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Undercover

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Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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paar Strähnen ihres hochgesteckten Haares strichen. Ihre Ohren waren klein -
    „Verstehe“, sagte er.
    „Glauben Sie?“ Sie sah ihm direkt in die Augen. Welche Farbe hatten sie? Braungrün? Oder Braun? Er glaubte an gar nichts mehr, sollte er ihr das sagen? Sie ließ ihren Blick über die Gäste auf der Veranda schweifen. „Mögen Sie Barbecuepartys?“
    „ Nein , und Sie?“
    „Nicht mehr.“ Sie sah ihn wieder direkt an. „Warum sind Sie hier, Shane?“
    „Kim, meine Exfrau hat mich...“ Unmöglich, ihr die Wahrheit zu sagen, und er brach ab. Doch ihr Blick ließ ihn nicht los.
    „Ich meine: warum sind Sie tatsächlich hier?“
    Was sollte er jetzt sagen? Dass er die Spur von Darren Martin verfolgte? Um sich von seiner Schuld zu befreien? Würde Sie ihm, wenn er ihr dies sagte, auch eine wahre Antwort geben? Musste er denn so lange überlegen und abwägen, um eine einfache Fra ge zu beantworten?
    In dem Moment kam Tim mit zwei Flaschen Bier und einem Glas Champagner zurück.
    „Trinken wir auf das Leben!“, sagte Tim Wilcox, „ Frank hat mir von Ihrem Un fall erzählt. Es ist ja direkt vor meinem Büro in Brisbane passiert. Entsetzlich.“ Er war zum ersten Mal ernst geworden.
    Shane nahm das angebotene Bier. Frank war ganz offensichtlich eine echte Plaudertasche ...
    „Ich nehme an, es ist kein Zufall, dass Sie hier sind, Shane?“ Tim fuhr sich mit einer schnellen Bewegung durch das volle Haar als wolle er das Entsetzen, das er eben noch ausgedrückt hatte, auf diese Weise verjagen.
    „Kim hat mich eingeladen...“
    Tim unterbrach ihn.
    „Ja, ja, schon, aber es geht doch um Darren Martin, nich t wahr? Die Buschtrommeln “, fügte er mit einem entschuldigenen Lächeln hinzu, „ Josie von Nice & Cool ist eine gute Bekannte von mir. Heute hab’ ich sie zufällig getroffen. S ie hat mir von e inem Klienten mit steifem Bein und zwei Krücken erzählt, der sich nach Darre n Martin erkundigt hat. Na ja, S ie sind ja auch nicht ganz unauffällig.“
    Carol sah ihren Mann überrascht an. „Davon hast du mir gar nichts erzählt.“
    „Ich kam noch nicht dazu, Liebling.“ Tom Wilcox strich zärtlich über Carols Rücken.
    Mit ein er schnellen Bewegung setzte Carol das Glas an die Lippen.
    „Ich mache mir natürlich Gedanken.“ Tim drehte nachdenklich die Bierflasche. „Darren hatte oft Zugang zu unserem Haus. Er wusste von meinem Büro. Ich hab’ keine Ahnung, was er vor dem Eing ang dort wollte. Warum war er ausgerechnet um diese Zeit dort?“
    Shane wusste nicht, was er von Tim halten sollte. War er wirklich der aufrichtige Anwalt, der von allem nichts wusste, oder spielte er nur eine Rolle?
    Carol murmelte eine Entschuldigung. Shane sah ihr nach, wie sie auf das Paar aus London zusteuerte. Tim, der Shanes Blick nicht zu beachten schien, zeigte auf Shanes Krücken.
    „Haben Sie schon mal dran gedacht, umzusatteln? Sie sollten sich in der Gegend umsehen, es wird viel gebaut. Vielleicht können Sie hier noch ein Schnäppchen machen. Aber was red’ ich, Shane. Man verdient wohl nicht allzu gut bei der Polizei, was?“
    „Nein.“ Das war nicht gelogen.
    „Und dann werden Sie auch noch zusammengeschossen und kriegen einen Blumenstrauß, oder?“
    Maree hatte ihm einen Blumenstrauß geschickt, den einzigen.
    „ Eher Glückwunschkarten“, sagte Shane.
    Tim schüttelte den Kopf und schob nachdenklich die Unterlippe vor.
    „So ist es immer, die Leute, die die Drecksarbeit machen, werd en schlecht bezahlt.“ Tim Wilcox seufzte. „Ich bin im Landentwicklungsgeschäft. Überlegen Sie es sich doch mal, ich könnte Ihnen sicher was anbieten. Die Gegend ist gesucht. Franks Apartment zum Beispiel könnte er heute für ein Drittel mehr verkaufen als vor einem Jahr. Und das ist noch gar nichts. Es gibt noch ganz andere Gewinnspannen. Kommen Sie mal vorbei. Dann können wir reden.“ Tim Wilcox zog eine Visitenkarte aus der Brusttasche seines teuren Hemdes. Shane erkannte den gestickten Polospieler darauf.
    „Danke.“ Shane steckte die Karte in sein Hemd, das kariert und kurzärmlig war, und für das er nicht mehr als zehn Dollar in einem Supermarkt bezahlt hatte.
    „Vielleicht sollten Sie Ihr Glück auch als Fingerzeig sehen. Selten geht etwas zweimal hintereinander gut“, sagte Wilcox . „Ich muss mal nach meiner Frau sehen. Bis später.“ Wilcox drehte sich um und ging zu Carol und dem Londoner Paar. Hatte ihn T im Wilcox eben gewarnt? Oder sah er schon Gespenster? Für eine Sekunde fing Shane

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