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Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Titel: Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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davon wäre sie superböse, wenn ich das Geheimnis ausplauderte.«
    »Liegt es an deiner Superkraft? Dass dir keine paranormale Macht etwas anhaben kann?«
    Jon zuckte die Achseln. »Sorry, Tante Laura«, sagte er bedauernd an meine Schwester gewandt. »Ich hab’s der anderen Mom versprechen müssen. Ihr wisst doch, wie sie drauf sei kann, wenn sie so richtig böse wird.«
    »Ach, hör doch auf!«, protestierte ich. »Du bist ein erwachsener Mann! Sehr erwachsen, würde ich mal sagen. Du musst doch nicht jeder Laune von ihr … «
    »Ähem, ich weiß, dass du deinen Sohn nie zum Ungehorsam gegenüber einem deiner Ichs anstiften würdest, solange wir nichts über ihn oder über seine Kräfte wissen oder über sie oder was sie vorhat«, sagte Laura, ohne auch nur einmal Luft zu holen.
    »Du mit deiner blöden Vernunft, Antichrist«, schimpfte ich.
    »Diese ewige Geheimhaltung wird mit der Zeit etwas nervig«, sagte Jon entschuldigend. Dann lächelte er wieder. »Seht es doch mal von der Seite: So gibt es wenigstens eine Überraschung, auf die ihr euch freuen könnt, nicht wahr?«
    »Gibt es deshalb in diesem Gebäude keine Fenster? Und warum ist alles hier aus Stahl oder Beton, nur das Büro der anderen Betsy nicht? Hat es einen Atomkrieg gegeben?«
    »Aber nein!«, beeilte sich Jon zu versichern. »Nichts dergleichen.«
    »Aber was dann?«
    »Ich sollte es euch am besten zeigen.«
    »Du meine Güte. Diesen Film kenne ich doch«, meckerte ich, während ich hinter Laura und Jon herzockelte. »Gleich kommt diese öde Landschaft mit den radioaktiven Mutanten, und das Einzige, was es zu futtern gibt, sind Twinkies. Und Sno-Balls«, fügte ich in Erinnerung an den zweitstärksten Zombie-Film aller Zeiten – nach Shaun of the Dead – hinzu.
    »Du meinst Zombieland «, sagte Jon und nickte zustimmend.
    »Woher weißt du denn das ? Das ist tausend Jahre her!« Ich starrte Laura an. »Und mir will kein einziger Film einfallen, der vor tausend Jahren lief.«
    »Äh … Betsy … das liegt daran, dass … «
    »Sag’s nicht.« Kennen Sie dieses Gefühl: dass man nicht weiß, wie dumm etwas klingt, bis man es laut sagt? Genau.
    Jon war am anderen Ende des Korridors stehen geblieben, vor dem langgestreckten, langweiligen Raum, in dem Laura und ich uns materialisiert hatten. Er ging auf die andere metallene Doppeltür zu und wedelte mit seiner Hand vor etwas herum, das mir wie ein Betonstein vorkam, aber offensichtlich war es keiner: In der Welt, aus der ich kam, pflegten Betonblöcke nicht zu piepsen und zu blinken.
    Die Türflügel schwangen auf. Laura und ich rissen die Hände hoch, um unsere Augen zu schützen. Nicht wegen radioaktiver Strahlung oder weil dort draußen furchtbare Monster zu sehen waren.
    Nein. Es war hell. Unglaublich hell. Greller Sonnenschein auf einer unendlichen Schneefläche. Wir standen da und schauten. Ich sah, dass Lauras Augen vor Helligkeit tränten. Es gab nichts als Schnee. Keine Gebäude, zumindest keine sichtbaren. Keine Straßenlaternen, keine Telefonleitungen. Keine Bäume. Keine Autos, keine Häuser. Nur Schnee, überall Schnee.
    Am 3. Juli 3010.

66
    » Was zum Teufel ist denn nur passiert? «
    Laura war sprachlos. Doch sie nickte heftig und deutete auf mich. Genau das wollte sie auch wissen!
    »Sorry.« Jon senkte den Kopf und schloss die Außentüren. Jetzt erst merkten wir, dass sich zwischen uns und dem Schnee eine gewaltige Glaswand befand. Und das war auch gut so, denn draußen herrschten vermutlich Minustemperaturen von vierzig Grad. Die Wand war so gewaltig, dass man ebenso gut von einem bodentiefen Fenster sprechen konnte. Und dieses Fenster war so sauber, dass wir gar nichts von der fünfzehn Zentimeter dicken Glasscheibe gemerkt hatten. Es musste wohl Glas aus der Zukunft sein (ach, wirklich?), denn ich glaubte nicht, dass es dort, wo ich herkam – oder vielmehr: wann ich herkam – schon solches Glas gegeben hatte.
    Hinaus traute sich anscheinend niemand mehr – kein Wunder bei diesem Frost – aber Schauen tat ja niemandem weh. Ich fragte mich, ob auch Tina und Sinclair die Aussicht genießen konnten, oder sich damit bescheiden mussten, nachts aus diesen Fenstern zu starren. Der größte Teil des Gebäudekomplexes lag unter der Erde. Mein anderes Ich war die Chefin hier und managte das Ganze. Ich stellte mir vor, dass auch Sinclair und Tina irgendwo steckten … vielleicht planten sie gerade, eine landesweite Sonnenstudio-Kette aufzumachen.
    »Sorry«, sagte Jon. »Ich darf

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