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Undercover Lover

Undercover Lover

Titel: Undercover Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jazz Winter
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Fragestellung zu finden.
    „Hatte Ihr Bruder finanzielle Probleme?“
    Als Kaylin ihn schweigend anstarrte, lehnte er sich vor und senkte seinen Kopf.
    „Ms Delany, mir ist bewusst, dass Sie eine schwere Zeit haben. Die Trauer um Ihren Bruder …“
    „Würden Sie zum Punkt kommen, Corporal Waters?“
    Sie fiel ihm unhöflich ins Wort und überkreuzte abwehrend ihre Arme vor dem Körper.
    „Worauf wollen Sie hinaus? Dass er sich mit ein paar schrägen Typen eingelassen hat? Mein Bruder war ein anständiger Mann. Er hat vierzehn Stunden am Tag hier gesessen und gearbeitet. Jeder mochte ihn, und ich kenne niemanden, der ihm nach dem Leben getrachtet hat. Haben Sie nichts Besseres zu tun, als irgendwelchen Dreck aufzuwühlen?“
    Waters bemühte sich sichtlich um Fassung, denn ihre Worte klangen giftig und provokant.
    „Ms Delany, wussten Sie, dass ihr Bruder spielt?“
    Die Überraschung legte ihre Stirn in Falten. Ihr Verstand weigerte sich strikt, den Namen ihres Bruders mit einer Spielleidenschaft zu verbinden.
    „Spielt?“
    „Wir haben Beweise, dass ihr Bruder bei illegalen Pokerturnieren mitgemacht und dabei große Summen Geld verloren hat.“
    Die Farbe wich aus ihrem Gesicht.
    „Glauben Sie, das hat etwas mit dem Mord zu tun?“
    Waters nickte betrübt.
    „Leider müssen wir davon ausgehen, dass er jemandem eine große Menge Geld schuldet. Ms Delany, sein Konto ist leer, und wir haben Kontoauszüge gefunden, die beweisen, dass er auch Geld aus der Bar entnommen hat.“
    „Wie viel?“
    „Das können wir noch nicht genau sagen. Aber handelt sich um eine beträchtliche Summe.“
    Er reichte ihr einige Dokumente, und sie erkannte die regelmäßigen Buchungen einiger sehr hoher Beträge. Ihre Mimik schien Waters zu bestätigen, dass sie nichts davon gewusst hatte. Der Corporal erhob sich und nickte seinem Partner zu.
    „Ms Delany, wir müssen diese Unterlagen mitnehmen und näher prüfen.“
    Er hielt ihr den Durchsuchungsbefehl entgegen, doch sie starrte nur auf die Zahlen des Bankkontos. Abrupt stand sie auf, umrundete den Eichenschreibtisch ihres Großvaters und hob das Ölgemälde ihrer Eltern von der Wand. Dahinter verbarg sich der Zahlentresor. Gedanklich entschuldigte sie sich, denn sie war verdammt wütend auf Eric und ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass es noch schlimmer wurde. Hätte er jetzt vor ihr gestanden, hätte sie auf ihn eingeschlagen vor Zorn. Sie tippte den Code ein und öffnete das Schloss. Bis auf die Kassenbücher und eine leere Uhrenhülle enthielt er nichts. Kaylin stolperte rückwärts, hob fassungslos ihre Hand an die Lippen. Ihre Rücklagen für die Bar und für Notfälle sowie Großvaters Taschenuhr, die seit vielen Generationen in der Familie weitergegeben wurde, Mutters Hochzeitsschmuck, selbst Vaters silberne Manschettenknöpfe, alles war weg. Eine Gänsehaut bildete sich auf ihren Armen und kribbelte in ihrem Nacken.
    Besorgt griff Williams nach ihr, als sie taumelte. Alles in ihrem Kopf drehte sich, und der Beamte setzte sie auf einen Stuhl.
    „Ist alles in Ordnung?“
    Sie sah ihm zwar ins Gesicht, doch sie blickte wie durch ihn hindurch.
    „Ma’am, brauchen Sie einen Arzt?“
    Das wütende Knurren, mit dem sie sich plötzlich erhob, ließ ihn zurückweichen. Er starrte sie erschrocken an.
    „Dieser verdammte, verlogene Mistkerl.“
    Sie fasste sich an die Stirn, fühlte die Hitze in ihrem Gesicht und bereute den Gefühlsausbruch aus tiefstem Herzen.
    „Warum hat er mir nichts erzählt?“
    Die Frage warf sie in den Raum, ohne jemand Bestimmtes anzusprechen. Waters und Williams zuckten hilflos und synchron mit den Schultern.
    „Wenn wir noch Fragen haben, melden wir uns. Und wenn Ihnen noch etwas einfällt, zögern Sie nicht und rufen Sie mich an.“
    Waters legte seine Visitenkarte auf den chaotischen Schreibtisch. Er und Williams griffen nach den gefüllten Kisten mit dem Abzeichen der Miami Dade Police und verließen gemeinsam den Raum.
    Tara stürzte in das Büro.
    „Was ist passiert? Was ist los? Gibt es etwas Neues?“
    Während der normale Gastbetrieb um sie herum weiterging, setzten sich die beiden Frauen an einen Tisch. Kaylin füllte zwei große Gläser mit Whiskey. Tara hatte es diesmal ernst gemeint, vom irischen Feuerwasser abzuschwören, doch Kaylin machte ihr klar, dass sie den Drink benötigen würde. Nachdem sie in einem Zug das Glas vor sich geleert hatte, erzählte sie Tara, was sie gerade über ihre Bruder erfahren hatte.
    „Es ist alles

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