Under Cover: Erotischer Roman (German Edition)
großartig aus«, sagte er bewundernd.
»Danke, aber …« Sie brach ab. Es wäre wohl nicht sehr taktvoll gewesen, wenn sie gesagt hätte, dass sie sich die Mühe nicht für ihn gemacht hatte.
Sie bestellten, und Tom erzählte ihr von seiner Arbeit, bis ihr Essen gebracht wurde. Während des Essens versuchte er, ihr Einzelheiten ihres Jobs zu entlocken und Dinge über die Galerie zu erfahren. »Machst du irgendwelche Fortschritte?«
»Ich glaube ja. Ich bin jetzt ziemlich sicher, dass Williams’ Vermutungen zutreffen. Da läuft etwas Krummes, irgendeine Betrügerei, aber ich bin noch nicht nah genug vorgedrungen. Es geht um ein Bild oder mehrere Bilder, die zur Reinigung in die Galerie gebracht wurden.«
Toms Gesicht verdunkelte sich. »Aber bei diesem Kunst-Typen bist du nah genug vorgedrungen, was?«
»Ich gehe mit Rick Marks aus, ja«, antwortete Cressida vorsichtig. »Es ist meine beste Chance, von Guy und Marcia akzeptiert zu werden. Erst wenn sie mir total vertrauen, kann ich weitere Fortschritte machen.«
»Wie ist er denn im Bett?«, fragte Tom.
Cressida schaute auf ihren Teller. »Tom, ich glaube nicht, dass wir das diskutieren sollten. Wir sollten uns nicht einmal treffen, das ist höchst unprofessionell.«
»Gehört es zu deinem Berufsbild, dass du mit Künstlern schläfst?«, fragte Tom, und seine Stimme wurde lauter.
»Sprich leiser«, murmelte Cressida. »Ich schlafe mich nicht durch die Künstlerwelt. Ich habe nur eine Affäre mit einem von ihnen.«
»Und jetzt soll ich mich besser fühlen?«
»Du sollst das gar nicht wissen«, sagte Cressida. »Dieses Treffen war nicht meine Idee. Dies ist meine Arbeit, Tom. Ich mache sie nicht zum Spaß. Wir haben dieses Thema doch schon mal abgehandelt.«
»Dir bringt es also gar nichts, wenn du mit ihm schläfst? Du hast keinen Orgasmus? Willst du mir das sagen?«
Cressida wollte aufstehen und aus dem Restaurant laufen. Sie war sicher, dass die Leute an den Nachbartischen hören konnten, was er sagte, und die ganze Situation hatte sie nicht mehr unter Kontrolle. »Wenn du nicht damit aufhörst, Tom, dann gehe ich sofort«, sagte sie leise.
»Und was ist mit Guy Cronje?«, insistierte Tom. »Schläfst du auch mit ihm, wenn du glaubst, dadurch Dinge zu erfahren, die du sonst nicht erfahren würdest?«
Cressida warf ihm einen Blick zu, und zu ihrem Entsetzen sah sie zwei vertraute Gesichter im hinteren Teil des Restaurants. Sie saßen dicht beieinander. Jeder Irrtum war ausgeschlossen; Guy und Marcia saßen auch im indischen Restaurant, und sie mussten sie und Tom zusammen gesehen haben.
»Halt deinen Mund, Tom«, sagte sie scharf. »Wir sind schon gesehen worden.« Tom wollte den Kopf drehen. »Dreh dich bloß nicht um«, fauchte sie. »Das macht alles nur noch schlimmer. Rufe den Kellner und lass dir die Rechnung bringen, dann gehst du. Ich gehe jetzt schon. Dann sieht es so aus, als hätten wir Streit gehabt.«
»Das wird nicht schwierig sein«, sagte er. »Wir haben Streit. Ich will dich von diesem Auftrag weghaben, sonst überlebt unsere Beziehung nicht.«
»In diesem Moment«, sagte Cressida, während sie aufstand, »bin ich mir nicht sicher, ob das so schlimm wäre. Ich finde dein Verhalten unglaublich und beleidigend.« Dann floh sie, mit den Armen und der Handtasche in der Luft fuchtelnd, aus dem Restaurant. Sie war sicher, dass ihr Abgang nicht unbemerkt geblieben war.
Er war nicht unbemerkt geblieben. Guy schaute Marcia an und hob seine Augenbrauen. »Nun?«
»Nun was?«
»Nun, warum sind wir hier? Cressida hat Anspruch auf mehr Freunde als einen, oder?«
»Aber erkennst du den Mann nicht wieder?«, fragte Marcia.
Guy betrachtete Tom, während der die Rechnung zahlte. Toms Gesicht war weiß, sein Ausdruck drückte Entsetzen aus. »Nein, ich kann mich nicht erinnern. Aber sie hat ihm ordentlich die Meinung gegeigt. Wer ist er denn?«
»Ich kenne seinen Namen nicht, aber er ist Polizist. Ich erinnere mich, dass er in die Galerie gekommen ist, als wir sie gerade gekauft hatten. Er wollte mir einen Vortrag über Sicherheitssysteme halten – ziemlich amüsant unter den Umständen, fand ich.«
»Polizist? Das, muss ich zugeben, ist spannender, als ich gedacht habe. Aber ich nehme an, dass Polizisten auch Freundinnen haben dürfen.«
»Ich traue Cressida Farleigh nicht über den Weg«, sagte Marcia. »Sie ist zu gut, um wahr zu sein.«
»Zu attraktiv ist wohl die treffendere Bezeichnung«, sagte Guy.
»Ich habe sie dabei erwischt,
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