Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Titel: Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson

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sprechen.«
    »Es stimmt, ich koche nicht und ich putze nicht. Die Betten mache ich auch nicht. Und ich gehe nie einkaufen, außer zum Vergnügen. Oder bringe meinen Wagen selber zur Werkstatt. Oder zum Ölwechsel. Oder putze Toiletten. Oder … « Hmm. Er hatte vielleicht sogar recht. »Aber du wirst noch weniger unterdrückt als ich. Wage ja nicht zu widersprechen!«
    »Du hast doch nicht etwa diesen Streit vom Zaun gebrochen, um dich von Antonias und Garretts Tod abzulenken, mein Herz?«
    Ich plumpste unsanft auf unser Bett. Verdammt.
    Und noch mal, verdammt.

8
    Streichen Sie das: Ich plumpste auf mein Bett. Sink Leer hatte sich soeben sechs Wochen auf der Couch eingehandelt. »Das ist nicht fair«, sagte ich – und zuckte vor Schreck über meine zittrige Stimme zusammen. Ich liebte diesen Schwachkopf, fand es aber nicht besonders witzig, vor einem anderen Menschen verletzlich zu erscheinen – und am wenigsten vor dem, den ich liebte und beeindrucken wollte.
    Er hörte auf, sich mit seiner Kleidung zu beschäftigen und setzte sich neben mich. Behutsam legte er mir den Arm um die Schulter, als fürchtete er, ich könnte ihm einen Ellenbogen in den Magen rammen. Oder in die Zähne.
    »Ich habe schon überlegt, wann wohl der richtige Zeitpunkt kommen würde, darüber zu sprechen.«
    »Versuch’s mal mit niemals. Das ist der richtige Zeitpunkt.«
    »Die Ereignisse, die zu ihrem Tode führten, waren über die Maßen anstrengend und gefährlich. Die beiden hatten wenig Gelegenheit, die Folgen ihrer Handlungen zu bedenken.«
    »Ja, das trifft es so ziemlich«, gab ich zu.
    »Zudem war unsere Reise nach Massachusetts so ereignisreich, dass du keine Zeit hattest, angemessen um die beiden zu trauern.«
    »Ereignisreich? So würde ich das nicht bezeichnen.«
    »Du hast es seither sorgfältig vermieden, einen der beiden zu erwähnen, und jetzt stürzt du dich blindlings auf Dinge wie harmlose Feiertage, Feminismus und Laura, die einen – wie hast du es doch gleich genannt? – einen Ausflug in die Hölle machen will.«
    »Ja, aber mit diesen Dingen muss ich mich doch beschäftigen. Ich kann’s nicht ändern. Moment mal? Wann hab ich dir von Lauras geplantem Höllentrip erzählt? Das hab ich doch noch gar nicht … «
    »Siehst du, wie gut ich dich kenne, mein Herz?«
    Er schaute mich so intensiv an, dass ich seinen Blick auf meiner Haut spüren konnte. »Das tust du tatsächlich.«
    Und mögest du tot umfallen. Ich versuchte meine Wut zu bezähmen. »Sie sind tot. Sie sind fort, und wir konnten ihnen nicht helfen. Stattdessen hätten wir um ein Haar von einer Horde wütender Werwölfe mit Massachusetts-Akzent unsere Köpfe ausgehändigt bekommen.« Schwer zu entscheiden, was furchteinflößender gewesen war: die Todesdrohung oder ihr grässlicher Akzent. Ich war als Intelligenzbäästje bezeichnet worden und hatte etliche Sekunden gebraucht, bevor ich das Kompliment entschlüsselt hatte. Der Akzent der Werwölfe hatte in meinen Ohren ebenso fremd geklungen, wie ihnen mein Mittelwesten-Näseln vorgekommen sein musste.
    Ich atmete tief durch und keifte weiter. »Jetzt hab ich den Teufel am Hals, der meiner Schwester dauernd in den Ohren liegt, und die schlimmsten Feiertage in Aussicht, die der Kalender überhaupt zu bieten hat.«
    »Und du konntest sie nicht retten.«
    Ich legte mein Kinn auf seine Schulter und schaute genau in sein linkes Ohr. »Was hat denn das damit zu tun?«
    »Alles, o lieblichste aller Königinnen. Alles hat mit allem zu tun.«

9
    Der Aussteiger, den ich geheiratet hatte, lag gar nicht mal so falsch. Wir hatten uns mit dem Vergangenen wirklich nicht auseinandergesetzt. Und ich redete auch mit niemandem darüber – nicht einmal mit ihm. Nicht einmal mit meiner besten Freundin.
    Denn ich wusste etwas, das mein Mann und meine beste Freundin nicht wussten: Ich war ein Feigling.
    Nie schaute ich die Treppe an.
    Nie schaute ich die ersetzten Stäbe des perfekt restaurierten Treppengeländers an.
    Niemals blickte ich auf die Fliesen, auf die Antonia gestürzt war, auf denen sie verblutet und gestorben war.
    Ich benutzte die Vordertür nicht mehr. Als ich es das letzte Mal tat, hatte Antonia die mir zugedachte Kugel in den Kopf bekommen, und ihrem Lover Garrett hatten sich hölzerne Geländerstäbe in Brust, Bauch und Hals gebohrt.
    Nicht hinschauen, nur niemals hinschauen.
    Das sind wirklich sehr viele Niemals, ich gebe es zu. Deshalb denke ich nie daran. Muss mich natürlich dazu zwingen. Anders als