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Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Titel: Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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Gesundheit.
    Außerdem hatte sie Haare auf den Zähnen, auch wenn man es ihr nicht ansah. Gott allein wusste, mit was für schrägen Typen sie sich hier anlegen würde (Gott wusste es. Ich nicht). Sie würden sie wahrscheinlich in der Luft zerreißen. Und so etwas wollte ich ganz gewiss nicht im Monat November auf dem Gewissen haben. Oder in irgendeinem Monat. Zwei Mitbewohner, die in meinen Diensten gestorben waren, reichten mir vollkommen.
    Und Satan, dieses falsche, miese Miststück, wusste, wie es um mein Verantwortungsgefühl bestellt war. Sie feixte sogar, als Laura gerade mal nicht hinschaute. Wirklich erwachsen. Wenn sogar ich fand, dass jemand unreif war, dann war es höchste Zeit für ihn (oder sie), sein Leben zu überprüfen.
    »Betsy, ich muss es lernen. Ich kann nicht … diese Träume sind so … ich muss das tun. Aber du brauchst nicht mitzukommen. Eigentlich fände ich es sogar besser, wenn du … «
    »Klappe! Natürlich komme ich mit dir mit. Sei nicht so dumm.« Okay. Ein bisschen schärfer als beabsichtigt. Aber ich war genervt. Und ängstlich. Und wütend. »Wenn es dich glücklich macht … «
    »Aber mich macht es glücklich, Betsy. Absolut.« Satan strahlte. »Und ich finde es auch gar nicht erstaunlich, dass sie es lernen will. Seit undenklichen Zeiten führe ich Menschen in Versuchung – wie hätte meine eigene Tochter mir da widerstehen können?«
    »Das klingt jetzt aber ein bisschen unheimlich«, gestand Laura.
    »Ein bisschen? Unglaublich! Satan, du bist einfach Spitze! Allerdings nicht im positiven Sinn. Bild dir aber bloß nichts darauf ein.«
    »Ich bin die Verkörperung der Einbildung, du taube Nuss! Und wie typisch für dich, dass du mich unterschätzt.«
    Und wie typisch für dich, dass du wieder mal der Versuchung nicht widerstehen kannst, mir zu verklickern, wie schlau du bist. Das war’s, Satan … jetzt schön den Mund aufmachen …
    »Ich kann jeden in Versuchung führen, Betsy. Ich war so nah dran, Jesus zu überreden, die Seiten zu wechseln.«
    »Du hast Jesus in Versuchung geführt?« Ich verhehlte mein Entsetzen nicht … und hoffte nur, dass ich meine Bewunderung verbarg.
    »Natürlich. Und er hat es ernsthaft in Erwägung gezogen. Er wollte nämlich nicht sterben, weißt du.« Einen Augenblick lang wirkte der Teufel nachdenklich und ein wenig traurig. »Er wusste, was ihn erwartete, und er wusste, dass es grauenhaft werden würde. Ich hatte ihm angeboten, diesem Grauen zu entgehen.«
    In diesem Moment fiel mir auf, dass wir uns bereits mitten in der Hölle befanden und nicht mehr an ihrem Rand: Die Folterungen und Demütigungen hatten ein ganz anderes Level erreicht. Aber ich konnte meine Augen nicht vom Gesicht des Teufels abwenden.
    Ihr Gesicht. Der Ausdruck in ihren Augen.
    »Ich habe ihm versprochen, er könnte der Herrscher der Erde werden, nur mir untertan, falls er sich von seinem Vater, diesem Kontroll-Freak, lossagen würde. Der natürlich, wie du aus der Sonntagsschule weißt, auch mein kontrollbesessener Vater ist. Ich habe sogar physische Unverwundbarkeit in die Waagschale geworfen. Das war das Einzige, was Jesus annähernd in Versuchung führte. Niemandem gefällt die Vorstellung eines gewaltsamen Todes.«
    »Aber am Ende hat er sich doch anders entschieden?« Dämliche Frage. Natürlich hatte er.
    Satan lächelte. Es war ein frostiges Lächeln ohne jede Wärme. »In der Tat, das hat er. Er sagte, er würde für mich beten. Er zitierte aus der Heiligen Schrift: wie langweilig. Er bat mich, seinen Vater um Vergebung zu bitten. Und ich habe ihm prophezeit, dass er mit dem Geruch seiner eigenen Ausscheidungen in der Nase sterben würde. Und ich hatte recht.«
    »Mutter!«, rief Laura schockiert aus.
    »Du magst einfach nicht verlieren.« Jesses. Der arme Jesus! Es war seltsam, sich den Heiland als Halbwüchsigen aus Fleisch und Blut vorzustellen, der Angst davor hatte zu sterben und noch mehr Angst davor, eines grausamen Todes zu sterben. »Deshalb warst du am Ende von ihm so angeödet. Du hast den Maßstab dafür festgelegt, was es bedeutet, ein gekränkter Verlierer zu sein.«
    »Liebes, ich habe eigentlich nie verloren. Nicht, wenn es mir wichtig war. Nicht, wenn es um etwas ging, das ich unbedingt wollte.«
    Ähem , überlegte ich, ohne jedoch den Gedanken laut auszusprechen, sollen wir demnach glauben, dass du einst gebeten werden wolltest, den Himmel zu verlassen? Ich ließ mir aber nichts anmerken und machte ein Gesicht, als lauschte ich

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