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Under Cover: Erotischer Roman (German Edition)

Under Cover: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Under Cover: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredrica Alleyn
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Mann herein«, begann sie. »Er wollte mir seinen Namen nicht nennen. Er sagte, er hätte vor kurzem einen Matisse von seinem Großvater geerbt, aber das Gemälde müsste gründlich gereinigt und vielleicht auch von einem Fachmann restauriert werden. Ich erinnere mich, dass Sue mir erzählt hat, die Galerie könnte solche speziellen Dienste an wertvollen Gemälden ausführen lassen, deshalb wollte ich einige Einzelheiten herausfinden. Der Mann sagte, er würde wieder anrufen.«
    Marcia schaute auf die Uhr. »Sie müssen sehr früh geöffnet haben. Jetzt ist es erst zehn, und Sie hatten schon einen namenlosen Besucher, der ein wertvolles Gemälde reinigen lassen will?«
    Cressida richtete sich auf und sah Marcia lächelnd an. Sie war dankbar für die vielen Jahre Polizeiarbeit, bei der man lernte, sich auch in schwierigen Lagen ruhig zu verhalten. Trotzdem sah sie Argwohn in Marcias Blick.
    »Ja, ich war früh dran«, sagte sie. »Ich wollte ein bisschen Zeit für mich haben, um mir noch einmal die Arbeiten von Rick Marks anzusehen. Ich kann die Zeichnungen nicht aus meinem Kopf verdrängen; es ist fast so, als verfolgten sie mich. Ich schätze, das sagt etwas über meine Sexualität aus, aber ich weiß nicht genau was.«
    Marcia lachte nicht. »Wie sah der Mann mit dem geerbten Matisse aus?«, fragte sie abrupt.
    »Groß, schwer gebaut, etwa fünfundvierzig Jahre, dichtes graues Haar«, sagte Cressida und improvisierte wild. »Kennen Sie ihn?«
    »Ich werde ihn wohl kaum kennen, wenn er herkam, um zu erfahren, ob wir ihm helfen könnten, nicht wahr? Warum haben Sie den Namen nicht erfragt?«
    »Das habe ich versucht«, versicherte Cressida ihr. »Er war schwer zu fassen und tat sehr geheimnisvoll. Er wollte mir nicht einmal den Titel seines Gemäldes nennen.«
    »Wenn er zurückkommt, führen Sie ihn bitte zu mir«, sagte Marcia.
    »Natürlich. Es tut mir leid, dass ich Ihre Schublade geöffnet habe, aber ich dachte, Sie würden nichts dagegen haben, denn Sie haben die Schlüssel so hingelegt, dass jeder sie finden konnte.«
    »Nur jemand, der die oberste Schublade öffnet«, sagte Marcia kalt. »Wenn ich mich richtig erinnere, hat Sue nichts über Restaurierungen gesagt, als sie mit Ihnen über Ihr Arbeitsgebiet in der Galerie gesprochen hat, nicht wahr?«
    »Nein, aber sie muss das irgendwann einmal erwähnt haben«, sagte Cressida. »Es ist doch kein Geheimnis, oder? Ich meine, habe ich was Falsches gesagt, als ich die Auskunft gab, dass wir ihm wahrscheinlich helfen können?«
    »Warum, in aller Welt, soll irgendwas an unserer Arbeit geheim sein?«, fragte Marcia, ging auf Cressida zu und nahm ihr die Akte aus der Hand. »Wenn wir einen Service anbieten, erwähnen wir das in unseren Anzeigen. Es macht keinen Sinn, anders zu verfahren, das würde finanziell völlig unsinnig sein.«
    »Ich habe wohl gedacht, dass Sie diesen Dienst nur für gute Freunde leisten«, sagte Cressida und versuchte, die Spannung, die in der Luft lag, ein wenig zu lockern.
    »Wir erwähnen den Service in unserem Katalog«, sagte Marcia. »Vielleicht sollten Sie sich den Katalog mal vornehmen, bevor sie Ricks Zeichnungen wieder anstarren. Guy hat mir gesagt, wie sehr Rick Sie fasziniert«, fügte sie noch hinzu, dann verschloss sie die Schubladen wieder. »Rick kommt am späten Morgen vorbei, dann haben Sie die Gelegenheit, ihm zu sagen, dass Sie ein großer Fan von ihm sind.«
    Cressida versuchte, ihre Verwirrung zu überspielen, aber Tatsache war, dass sie beim Schnüffeln in Marcias Akten erwischt worden war. Sie nahm Ricks Besuch zum Anlass, ihre Verwirrung darauf zurückzuführen. »Ich glaube, ich will ihn nicht kennen lernen«, sagte sie und wich von Marcias Schreibtisch zurück, und jetzt errötete sie auch, was sie in den letzten Minuten so gut verdrängt hatte. »Ich weiß doch gar nicht, was ich ihm sagen soll«, murmelte sie scheu.
    »Sagen Sie ihm, seine Zeichnungen wären die erotischsten, die Sie je gesehen haben. Das wird ihn glücklich machen. Und das nächste Mal bitten Sie mich vorher um Erlaubnis, wenn Sie in meine Akten schauen wollen.«
    »Das werde ich«, sagte Cressida hastig. »Ist Rick verheiratet?«, fuhr sie fort, weil sie sicher war, Marcia damit ablenken zu können. Sie hatte sich nicht geirrt.
    »Seine Arbeiten haben aber wirklich großen Eindruck auf Sie gemacht«, sagte die ältere Frau lachend. »Doch ich kann Sie beruhigen: Nein, er ist nicht verheiratet. Jedenfalls nicht mit einer Frau. Wie die meisten

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