Under Cover: Erotischer Roman (German Edition)
und ließ die Latexpeitsche sanft über ihre Schultern gleiten.
»Mehr als ich irgendwas sonst genossen habe«, keuchte Alice, immer noch verstört von dem, was sie erlebt hatte.
»Dann werden wir mal sehen, was wir das nächste Mal tun können, wenn wir uns wieder sehen. Aber sei ein braves Mädchen, sonst habe ich vielleicht keine Zeit für dich.«
Alice wusste, ganz egal, wie sehr die Treuhänder der Vermögensverwaltung sie auch belästigten, sie würde ihnen nie wieder von ihrem Verdacht erzählen, Guy könnte ihren verstorbenen Mann hintergangen haben. Dieser Abend war viel zu lustvoll gewesen, um die Aussicht auf Fortsetzungen und künftige Freuden zu gefährden.
Ihre Haushälterin hatte natürlich Recht; die meisten ihrer Freunde, die sie und Michael gehabt hatten, waren jetzt unabkömmlich; sie hatten sich zurückgezogen. Nicht nur wegen des Streits mit ihren Stiefkindern über das Erbe, sondern auch, weil sie ›keine von ihnen‹ war.
Sie glaubten, dass Michael unter seinem Niveau geheiratet hatte, und jetzt war er nicht mehr da, um sie vor deren Verachtung zu beschützen.
Sie war eine sehr körperliche junge Frau, die Sex brauchte, und bis sie sich von den zahlreichen legalen Verstrickungen befreit hatte und ein neues Leben irgendwo anders beginnen konnte, brauchte sie Guy Cronje, damit er ihr diesen Sex immer wieder geben konnte.
»Ich werde ein braves Mädchen sein«, sagte sie langsam und spürte seine Finger, die ihren Kopf massierten.
»Wir sehen uns bald«, versprach er, dann hörte sie, wie er über den Boden schritt und die Tür hinter sich zuzog. Ein paar Minuten später hörte sie, wie draußen ein Auto gestartet wurde, und sie war wieder einmal allein.
Aber wenigstens war sie jetzt köstlich befriedigt und viel glücklicher. Michaels Kunstsammlung hatte sie sowieso nie interessiert.
»Und?«, fragte Marcia, als sie sich mit eiligen Schritten vom Haus entfernten. »Hat es geklappt?«
Er nickte. »Ich glaube, es hat gut geklappt, sowohl die Warnung wie auch das Versprechen. Das ist die Stock-oder-Möhre-Methode. Es ist schade, dass du dich nicht lockerer bei unseren Sexspielen geben kannst, wenn wir Zuschauer haben«, fügte er noch hinzu. »Wenn wir allein sind, genießt du alles.«
Marcia, die wie Alice eine Warnung erkannte, wenn sie eine hörte, wusste, dass er sie kaltblütig fallenlassen würde, wenn sie ihm kein Vergnügen mehr bereitete, obwohl mehr sie verband als nur eine sexuelle Liaison.
»Der Besuch ihres Rechtsbeistands hat mich beunruhigt«, sagte sie zu ihrer Verteidigung.
»Es gibt keinen Grund, sich von ihm einschüchtern zu lassen«, versicherte Guy ihr. »Wir sind vollkommen sicher. Außerdem ist das kein neues Problem. Kurz bevor Sir Michael starb, hat er mir gegenüber erwähnt, dass du manchmal einen abwesenden Eindruck machst.«
»Deshalb passen wir doch so gut zusammen«, gab Marcia mit einem trockenen Lachen zurück. »Keiner könnte jemals so abwesend sein wie du.«
»Wenn es um Sex geht, bin ich nie abwesend«, behauptete er. »Ich will doch nur, dass du dich aus freien Stücken allem unterwirfst, wenn wir arbeiten. Genau, wie du es machst, wenn wir unter uns sind. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
»Perfekt«, antwortete Marcia. »Vielleicht hast du jemanden im Auge, der meine Rolle besser ausfüllt als ich?«, fügte sie sarkastisch hinzu.
»Nein«, sagte Guy. »Aber ich schaue mich um.«
Er lachte, aber Marcia fühlte sich so aufgewühlt, dass sie in der Nacht kaum schlafen konnte. Ihr war bewusst, dass Guy eine skrupellose Natur hatte, und obwohl sie nicht glauben konnte, dass er eine andere Frau finden würde, die ihren Platz einnehmen konnte, bestand immer die Gefahr, dass sich irgendwo da draußen eine Frau befand, die ihm noch mehr gerecht wurde als sie.
Auch Guy lag eine lange Zeit wach; er ging die Erlebnisse des Abends noch einmal durch und ersetzte Marcia in Gedanken durch eine andere Frau. Er war überrascht, als er feststellte, wenn er sie durch Cressida ersetzte, der neuen Galerieassistentin, würde das ganze Szenario eine neue Ebene der Lust erreichen. Er beschloss, sich die junge Frau morgen mal genauer anzusehen, dann fiel er in einen tiefen Schlaf.
Cressida ahnte nichts von diesen Plänen; sie schlief sofort ein, nachdem Tom gegangen war.
Alice, allein in ihrem großen Doppelbett, schlief aus Erschöpfung ein.
Detective Chief Inspector Williams wäre sehr vergnügt gewesen, wenn er wüsste, wie sich die Dinge
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