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Underground: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Underground: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: Underground: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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läuft.«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen. Dafür war Susan nicht der Typ. Gehen wir also davon aus, dass er keine Affäre mit ihr hatte.«
    »Aber vielleicht mit einer anderen HRC -Angestellten, und Susan hat davon gewusst.«
    »Auch das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Ich auch nicht«, sagte ich. »Weil ich nicht sehe, was Informationen damit zu tun gehabt haben sollen. Informationen sind ein großes Wort. Eine Affäre ist eine Ja-oder-nein-Antwort.«
    »Vielleicht hat Susan mit ihm zusammengearbeitet. Nicht gegen ihn. Vielleicht wollte Sansom belastendes Material gegen irgendjemanden.«
    »Wieso ist Susan dann nach New York gekommen, statt sich in Washington oder North Carolina mit ihm zu treffen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Und wieso sollte Sansom überhaupt etwas von Susan wollen? Er hat hundert bessere Quellen als eine kleine HRC -Angestellte, die er nicht mal kannte.«
    »Worin besteht also die Verbindung?«
    »Vielleicht hat Sansom vor vielen Jahren eine Affäre mit einer anderen gehabt, als er noch in der Army diente.«
    »Damals war er noch nicht verheiratet.«
    »Aber es gibt bestimmte Regeln. Vielleicht hat er eine Untergebene gevögelt. In der Politik schadet so was heutzutage gewaltig.«
    »Hat es so was gegeben?«
    »Dauernd«, sagte ich.
    »Auch bei Ihnen?«
    »So oft wie nur möglich. Und das war keine Einbahnstraße. Manchmal war ich der Untergebene.«
    »Haben Sie deswegen Schwierigkeiten bekommen?«
    »Damals nicht. Aber würde ich für irgendwas kandidieren, gäbe es bestimmt Fragen.«
    »Sie glauben also, dass es um Sansom Gerüchte gibt, die Susan in irgendjemandes Auftrag überprüfen sollte?«
    »Sein Verhalten hätte sie nicht verifizieren können. Solche Angaben sind in anderen Dossiers enthalten. Aber sie hätte bestätigen können, dass eine Person A und eine Person B zur selben Zeit am selben Ort Dienst getan haben. Genau darauf versteht das HRC sich besonders gut.«
    »Vielleicht war Lila Hoth mit ihm in der Army. Vielleicht versucht jemand, die beiden Namen miteinander zu verknüpfen, um einen Skandal auszulösen.«
    »Ich weiß es nicht«, sagte ich. »Das klingt alles ziemlich gut. Aber ich habe einen Kerl aus New York, der Angst davor hat, mit dem NYPD zu reden, und ich habe alle möglichen finsteren Drohungen, außerdem eine Story, dass eine Crew aus Barbaren von der Leine gelassen werden soll. Die Politik ist ein schmutziges Geschäft, aber ist sie so schlimm?«
    Jake gab keine Antwort.
    Ich sagte: »Und wir wissen nicht, wo Peter ist.«
    »Machen Sie sich über den keine Gedanken. Er ist erwachsen. Er ist Footballverteidiger. Er will zur National Football League. Er besteht aus hundertdreißig Kilo Muskeln. Er kann auf sich selbst aufpassen. Merken Sie sich den Namen. Peter Molina. Sie werden ihn eines Tages in der Zeitung lesen.«
    »Aber hoffentlich nicht bald.«
    »Keine Sorge.«
    Ich fragte: »Was haben Sie jetzt vor?«
    Jake zuckte mit den Schultern und stapfte weiter den Gehsteig entlang: ein nicht sehr wortgewandter Mann, den seine komplexen Emotionen jetzt zusätzlich beeinträchtigen. Er blieb stehen, lehnte sich direkt gegenüber dem Eingang des 14. Polizeireviers an eine Mauer, bewegte den Kopf von links nach rechts und betrachtete die vielen geparkten Fahrzeuge, die Impalas und Crown Vics, neutral oder mit dem NYPD -Wappen auf den Türen, und die komischen Wägelchen zur Parkraumüberwachung.
    »Sie ist tot«, sagte er. »Nichts kann sie wieder lebendig machen.«
    Ich äußerte mich nicht dazu.
    »Also werde ich einen Bestatter anrufen«, erklärte er.
    »Und dann?«
    »Nichts. Sie hat sich erschossen. Den Grund dafür zu kennen bringt nichts. Meistens erfährt man den wahren Grund sowieso nicht, auch wenn man glaubt, ihn zu kennen.«
    Ich sagte: »Ich will den Grund dafür wissen.«
    »Wieso? Sie war meine Schwester, nicht Ihre.«
    »Sie haben nicht gesehen, wie’s passiert ist.«
    Er schwieg. Starrte nur zu den auf der anderen Straßenseite geparkten Autos hinüber. Ich erkannte den Wagen, mit dem Theresa Lee und ich gefahren waren. Einer der neutralen Crown Vics etwas weiter die Reihe entlang war neuer als die anderen. Frisch gewaschen. Er glänzte in der Sonne, war schwarz und hatte zwei kurze dünne Antennen wie Nadeln auf dem Kofferraumdeckel. Feds, dachte ich. Irgendeine Agency mit großem Budget und erstem Zugriff, wenn es um Fahrzeuge ging. Und um Kommunikationsmittel.
    Jake sagte: »Ich werde ihren Angehörigen mitteilen, was passiert ist. Wir werden

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