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Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Titel: Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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Heimlich-Griff angewendet hätte … schätze, die Schule verleiht ihm jetzt ’nen Orden, weil er einen Cheerleader davor bewahrt hat, an Pommes zu ersticken. Als ob die Welt jemals einen Cheerleader vermissen würde!«
    »Sei nicht so fies«, warf ich ein.
    Marc wischte meine Kritik beiseite. »Ren hat mich kalt erwischt, weil ich total müde war und meine fünfte Coke noch nicht intus hatte. Deshalb hab ich mich breitschlagen lassen, die Schicht zu tauschen. Und was hab ich dann wohl getan? Hm? Hm? Genau«, fuhr er fort, als hätte ich etwas gesagt. »Kopfwunden genäht und Babys mit Hautausschlägen abgewiesen, einen Berber digital ausgeräumt, Kotze auf und in meine Schuhe gekriegt und so getan, als lebte ich in einer festen Beziehung, damit Dan, der Krankenwagenfahrer, mich nicht dauernd fragt, ob ich mit ihm ausgehen will.«
    »Hört sich ziemlich eklig an«, stimmte ich zu.
    Marc nahm einen Schluck Coke. » Emergency Room hat gelogen, Betsy. Alle Arztserien sind Lügen. Die Arbeit in der Notaufnahme ist alles andere als glanzvoll. Der einzige Grund, warum ich mich fürs Medizinstudium beworben habe, war, dass ich davon träumte, mit George Clooney und Eriq La Salle das Sandwich zu machen.«
    »Will ich wissen, was digitales Ausräumen ist? Oder ein Berber?« Das mit dem Sandwich hatte ich schon verstanden. Ehrlich gesagt hatte ich schon schlimmere Fantasien gehört.
    Marc schüttelte den Kopf. »Du weißt, dass ich dir ehrlich antworten würde.«
    »Okay. Dann frag ich gar nicht erst.«
    Ich hatte ihn schon einmal in dieser Hinsicht auf die Probe gestellt. Einmal!
    »Wie auch immer«, setzte ich meinen Bericht fort, »so viel hast du gar nicht verpasst.«
    Er schnaubte verächtlich.
    »Ja, stimmt schon, du hast eine Menge verpasst. Es war seltsam und erschreckend und interessant, alles gleichzeitig.«
    »Wie jeder Besuch des Teufels.«
    »Yup.«
    »Oder ein Gerichtsverfahren.« Er schauderte. »Wie geht’s Jess?«
    »Ach, du kennst sie ja. Sie ist gestresst. Vermisst Nick. Und bald fangen die Ferien an. Immer eine schlimme Zeit für sie.«
    »Also schmoren ihre Eltern in der Hölle. Im wahrsten Sinne des Wortes.«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Was hat Jessica denn dazu gesagt?«
    Wieder zuckte ich die Achseln. Ich nahm es Marc nicht krumm, dass er gern tratschte und manchmal vor Neugier platzte. Aber das bedeutete noch lange nicht, dass auf meiner Stirn in roten Lettern Information geschrieben stand.
    Marc lehnte sich zurück, legte einen Arm auf die Rückenlehne des Nachbarstuhls und schaute mich auffordernd an. Ich schlürfte meinen Smoothie und hielt seinem Blick stand. Lange, sehr lange ist es her, dass ein tiefer, forschender Blick mich dazu bringen konnte, etwa meine BH -Größe zu verraten. Ich besaß inzwischen die Geduld eines Steins. Eines Steins!
    »Weißt du, Betsy, so viele tote Schwarze gibt es nicht, die in Minnesota gelebt haben und eine Tochter hatten. Oder die ein Showgirl geheiratet haben und schon vor ihrem fünfunddreißigsten Geburtstag Milliardäre waren.«
    Und ich – der Stein – hätte fast meinen Smoothie über die Käsewürfel meines Freundes gespuckt.

16
    »Lass dich nicht von meinem hübschen Gesicht täuschen«, sagte Marc und tupfte sich Smoothie von den Augenbrauen. »Gelegentlich muss ich auf Detektivtricks zurückgreifen. Oder eigene Nachforschungen betreiben. Und diese Geschichte stand damals in fast allen Lokalzeitungen. Der Kerl war der ganze Stolz Minnesotas, der größte Philanthrop des Staates, obendrein auf einer Farm aufgewachsen (wofür ihn die Bauerntölpel umso mehr liebten), und er hatte eine bessere Presse als Tiger Woods vor seinen Affären.«
    »Stimmt!«, stieß ich zwischen zusammengepressten Zähnen hervor.
    Ich hasste sogar den Namen dieses Dreckskerls und erst recht seine Tarnung als liebender Vater, damit kein Mensch erkennen sollte, was für ein perverser, narzisstischer Egomane er in Wirklichkeit war. »Als er noch lebte, bekam er meistens eine gute Presse.«
    »Bis zu dem Zeitpunkt, als seine Tochter Schlagzeilen machte, indem sie sich von ihm lossagte. Und als er am selben Tag zusammen mit seiner Frau tödlich verunglückte.«
    Sehnsüchtig starrte ich in meinen Smoothie-Becher. Weitere vier oder fünf von der Sorte würden mir gut tun. Und sonst? Mir war reuevoll und dämlich zumute, ein Zustand, den ich hasse. Ich hätte wissen müssen, dass Marc das alles herausfinden würde – wahrscheinlich keine zehn Minuten, nachdem er Jessica kennengelernt

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