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Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Titel: Undead 01 - Weiblich, ledig, untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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etcetera. »Er hat dich ohne Erlaubnis gebissen.«
    »Hallooo?! Wer hatte denn diese brillante Idee? Und ich laufe schließlich nicht mit einer Krone auf dem Kopf herum.
    Er konnte nicht wissen, wer ich bin.« Ich wusste es ja selbst nicht. »Beruhige dich einfach, okay? Atme tief durch. Zähl bis zehn. Du machst mir Angst.«
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    Er starrte auf mich herunter. »Dein mitfühlendes Herz ist nicht gut für dich.«
    »Hehe, ich bin hart wie Stahl, Kollege. Was mich stört, ist der Lärm. Das ist alles.« Ganz zu schweigen von dem Geräusch, wenn der Körper des Vampirs auf etwas Hartes aufgeschlagen war.
    »Er hat dir wehgetan«, wiederholte Sinclair mit steinerner Miene.
    Ich hielt ihm meinen Arm entgegen. »Nur ein bisschen, Mami! Siehst du? Schon fast wieder ganz heile. Sein Geruch hat mich deutlich mehr traumatisiert. Hast du sein Shirt gesehen? Widerlich!«
    Er schaute finster auf das wabbelige Fleisch meiner Ar-munterseite (mentale Notiz: mehr Armübungen machen).
    Dann umfasste er meinen Arm behutsam mit seinen großen Händen, hielt ihn einen Moment nachdenklich und drückte dann seine Lippen auf die Wunde.
    »Äh . . . « Warum fühlte ich ein Kitzeln zwischen den Beinen? Er war weit entfernt von meinen Beinen.
    Er leckte das halb getrocknete Blut ab und drückte einen Kuss auf die schnell heilende Wunde.
    »Ähem . . . « Ohne es zu merken, hatte ich mich gegen ihn gelehnt, obgleich er sich besser neben dem anderen Typen in dem Müllcontainer gemacht hätte. Sein dunkler Kopf war über meinen Arm gebeugt, und ich wäre ihm liebend gern mit den Fingern durch das Haar gefahren. »Sinclair. Würdest du . . . uuhhh . . . das bitte sein lassen?«
    Er zog mich näher zu sich.
    »Bitte?«
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    Er beugte seinen Kopf über meinen, und ich sah seine Furcht einflößenden Reißzähne im Licht der Straßenlaternen blitzen.
    »Und wenn ich ganz lieb bitte sage?«
    Er küsste mich so fest, dass ich auf meine Zehenspitzen gezogen wurde und mich an seinen Schultern festhalten musste, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Das tat weh (blöde Pumps!), aber egal. Seine Zunge schoss in meinen Mund, und ich schmeckte mein eigenes Blut. Das war so erregend, als hätte Sinclair sich mitten auf der Straße plötzlich nackt ausgezogen.
    Ich klammerte mich an seinen Mantel und küsste ihn meinerseits. In meinem Mund wurde es plötzlich ein wenig eng, und ich fühlte meine Reißzähne wachsen – als Reaktion auf mein eigenes Blut. Haben Sie schon einmal etwas so Perverses gehört?
    Sinclair zu küssen war, als würde man mit einem sexy Timberwolf herummachen. Er leckte an meinen Zähnen, zwickte mich leicht, und in sein heftiges Atmen mischte sich leises Knurren. Es war . . . es war erstaunlich.
    Warum hatte ich keine Angst? Ich befand mich in einer Gasse zusammen mit zwei Vampiren und machte mit einem sehr bösen Mann herum, der viel größer und viel stärker war als ich, der um diesen Kuss nicht eigentlich gebeten, sondern ihn sich einfach genommen hatte. Was war los mit mir? Warum küsste ich ihn immer noch? Und warum sprach ich immer noch mit mir selbst?
    Sinclair war jetzt nicht mehr in meinem Mund, der sich unanständig geschwollen anfühlte. Er tastete mit den Lippen meinen Hals entlang. Ich hörte mich selbst nach Luft 278

    schnappen und wunderte mich, da ich doch eigentlich kaum je atmen musste.
    Er nahm mich fester in die Arme, streichelte meinen Rücken und küsste meinen Nacken – ich fühlte mich groß-
    artig. Eine halbe Sekunde Pause – dann setzte Sinclair zum Biss an.
    Glücklicherweise brauchte ich nicht mehr als diese halbe Sekunde. Ich ließ seinen Mantel los und stolperte rückwärts.
    Als er nach mir griff, hielt ich seine Hand fest und zerrte mit aller Kraft. Er schlug gegen die Wand hinter uns, prallte zurück und wirbelte herum, um mich anzusehen.
    »Herummachen issst ja gansss sssön«, ich versuchte nicht zu keuchen, »aber nicht dasss.«
    »Hmmm.« Amüsiert betastete er seinen Mund. Seine Reißzähne waren verschwunden. Verdammt! Wie machte er das nur? »Was ist denn mit deiner Sprache passiert?«
    »Nichts.« Lasss unsss . . . Nein. Was konnte ich ohne Zischlaut sagen? »Ich will heim«, sagte ich vorsichtig. »Genug für eine Nacht.«
    »Viel hast du nicht gelernt«, stellte er fest.
    Nur, dass du der beste Küsser der Welt bist.
    »Mehr, als du denkst«, antwortete ich.
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    24
    Ich erwachte (oder musste es nun heißen »ich erhob mich«?) und sah Sinclair, der über mir stand. Nicht die

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