Undercover Lover
Natürlich war ihr nicht entgangen, dass er nur flüchtig ihre Fragen beantwortet hatte, doch sie wollte nicht ins Detail gehen, wollte seine gute Laune nicht zerstören. Sein Lächeln steigerte ihr Verlangen, als er nicht viel später auf dem Parkplatz des Piers anhielt, ausstieg und sie mit einer Flasche Champagner aus dem Porsche lockte. Der Mond ließ den Strand wie weißen Puderzucker wirken. Kaylin zog ihre Sandalen von den Füßen und grub ihre Zehen in den weichen Sand. Eine warme Brise wehte vom Meer über sie hinweg. Das Rauschen der Wellen summte in ihrem Innern wieder.
„Komm her, setz dich neben mich.“
Mit den Gesichtern zum Wasser gerichtet, saßen sie schweigend eine Weile nebeneinander ohne sich zu berühren und ohne dass einer von ihnen die Stille brach. Mit einem Plopp öffnete Ciarán die Flasche und trank einen großen Schluck. Er bot ihr an, das Gleiche zu tun, und sie lachte.
„Ist das deine Art, einen guten Geschäftsabschluss zu feiern?“
Sie hatte mit Party, lauter Musik und jeder Menge Alkohol gerechnet, als er gesagt hatte, er wolle mir ihr feiern. Ciarán schloss die Augen, antwortete nicht sofort, und ein amüsiertes Schmunzeln umschmeichelte seine schönen Lippen.
„Ich liebe solche Momente, das hier beweist mir wieder aufs Neue, dass es immer etwas Größeres gibt. Hier fühle ich mich so frei wie nirgendwo anders. Grenzenlos. Verstehst du, was ich meine?“
Fasziniert nickte sie und betrachtete ihn. In Kaylin stieg der Wunsch empor, ihn zu küssen, ihn in den Sand zu drücken und hemmungslos zu lieben. Der Moment verging, als er sich plötzlich erhob und sein Hemd auszog.
„Lass uns schwimmen gehen.“
„Jetzt?“
„Ja, jetzt … Komm schon!“
Mit der Euphorie eines Kindes stieg er hastig aus seiner Kleidung und rannte nackt in die Wellen. Kaylin hielt den Atem an, sah ihm nach, beobachtete, wie seine unbedeckte Haut vom Wasser umspült wurde und er dann unter der Oberfläche verschwand. Ciarán schwamm weit ins Meer hinaus, und sie hatte Schwierigkeiten, ihn vom Strand aus im Auge zu behalten, selbst als sie aufstand und selbst zum Wasser ging. So kalt, wie sie vermutete, war das Meer nicht, dennoch gab sie dem Impuls nicht nach, ihm nachzueifern.
Ihr Herz schlug einen Takt schneller, als Ciarán schließlich wie Neptun aus den Fluten stieg. Das Wasser perlte von seiner gebräunten Haut, und sie war kaum in der Lage, ihn nicht bewundernd anzusehen. Mit selbstsicherem Lächeln blieb er nackt vor ihr stehen und genoss sichtlich ihre Blicke. Kaylin wollte seinen Körper berühren, den Wasserperlen folgen, wohin sie auch rollten. Sie wollte mit der Zunge das salzige Nass von seiner Haut lecken und ihn mit ihrem Körper trocknen. Gott steh ihr bei, dieser Mann war einfach unwiderstehlich schön. Er griff nach ihrem Kopf, zog ihn zu sich und küsste sie. Darauf bedacht, ihr Kleid nicht zu durchnässen, behielt er die Distanz bei, die sie versuchte zu überbrücken, während sie sich von seiner Zunge verführen ließ. Seufzend schwankte sie, als er sie losließ. Er ging an ihr vorbei, zog sich die Hose wieder an und trocknete sich dürftig mit dem Hemd den Oberkörper.
„Das war verdammt gut.“
Ciarán griff nach der Flasche, die im Sand steckte, und nahm einen großen Schluck daraus. Sein Blick schwenkte in die Ferne, und wieder senkte sich die Stille über sie. Kaylin näherte sich ihm, blieb neben ihm stehen, und er legte seinen Arm um ihre Schultern. Seine nackte Brust war kühl, aber nicht kalt und sie ließ ihre Finger darüberstreichen. Als Kaylin sich mit den Lippen nähern wollte, um seine rechte Brust zu küssen, entzog sich Ciarán ihr.
„Ich muss morgen sehr früh raus. Ich fahr dich besser nach Hause.“
Ein Fluch lag ihr auf der Zunge. Fassungslos starrte sie ihm nach, als Ciarán zurück zum Auto ging. Wie konnte er so unnahbar sein, wo sie doch wie auf einem brodelnden Vulkan saß? Jeglicher Einwand blieb ihr in der Kehle stecken. Zuvor hatte er sie bis zur körperlichen Erschöpfung, sogar darüber hinaus, wild und hemmungslos geliebt, und jetzt berührte er sie kaum mehr. Konnte er nicht sehen, wie sehr sie ihn wollte? Schweigend stieg sie in den Porsche und krampfte ihre Finger in den Stoff ihres Kleides. Der Verabschiedungskuss vor ihrer Haustür entflammte sie noch mehr, machte sie noch willenloser, doch obwohl sie ihren Körper an ihn presste, ging er einfach nicht darauf ein.
„Schlaf gut, Kaylin.“
Sie wollte ihn verfluchen, wollte ihm
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