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Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Titel: Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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Lösung auszudenken. Da können Sie Gift drauf nehmen.
    »Ich glaube … ich glaube, wir sollten mal mit deiner Mutter reden.«
    Sie seufzte tief. »Ja.«
    »Und bevor du jetzt durchdrehst, denk erst mal drüber … was?«
    »Ich bin einverstanden. Ich denke, etwas anderes können wir nicht tun. Mir fällt auch nichts Besseres ein.«
    Verrückt. Und ich hatte gehofft, sie würde vehement dagegen protestieren. Oder mir eins über den Schädel geben, so dass ich in Ohnmacht fiel.
    »Ich denke, sie kann dir helfen.« Wahrscheinlich. »Sie kann uns beiden helfen.« Wahrscheinlich.
    Die Frage war nur: Würde sie es auch tun?
    Und die noch beklemmendere Frage: Warum sollte sie?
    Ich habe dir den heimtückischen Anschlag bereits verziehen, wir wollen nicht mehr davon reden. Du brauchst also keine Angst davor haben, mich zu besuchen .
    Verdammt!
    »Ich will dich nicht belügen: Mir gefällt die Richtung, in die das alles läuft, überhaupt nicht.«
    »Dann ist es ja gut, dass du nicht gelogen hast.«
    »Saukomisch. Aber die Geschichte hat noch kaum begonnen und will mir überhaupt nicht gefallen. Ich glaube, das hier wird wieder mal so ein Abenteuer, das relativ harmlos beginnt und schließlich damit endet, dass mindestens sechs Menschen auf eine grässliche Art zu Tode kommen.«
    Der Antichrist seufzte. »Wahrscheinlich hast du recht. Vielleicht hättest du mich einfach in dem Löffel liegen lassen und das Beste hoffen sollen.«
    »Nein, nein, nein. Es hat gut getan, mal aus dem Haus zu kommen. Es hat Spaß gemacht. Ich hab dringend frische Luft gebraucht. Und einen, äh, höheren Kilometerstand auf meinem Tacho. Also war es ganz in Ordnung, dass du mich mit dem Handy eines Vergewaltigers angerufen und mir erzählt hast, dass deine Arschbacken an einem Riesenlöffel festkleben.«
    Laura musste dermaßen lachen, dass sie vom Barhocker fiel, wobei sich ihre schlanken Gliedmaßen ineinander verschlangen. Das munterte mich auf. Ich war ziemlich sicher, dass ihr Weinschluckauf vorerst überwunden war, deshalb würde ich nun die Initiative ergreifen.
    »Na schön, das klingt, als wären wir nun auf einer Wellenlänge. Wir tun es.«
    Meine Schwester sah erleichtert aus, was ja schon eine Verbesserung gegenüber selbstmörderisch (oder gar mörderisch, wenn man’s recht bedenkt) darstellte. »Jetzt sofort?«
    »Nur eine Minute – ich packe schnell eine Reisetasche.«
    Der Antichrist blinzelte verblüfft. »Warum?«
    »Warum? Laura, wir fahren in die Hölle. Freiwillig. Mir will kein Ort auf der Erde einfallen, für den ich dringender eine Tasche packen müsste.«
    »Aber … «
    Ich war bereits vom Barhocker gerutscht und eilte auf die Schwingtür zu. »Im Fitnesscenter brauche ich Klamotten zum Wechseln, warum dann nicht auch in der Hölle? Meine Güte, Laura, wo lebst du bloß?«
    »Hier.« Sie sah mich sehr, sehr seltsam an – vermutlich, weil sie niemals an solche Dinge gedacht hätte. Für alle Fälle konnte ich ein paar Extra-Leggings für sie einpacken. Aber nur, wenn sie lieb war! Und nicht in einem Ausbruch von Blut und Feuer die Weltherrschaft an sich riss.
    Das Packen dauerte nicht lange. Ich nahm meine neue Burberry-Tasche, ein Geschenk meines Mannes, die ich seit einem Monat mein Eigen nannte. Ich hatte noch nicht einmal das Etikett abgetrennt, aber dieser Lapsus konnte korrigiert werden. Dann packte ich wahllos Kleider ein, bis ich glaubte, genug für eine Übernachtung in der Hölle dabeizuhaben. Und dabei modisch und praktisch zugleich angezogen zu sein.
    An der Tasche gefiel mir besonders die schreiend rote Farbe, die praktische Größe und das Steppmuster. Und nicht zuletzt die Tatsache, dass sie aus Nylon war. Da ich dazu neige, mit dem Glas in der Hand zu gestikulieren, habe ich schon mehr als eine Handtasche mit Drinks durchweicht.
    Bei Taschen und Handtaschen war ich nicht annähernd so wählerisch wie bei Schuhen – der Schuhtick war sowieso mein Ruin – , deshalb war es für mich etwas Neues, eine wirklich schicke Reisetasche zu besitzen.
    Etwas Neues war auch ein Gemahl, der einen tiefen, stummen Groll gegen mich hegte. Auch damit musste ich mich früher oder später auseinandersetzen, und ich wagte nicht, es länger als höchstens zwei Tage aufzuschieben.
    Ich musste unbedingt herausfinden, was in Sinclair gefahren war – oder aus ihm heraus. Ich musste mich entschuldigen. Bei Gott schwören, dass ich niemals mehr bei Gott schwören würde.
    Vielleicht tat ich gut daran, meine Entschuldigung schon

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