Under Cover: Erotischer Roman (German Edition)
trieb.
Rick ahnte, dass sie beide gleichzeitig kommen würden, wenn er seine Stöße genauer dosierte. Er löste seinen Mund von ihrem und begann, am zarten Fleisch ihres Ohrläppchens zu nagen, während er zugleich die Klitoris zwischen zwei Fingern quetschte, sodass Cressida nun auch im Unterleib ihres Körpers den seltsamen dunklen Schmerz fühlte wie in den Brüsten.
Alle Sinne waren gereizt und erregt, und der Orgasmus fegte ohne weitere Warnung durch ihren Körper, es war ein Orgasmus, der sich von allen bisherigen unterschied, denn ihr ganzer Körper wurde von einem bittersüßen Schmerz durchflutet, der erst im allerletzten Moment in ihr explodierte.
Zu ihrem Erstaunen fühlte sie sich seltsam unbefriedigt. Als Rick zu stöhnen begann und sich in ihr verströmte, fragte sich Cressida, was es war, wonach ihr Körper sich sehnte, und warum dieser herrliche Moment der Erleichterung nicht genug für sie gewesen war.
Später, als sie zusammen auf dem Boden lagen und Rick ihre Haare streichelte und Worte der Liebe in ihr Ohr flüsterte, musste Cressida an sich halten, damit ihr Körper ruhig und entspannt blieb. Irgendwie hatte Rick einen Hunger in ihr ausgelöst, von dessen Existenz sie bisher nicht gewusst hatte, sie hatte ja nicht einmal gewusst, dass sie ihn überhaupt in sich hatte, diesen Hunger, von dem auch Rick nichts wusste – und wahrscheinlich würde er ihn auch nie verstehen.
»Ich will dir was zeigen«, sagte Rick schließlich.
Cressida, die in seinen Armen lag und mit großem Schuldbewusstsein an Guy Cronje dachte, lächelte. »Was willst du mir denn zeigen?«
Rick grinste. »Es handelt sich nicht um was Sexuelles. Es geht um meine Arbeit, aber um eine Linie meiner Arbeit, die ich Leuten gewöhnlich nicht zeige. Interessiert?«
Cressida war natürlich interessiert, aber sie wünschte sich, dass ihre Arbeit als geheime Ermittlerin nicht ständig in private Momente ihres ganz persönlichen Glücks drängte. Dabei war ihr schon bewusst, dass sie diese Momente nur wegen ihrer Arbeit genießen durfte.
»Natürlich bin ich interessiert«, sagte sie wahrheitsgemäß.
»Dann komm mit ins Atelier«, sagte er, und sie folgte ihm eine schmale Holztreppe hoch. »Erinnerst du dich an das Holbein-Porträt, das du bei mir gesehen hast, als wir das erste Mal Liebe gemacht haben?«
Cressida fühlte, wie ihr Puls schneller ging. »Ja, ich glaube, ich habe einen Blick darauf geworfen, weil das Tuch hinuntergefallen war, aber das Porträt ist nicht das Wichtigste, was ich an diesem Abend erlebt habe.«
»Das will ich auch schwer hoffen«, gab Rick zurück. »Ich weiß, dass ich dir damals gesagt habe, ich würde es nur zum Spaß nachahmen, quasi als Experiment, erinnerst du dich?« Cressida nickte. »Das war nicht ganz die Wahrheit«, fuhr er fort. »Schau mal, was hältst du von diesen?«
Er ging zur gegenüberliegenden Wand und entfernte ein großes Tuch. Darunter stand ein halbes Dutzend Bilder. Cressida glaubte, einen Canaletto, zwei Tizians, einen Holbein und zwei Rembrandts zu erkennen.
»Nun, was sagst du dazu?«
»Woher hast du sie?«, fragte Cressida leise.
Rick grinste wie ein Schuljunge, der ein Lob der Lehrerin einheimst. »Ich habe sie gemalt.«
Cressida trat näher heran und betrachtete sie intensiv. Sie war keine Expertin, aber sie zweifelte daran, ob irgendeiner die Unterschiede zwischen diesen Gemälden und den Originalen erkennen würde. Um sie als Fälschungen zu entlarven, müsste man schon einige wissenschaftliche Tests ausführen.
»Sie sind unglaublich«, sagte sie ehrlich. »Hast du sie für Guy gemalt?«
Rick sah sie erstaunt an. »Kaum, denn mit solchen Dingen handelt er nicht. Nein, ich male sie für Leute, die ihren Freunden vormachen wollen, dass sie wertvolle Gemälde besitzen. Sie brüsten sich mit ihnen und wollen in einer Liga mit ihren reichen Bekannten spielen. Das hast du selbst einmal gesagt, aber du glaubtest, dass Guy dahinter steckte, nicht ich.«
»Wie kommst du denn an die Originale heran?«, fragte Cressida und streichelte sanft über Ricks Arm und Schulter, um ihn ein wenig abzulenken.
»Die brauche ich nicht«, sagte er stolz. »Ich kopiere sie aus den Museumsführern.«
»Ich dachte, du hättest mir mal gesagt, dass du in solchen Dingen nicht gut genug bist«, sagte Cressida. »Aber das stimmt nicht. Du bist unglaublich gut, und offenbar hast du auch schon eine Menge Übung gehabt.«
Rick runzelte die Stirn, aber Cressida war so sehr mit der
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