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Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Titel: Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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scheußlichen Wartezimmer der Hölle fest. »Ich hasse das alles! Satan, du Biest, lass uns raus! Deine Tochter kann den Familienbetrieb nicht übernehmen, wenn ich sie mit meinen garstigen Leggings erdrossele! Was ich ganz bestimmt tun werde! Wenn du uns nicht rauslässt!«
    »Betsy, hör auf zu kreischen und schau lieber genau hin.«
    »Warum?« Meine Fäuste wurden allmählich taub. Die Türen in der Hölle waren solide gebaut. »Wohin schauen?«
    Laura zeigte. Ich schaute. »Da ist nur noch eine Tür übrig. Alle anderen sind verschwunden.«
    Meine Faust blieb mitten in der Luft hängen.
    Laura hatte recht. Als wir mit unseren lustigen Ausflügen durch die Zeit anfingen, war der Raum voller Türen gewesen. Nun waren alle Türen verschwunden bis auf eine.
    »Das sollte lieber das bedeuten, was ich hoffe.«
    »Aber natürlich. Worin läge sonst der Sinn?«
    »Welcher Sinn? Der Teufel verarscht die Leute bloß aus Jux und Tollerei!«
    »Okay, okay, du hast es ja jetzt deutlich genug gesagt. Und sehr laut wie üblich. Komm her, damit ich dir eins verpassen kann und wir auf eine neue Zeitreise gehen können.«
    »Ich wünschte nur, das wäre so cool, wie es klingt.« Ich wappnete mich und trat Laura entgegen. »Gib’s mir. Buchstäblich, meine ich.«
    »Denkste!« Sie schubste mich sanft … und der Türknauf drehte sich gehorsam! »Siehst du?«
    »Du hast den Dreh tatsächlich raus!« Au weia, da freute ich mich aber für uns beide. »Verdammt, Laura! That’s niiiiice !«
    »Ja, ich hab’s rausgekriegt, nachdem wir Nick gerettet hatten.«
    »Na, das ist doch … wie bitte?«
    »Ich war mir nur noch nicht ganz sicher, ob ich dich auch wirklich nicht mehr schlagen müsste … «
    »Netter Versuch. Erinnere mich daran, dass ich dir mal ein paar Stunden lang unabsichtlich vors Schienbein trete.« Die Tür schwang auf, und wir starrten in den Abgrund vor uns. »Dann mal los!«

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    »Okay. Das ist … enttäuschend.«
    Nie hatte Laura etwas Zutreffenderes gesagt. Wir befanden uns in einem Raum mit Betonwänden, der ungefähr sechs mal sechs Meter maß. Keine Fenster. Große Doppeltüren – Metalltüren – an zwei gegenüberliegenden Seiten. In diesem riesigen, langweiligen Raum war absolut nichts außer uns. Kein Tisch, keine Stühle, kein Teppich. Nicht einmal eine Schuhablage.
    Wir wechselten einen Blick. Laura zuckte die Achseln. Ich trat einen Schritt vor, um eine der Türen zu öffnen. Die Flügel schwangen mit einem pneumatischen Zischen auf, das so effizient und eisig war wie der Schlussverkauf bei Kohl’s.
    Wir starrten in einen Korridor voller Türen. Am Ende des Korridors befand sich wiederum eine Doppeltür, aus dunklem Holz diesmal. Kirschbaum vielleicht oder Mahagoni.
    Laura und ich tauschten wieder einen Blick und zuckten die Achseln. Ich streckte eine Hand aus, um die Holztür zu öffnen, doch sie schwang von selbst auf. Offenbar war der Korridor mit Lichtschranken versehen.
    Hinter der Holztür war ein edles Büro. Das Erste, was mir ins Auge fiel, war ein gewaltiger Schreibtisch, der praktisch die Hälfte des Zimmers einnahm.
    Das Zweite, was mir auffiel, war die Frau, die hinter dem Schreibtisch thronte.
    Diese Frau war ich.

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    »Ach, da bist du ja. Endlich«, sagte mein anderes Ich missbilligend.
    »Äh«, stammelte ich. Gott (oder Lauras Mom) war mein Zeuge, dass ich keine Ahnung hatte, was ich sagen sollte. Überhaupt keine.
    »Ich meine mich zu erinnern, dass wir einen Tag früher angekommen wären.« Mein anderes Ich seufzte. »Aber jetzt bist du ja hier. Nehme ich zumindest an.«
    Laura schaute erst mich und dann mich an. Und auch ich schaute mich an. Ich sah aus wie ich: das gleiche blonde Haar, die gleichen roten Strähnchen. Das gleiche dreißigjährige Gesicht. Ich trug ein stahlgraues Etuikleid mit einem rechteckigen Ausschnitt. Keinen Schmuck … weder Erins Kette noch sonst etwas.
    Keinen Verlobungsring und keinen Ehering.
    »Du siehst … gut aus.«
    »Und du stinkst«, sagte mein anderes Ich, zog eine Schublade auf und wühlte darin herum. »Heiliges Kanonenrohr. Ich kann einfach nicht glauben, dass ich mir in einem dieser Zeitströme noch nicht mal fünf Minuten genommen habe, um mich zu waschen. Einmal lag mir der Mississippi quasi zu Füßen, und trotzdem habe ich dieselben noch nicht einmal damit benetzt.«
    »Sei bloß nicht zu hart mit dir selbst!«, blaffte ich. Laura schlug sich die Hand vor den Mund. An ihren Schultern konnte ich jedoch erkennen, dass sie in sich

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