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Undercover

Undercover

Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Falkenhagen
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atmete ich auf.
    Cross wandte sich ebenfalls ab und gab den anderen Crewmitgliedern Anweisungen. Er ignorierte die verärgerten Blicke seiner Leute absichtlich, schien mir. Ich hoffte, dass er die kleine Truppe noch eine Weile lang unter Kontrolle halten könnte, denn ansonsten war es mit mir vorbei.
    Keine schönen Aussichten.
    Das Schiff schien tatsächlich ein Gefahrguttransporter zu sein, der teilweise in einen Passagierflieger umgewandelt worden war. Ich saß auf dem Boden und zog die Beine an, um das Wanken auszugleichen. Jemand hatte den Alarm ausgestellt, und die Crew hatte sich auf ihre Stationen verteilt. Einer kümmerte sich immer um Turner. Insgesamt wirkte es so, als seien sie ein eingespiel tes Team; jeder wusste, wo sein Platz war und was er zu tun hatte. Nur Wauzi saß herum, spielte mit seinem Bo wiemesser und warf mir unfreundliche Blicke zu, die ich getrost ignorierte.
    Ich schlang die Arme um die Beine und legte den Kopf auf die Knie. Der Schmerz in meiner Schulter war zu einem steten, dumpfen Pochen angeschwollen, und auch der Rest des Körpers ging in einen Vollstreik. Ich wollte bloß schlafen.
    »Hey.« Cross hockte sich neben mich und stellte ein MedKit ab. »Leg dich hin und lass mal sehen.«
    Ich rollte mich dankbar auf den Rücken, damit er mir Shirt und Weste von der Schulter schieben und meine Wunde säubern konnte. Er nahm sich sogar die Zeit, die Einschussstellen zu betäuben, mit Hautkleber zu füllen und hinterher mit dem Wundtacker zu schließen, bevor er mir ein Pflaster aufklebte. »Und jetzt die andere Seite.«
    Schwerfällig wälzte ich mich auf den Bauch, wo er dieselbe Prozedur durchführte. Dann kümmerte er sich um die Platzwunde am Kopf. »So. Das sollte eine Weile halten.«

    »Danke. Ich wusste gar nicht, dass du Arzt bist.«
    »Bin ich nicht. Aber man bekommt mit der Zeit eine gewisse Übung. Außerdem bin ich erster Sanitäter bei uns im Stollen.« Er wies mit dem Kopf auf das Schott. »Übrigens - danke für eben.«
    »Kein Problem.« Ich verzog schmerzhaft das Gesicht, als er die Verletzung am Kopf klammerte. Dann spritzte er mir etwas. Genüsslich fühlte ich, wie die Chemikalie die Schmerzen wegschwemmte und mich entspannte. Was für eine Wonne.
    »Jetzt müssen wir uns ein bisschen ranhalten«, fuhr Cross fort. »Wenn wir uns beeilen, können wir die Hintermänner enttarnen, die der Meinung sind, uns als Schachfiguren benutzen zu können. Du schlüpfst bei uns unter. Wir haben Erfahrung darin, von der UI-Sec nicht gefunden zu werden. Dann klären wir auf, was hinter all dem steckt. Finden heraus, wer die Mine sabotiert und wer den Gewerkschaftsrat tot sehen wollte. Ich weiß, dass du gesagt hast, dass dich das nichts angeht. Aber… ich könnte deine Hilfe brauchen.«
    »Ich helfe euch, solange ich kann, Cross. Aber es ist nicht mehr wichtig, wo ich hingehe.«
    »Wegen des Sprengsatzes?«
    »Ja.«
    Er nickte langsam und verzog in schmerzhafter Erkenntnis den Mund. Offenbar begriff er jetzt erst, was das alles für mich bedeutete. »Das alles erklärt, warum du in der Mine abgedrückt hast, obwohl du nicht wolltest.«
    »Genau.«
    »Und die Szene im Potemkin’s, als du so plötzlich deinen Auftrag abgebrochen hast. Und warum du mich mit den Handschellen durch das halbe System geschleift hast. Mein Störsender friert deinen Zünder ein, solange du dich in meiner Nähe aufhältst.«
    »Ja.«
    »Warum bist du dann nicht doch nach Bankers Rock geflohen?«, fragte er. »Da hättest du eine Chance gehabt, oder?«
    »Die Chance, dass man mir dort hätte helfen können, wäre auch verschwindend gering gewesen«, redete ich mich heraus. Dass ich etwas an ihm wiedergutzumachen hatte, verschwieg ich.
    »Wie lange hast du noch?« Plötzlich wirkte die Luft zwischen uns so zerbrechlich wie Glas.
    Ich musste nicht auf meine Multibox schauen. »Fünfzehn Stunden.«
    »Verdammt. Ich - es tut mir leid.«
    Ich zuckte nur mit den Schultern. »Muss es nicht. Ohne dich wäre ich eh längst tot.«
    »Oder ich wäre es, und du am Leben.«
    Ich zuckte mit den Schultern.
    Cross furchte nachdenklich die Stirn. »Meinen Störsender kann man wieder aufladen, weißt du? Bis wir eine Lösung gefunden haben, wie man die Bombe deaktiviert. Er hält nicht sehr lange, und das schränkt unseren Radius ziemlich ein, aber wenn du damit noch ein bisschen länger lebst…«
    Ich schloss die Augen, um das Brennen zu lindern, das sich darin sammelte. Das Atmen fiel mir plötzlich schwer.
    Ich hatte so

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