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Undercover

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Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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zueinanderpassen.«
    »Was für Dinge?«
    »Wo soll ich anfangen?«
    »Wo Sie wollen. Dann komme ich auf all die Dinge zu sprechen, die bei Ihnen nicht zusammenpassen.« In Wins Augen schimmert das Kerzenlicht.
    »Ich glaube, ich brauche noch ein Glas Wein«, sagt Stump.
    »Hatte ich gerade vor.« Win schenkt beide Gläser nach. Die Ledercouch knatscht, als er näher rückt.
    Stump kann ihn riechen, spürt seinen Arm, der leicht ihren Ärmel streift, fühlt Wins Gegenwart wie die Erdanziehungskraft. Wird an ihn herangezogen.
    »Hm. Also.« Trinkt einen Schluck Wein. »Zuerst mal: Warum werden Sie Geronimo genannt?«
    »Wer nennt mich denn so? Aber raten Sie doch einfach mal! Ist bestimmt lustig.«
    »Ein großer Indianerhäuptling. Immer auf dem Kriegspfad. Vielleicht jemand, der potenziell tödliche Sprünge wagt. Als Kind, da ist man doch immer vom Turm gesprungen und hat dabei Geronimo gerufen, stimmt’s?«
    »Ich hatte als Kind keinen Pool.«
    »Oh nein. Jetzt kommt doch nicht so eine Diskriminierungsgeschichte für die Tränendrüse, oder? Ich weiß zufällig, dass in Ihrer Kindheit Farbige bereits auf öffentliche Schulen gehen durften.«
    »Ich hab nicht gesagt, dass es Diskriminierung war. Ich hatte einfach keinen Pool in der Nähe. Wer mich Geronimo nennt, ist übrigens nur meine Großmutter. Sie hat mir diesen Spitznamen gegeben. Nicht weil er ein Krieger war oder wegen tödlicher Sprünge oder so, sondern wegen seiner Weisheit. Er hat einmal gesagt: Ich kann nicht glauben, dass wir wertlos sind, sonst hätte Gott uns nicht erschaffen. Die Sonne, die Dunkelheit, der Wind, alles hört zu, was wir zu sagen haben.«
    Irgendetwas rührt sich in Stumps Brust. »Ich verstehe den Zusammenhang nicht«, sagt sie.
    »Zwischen diesen Worten und dem Menschen neben Ihnen? Vielleicht verrate ich den später, aber jetzt sind Sie dran. Warum Stump? Ich kann mir keinen Grund vorstellen, warum man Sie Stump nennen sollte.«
    »Der Zerstörer der Navy im Zweiten Weltkrieg, USS Stump«, erklärt sie.
    »Hab ich auch schon überlegt.«
    »Nein, ehrlich! Mein Vater kam her auf der Flucht vor Mussolini, vor all den Schrecken, die man sich vorstellen kann, wenn man an diese unmenschliche Zeit denkt. Eine Zeit, die sich hoffentlich niemals wiederholt, denn sonst glaube ich, dass die gesamte Menschheit verdammt ist.«
    »Ich befürchte, das ist sie längst. Jeden Tag mache ich mir mehr Sorgen. Wenn ich wüsste, wohin ich gehen sollte, wäre ich wahrscheinlich längst weg.«
    »Stellen Sie sich vor, wie sich die Alten fühlen. Mein Vater sieht vier-, fünfmal am Tag Nachrichten. Er hofft, dass es irgendwann besser wird, wenn er nur lange genug hinsieht. Er ist depressiv. In psychiatrischer Behandlung. Zahle ich selbst, weil … Ach, ich fange besser gar nicht mit dem Gesundheitssystem an. Als ich klein war, nannte er mich irgendwann Stump wegen des Kriegshelden, nach dem das Schiff getauft wurde. Admiral Felix Stump, berühmt für seine Tapferkeit und Furchtlosigkeit. Das nach ihm benannte Schiff hatte das Motto: Hartnäckigkeit - Grundlage des Sieges. Mein Vater sagte immer, das Geheimnis des Erfolgs sei, einfach nicht aufzugeben. Ganz schön cool, so was einem kleinen Mädchen zu sagen.«
    »Als Sie den Motorradunfall hatten, haben Sie da mal überlegt, sich einen neuen Namen zuzulegen?«
    »Und wie soll das gehen?« Stump schaut Win an, und ohne es ergründen zu können, tut ihr seine Frage weh. »Wenn man das ganze Leben Stump genannt wird, soll man plötzlich zu den Leuten sagen: Hey, mein halbes Bein ist ab, nennt mich bitte nicht mehr Stump? Das wäre so, als wollten Sie nicht mehr Geronimo genannt werden, weil Sie total fertig sind, vom Balkon springen und dann gelähmt sind.«
    »Damit wollen Sie doch nicht sagen, dass Sie an Selbstmord dachten, nachdem Sie mit dem Motorrad in die Leitplanke gedrückt wurden, oder?«
    Stump greift nach ihrem Weinglas, sagt: »Ich vermute, Lamont hat nie über meinen Unfall gesprochen. Da sie ja, wie Sie sagen, überhaupt nie über mich gesprochen hat.«
    »Sie hat Sie nie erwähnt. Kein einziges Mal, nur an jenem Vormittag, als sie mir eröffnete, dass ich mit Ihnen arbeiten müsste. Was übrigens zu dem Zeitpunkt gar nicht stimmte, da Sie ja nicht die Absicht hatten, mir zu helfen.«
    »Lamont hat gute Gründe, nicht über mich zu sprechen«, sagt Stump. »Und es gibt gute Gründe, warum sie wohl auf alle Zeit bedauern wird, dass ich bei dem Unfall nicht ums Leben kam.«
    Win schweigt eine

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