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Undank Ist Der Väter Lohn.

Undank Ist Der Väter Lohn.

Titel: Undank Ist Der Väter Lohn. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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geschickt?«
    »Doch, er hat den Scheck geschickt.«
    Die Hand sank herab. »Gott sei Dank! Das erleichtert mich doch sehr. Denn wissen Sie, ich war an dem Tag etwas unaufmerksam. Ich war ganz mit meiner Musik beschäftigt, weil ich unbedingt bis zum Ende der Woche wenigstens ein Musikstück für Terry einüben wollte, den guten Jungen. Das Geschenk von ihm war so lieb. Es war weder mein Geburtstag noch Muttertag, und da stand er plötzlich vor der Tür ... ich meine, nicht, daß ich von einem Jungen, der nicht mein Sohn ist, am Muttertag etwas erwarten würde, aber er war immer so nett und großzügig, und ich wollte ihm einfach zeigen, daß ich diese Großzügigkeit zu schätzen wußte. Deshalb wollte ich wenigstens eines der Stücke für ihn spielen können. Aber das Üben war ziemlich mühsam und ging gar nicht besonders gut, weil meine Augen auch nicht mehr das sind, was sie einmal waren, und es eine ziemliche Anstrengung ist, Noten zu lesen, die mit der Hand geschrieben sind. Deshalb war ich so in Gedanken, verstehen Sie? Aber der junge Mann – Mr. King- Ryder – machte auf mich einen ehrlichen und zuverlässigen Eindruck, darum bin ich überhaupt nicht auf die Idee gekommen, er könnte Betrug im Sinn haben, als er sagte, er würde einen Scheck schicken. Und ich bin froh zu hören, daß mein Eindruck richtig war.«
    Barbara hörte die letzten Bemerkungen nur mit halbem Ohr. Sie war ganz gebannt von dem, was die alte Frau ihr vorher erzählt hatte. »Mrs. Baden«, sagte sie langsam, und holte so vorsichtig Luft, als hätte sie Angst, ein kräftigerer Atemzug könnte die Fakten wegblasen, die sie von Mrs. Baden zu erfahren hoffte. »Sagten Sie eben, daß Terry Cole Ihnen Musikstücke fürs Klavier geschenkt hat?«
    »Ganz recht, mein Kind. Aber ich glaube, das habe ich schon neulich erwähnt, als Sie hier waren. Wirklich, ein so lieber Junge, dieser Terry. Und so ein guter Junge im Grunde genommen. Immer war er für mich da, wenn ich ihn gebraucht habe. Er hat auch meine Vögel gefüttert, wenn ich länger außer Haus war. Und es hat ihm richtig Spaß gemacht, die Fenster zu putzen und die Teppiche zu saugen. Jedenfalls hat er das immer gesagt.« Sie lächelte leise.
    Barbara riß die alte Frau aus ihren Erinnerungen und brachte sie wieder auf das Thema zurück. »Mrs. Baden, haben Sie diese Musikstücke noch?« fragte sie.
    »Aber ja, natürlich. Ich habe sie gleich hier.«
    Lynley hatte Martin Reeve in einen der Vernehmungsräume im Yard bringen lassen. Er hatte es abgelehnt, am Telefon mit ihm zu sprechen, als Constable Steve Budde, ein Mitglied des Durchsuchungsteams, von Reeves Haus aus angerufen hatte, um ihm Reeves Verhandlungsangebot zu übermitteln. Reeve, so hatte Budde gesagt, sei bereit, der Polizei Informationen zu liefern, die sich als wichtig erweisen könnten, wenn ihm dafür im Gegenzug gestattet wäre, nach Melbourne auszuwandern, eine Stadt, die ihm offenbar urplötzlich sehr ans Herz gewachsen sei.
    Scotland Yard, hatte Lynley auf diese Mitteilung hin erwidert, verhandle nicht mit Mördern. Er wies Constable Budde an, dem Zuhälter das auszurichten und ihn ins Yard zu bringen.
    Wie Lynley gehofft hatte, traf Reeve ohne seinen Anwalt ein. Sein unrasiertes Gesicht war grau und eingefallen, das halboffene Hawaiihemd, das er über seinen Jeans trug, enthüllte eine käsige Brust, auf der mehrere frische blutrote Kratzer leuchteten.
    »Pfeifen Sie Ihre Gorillas zurück«, sagte Reeve ohne lange Vorreden, als Lynley eintrat. »Diese Bande –« mit einer scharfen Kopfbewegung zu Constable Budde – »zerlegt mir das ganze Haus. Entweder Sie ziehen sie auf der Stelle ab, oder ich lehne jede Zusammenarbeit ab.«
    Lynley wies Constable Budde mit einem kurzen Nicken zu einem Stuhl an der Wand. Der Metallstuhl ächzte unter dem Gewicht des Mannes, als dieser sich niederließ und wachsame Haltung einnahm.
    Lynley und Reeve setzten sich an den Tisch, und Lynley sagte:
    »Sie sind nicht in der Position, Forderungen zu stellen, Mr. Reeve.«
    »Quatsch! Das bin ich sehr wohl, wenn Sie Informationen haben wollen. Veranlassen Sie, daß diese Mistkerle mein Haus verlassen, Lynley.«
    Statt einer Antwort schob Lynley eine neue Kassette in den Recorder, drückte den Aufnahmeknopf und nannte Datum, Zeit und die Namen der Anwesenden. Er machte Reeve in aller Form auf seine Rechte aufmerksam, und sagte am Schluß: »Verzichten Sie auf Ihr Recht, einen Rechtsbeistand hinzuzuziehen?«
    »Herrgott noch mal, was soll

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