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Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Titel: Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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es diesen Neandertalern lassen: Auch er roch gut, nach Baumwolle und Leinen und Holz oder so. Dabei hatte ich immer angenommen, dass vor 1930 alles nach Schmutz und Kot gerochen hatte.) »Keiner der Menschen, die du getötet hast, war eine Hexe. Ebenso wenig einer von denen, die du verhaftet hast. Und diese junge Dame … «
    »Caroline Hutchinson«, stellte sich die angebliche Hexe vor.
    »Ja, genau die. Ist auch keine Hexe. Du, Putnam, würdest ja nicht mal eine Hexe erkennen, wenn sie dir anbietet, zu strippen und auf deinem Gesicht zu sitzen.«
    »Eklig!«, rief Laura.
    »Harte Zeiten verlangen nach deutlichen Worten«, gab ich zurück, was ziemlicher Blödsinn war, aber ich wollte bloß an Putnams Unerschütterlichkeit rütteln. Er war wie ein großer, dicker Wurm, den ich immer nur triezen wollte. Und dann ins Feuer werfen.
    »Weißt du, woher ich alle diese Dinge weiß, du Versager?« Ich hatte angefangen, ihn wie eine Rassel zu schütteln. »Weil ich ein Vampir bin. Und weißt du, wer die hübsche Blondine da hinten ist? Die Tochter des Teufels.«
    »Ihr habt da eine hübsche Kirche!«, rief der Antichrist.
    »Und fällt dir etwas auf? Obwohl ich ein Vampir bin? Denk mal scharf nach.« Ich nahm ihm die Bibel ab und hielt sie hoch über seinen Kopf. »Bitte beachte, dass ich in einer Kirche stehe, und der einzige Grund, warum mir schlecht ist, deine Ignoranz ist. Bitte beachte, dass die Bibel mich nicht verbrennt. Das liegt daran, dass ich an Gott glaube und ihn liebe. Obwohl wir manchmal für eine Weile nicht miteinander reden, weil der feine Herr immer darauf besteht, dass sein Wille geschehe. Und meine Schwester dort hinten? Die glaubt auch an Gott. Und sie würde eine unschuldige Frau nicht einmal dann auf den Scheiterhaufen bringen, wenn man ihr eine Pistole an den Kopf hielte!«
    »Das ist nett von dir, Beverly!« Der Antichrist strahlte.
    »Was also lehrt uns das, Putnam? Hm? Für diejenigen, die nicht mitgekommen sind, noch mal ganz langsam zum Mitschreiben: Es lehrt uns, dass du dich für Unmengen zu verantworten haben wirst, wenn du stirbst. Was sich hoffentlich im Laufe der nächsten halben Stunde ereignen wird.«
    »Mach, was du willst, Ausgeburt der Hölle!«
    »Sei nicht so blöd. Ich habe dem Antichristen versprochen, dass ich dich nicht töte. Teufel auch, wer weiß, wie lange du dann hier rumspuken würdest.« In Wikipedia vermutlich, wenn er eine wirklich große Nummer gewesen war. Wahrscheinlich gab es Mitgliederlisten von den Parteien, die bei der Kampagne »Lasst uns so tun, als seien unsere Nachbarn Hexen« mitgemacht hatten.
    »Ich bin froh, dass du dich an das Versprechen erinnerst«, sagte Laura.
    »Du kannst gut und gerne noch ein paar Jahrzehnte leben. Aber früher oder später wird der Tag der Abrechnung kommen. Für dich und für diese Schafe da.« Ich stieß Putnam in Richtung der Bankreihen und zerrte ihn dann wieder zu mir, bis wir erneut Nase an Nase standen. »Verstehst du, ich will dir nicht drohen, ich will dich nur warnen. Niemand kann ewig leben. Deshalb solltet ihr euch lieber darum kümmern, eure Geschichten in Ordnung zu bringen.«
    Dann ließ ich ihn fallen. Putnam knallte mit dem Hintern auf den Boden und starrte mich an wie ein Mann, der gerade die entsetzlichste Erfahrung seines Lebens gemacht hatte. Was vermutlich auch so war.
    Ich gab ihm die Bibel zurück, und er hielt sie vor sich wie einen Schild, um mich abzuwehren. Oder um sich dahinter zu verstecken.
    »Hör mit diesem Scheiß auf«, riet ich ihm. »Lass die Verhafteten frei. Hör auf zu lügen, um dir Land zu verschaffen. Glaub mir: Du legst keinen Wert darauf, dass wir wiederkehren. Jemals.«
    »Das stimmt«, pflichtete der Antichrist mir bei. »Beim nächsten Mal wird Beverly Feldman wahrscheinlich noch ruppiger sein. Falls das überhaupt möglich ist«, fügte sie murmelnd hinzu.
    »Das hab ich genau gehört!«, blaffte ich. »Also, um’s kurz zu machen: Benehmt euch, sonst, ihr wisst schon, bekommt ihr unseren Zorn zu spüren und so weiter.« Ich nahm Carolines Arm. »Komm bitte kurz mit uns nach draußen.«
    Ich warf einen letzten Blick auf die guten Leute von Salem, schüttelte angewidert den Kopf und stieg hinter Laura die Stufen hinunter, wobei ich Caroline mitschleppte.

38
    »Okay, hör zu.« Wir befanden uns wieder auf der stillen, verlassenen Straße. Ich hörte aufgeregtes Gemurmel aus der Kirche, aber niemand hatte sich erhoben, um uns zu folgen. »Wir müssen wieder fort, Cathy …

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