Sie sicher nichts dagegen, mir zu sagen, wo Sie gestern waren, als Vi Nevin überfallen wurde.«
    »Das sage ich Ihnen sogar sehr gern – sobald ich gehört habe, was Sie als Gegenleistung bieten.«
    Lynley hatte genug von den taktischen Spielchen des Zuhälters. »Nehmen Sie ihn in Untersuchungshaft«, sagte er zu Constable Budde. »Tätlicher Angriff und Mord.«
    Der Constable stand auf.
    »Hey! Moment mal! Ich bin hergekommen, um mit Ihnen zu reden. Sie haben Tricia gestern ein Geschäft angeboten. Ich bin bereit, mich darauf einzulassen. Sie brauchen die Bedingungen nur auf den Tisch zu legen, damit wir beide wissen, woran wir sind.«
    »So läuft es aber nicht.« Lynley stand ebenfalls auf.
    Budde packte Reeve beim Arm. »Gehen wir.«
    Reeve schüttelte ihn ab. »Hören Sie auf mit diesem Scheiß? Sie wollen wissen,

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