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Underground: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Underground: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: Underground: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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einzubeziehen war eine klare Aussage.
    Sie sagte: »Wir haben schon viele Wahlen gewonnen und werden auch weitere gewinnen. Was Sie versuchen, haben schon ein Dutzend Leute vor Ihnen versucht. Alle hatten keinen Erfolg, und auch Sie werden keinen haben.«
    Ich erklärte: »Ich versuche überhaupt nichts. Und mir ist egal, wer Wahlen gewinnt. Eine Frau ist gestorben, und ich will den Grund dafür wissen, das ist alles.«
    »Welche Frau?«
    »Eine kleine Angestellte aus dem Pentagon. Sie hat sich letzte Nacht in der New Yorker U-Bahn in den Kopf geschossen.«
    Elspeth Sansom sah zu Browning, der nickend sagte: »Ich hab’s online gelesen. In der New York Times und der Washington Post . Es ist zu spät passiert, um in die Druckausgaben zu kommen.«
    »Kurz nach zwei Uhr morgens«, sagte ich.
    Elspeth Sansom richtete den Blick wieder auf mich und fragte: »Was hatten Sie damit zu tun?«
    »Augenzeuge«, antwortete ich.
    »Und sie hat den Namen meines Mannes erwähnt?«
    »Das ist etwas, das ich mit ihm besprechen muss. Oder mit der New York Times und der Washington Post .«
    »Soll das eine Drohung sein?«, fragte Browning.
    »Es ist wohl eine«, erwiderte ich. »Was wollen Sie dagegen tun?«
    »Merken Sie sich eines«, sagte er. »Was John Sansom im Leben geleistet hat, erreicht man nicht, wenn man weich ist. Und ich bin auch nicht weich, genauso wenig wie Mrs Sansom.«
    »Klasse«, sagte ich. »Damit steht fest, dass keiner von uns ein Weichei ist. Tatsächlich sind wir alle hart wie Granit. Machen wir also weiter. Wann bekomme ich Ihren Boss zu sehen?«
    »Was waren Sie in der Army?«
    »Die Art Soldat, vor der sogar Sie hätten Angst haben sollen. Nur hatten Sie vermutlich keine. Aber das spielt keine Rolle. Ich habe nicht die Absicht, jemandem zu schaden – außer er hätte es verdient, versteht sich.«
    Elspeth Sansom sagte: »Heute Abend, neunzehn Uhr.« Sie nannte den Namen eines Restaurants am Dupont Circle. »Mein Mann hat fünf Minuten Zeit für Sie.« Dann musterte sie mich wieder und meinte: »Kommen Sie nicht in diesen Klamotten, sonst lässt man Sie nicht rein.«
    Sie stiegen wieder in ihr Town Car und verschwanden. Nun musste ich drei Stunden Zeit totschlagen. Ich hielt an der Ecke 18th Street und Massachusetts Avenue ein Taxi an und ließ mich zu einem Geschäft fahren, in dem ich mir eine schlichte blaue Hose und ein blau kariertes Hemd mit offenem Kragen kaufte. Dann ging ich zu Fuß zu dem Hotel weiter, das ich zwei Blocks südlicher in der 18th Street gesehen hatte. Es war groß und ziemlich luxuriös, aber für kleine inoffizielle Erfrischungen sind große Luxushotels am besten geeignet. Ich durchquerte die Hotelhalle, ohne aufgehalten zu werden, fuhr mit dem Lift in eine willkürlich ausgewählte Etage hinauf und ging den Korridor entlang, bis ich ein Zimmermädchen fand, das ein leeres Zimmer putzte. Inzwischen war es fast siebzehn Uhr. Folglich würde das Zimmer diese Nacht leer bleiben. Vielleicht auch in der folgenden Nacht. Große Hotels sind selten zu hundert Prozent ausgebucht. Und außerdem behandeln sie ihre Zimmermädchen schlecht. Deshalb war die Frau gern bereit, dreißig Dollar in bar zu nehmen und eine halbe Stunde Pause zu machen. Ich vermutete, dass sie mit dem nächsten Zimmer auf ihrer Liste anfangen und später zurückkommen würde.
    Sie war noch nicht beim Bad angelangt, und an dem verchromten Halter hingen noch zwei Handtücher. Kein Gast kann jemals die vielen Handtücher benutzen, die ein großes Hotel bereitstellt. Neben dem Waschbecken lag ein noch verpacktes Stück Seife, und in der Dusche stand eine halb volle Flasche Shampoo. Ich putzte mir die Zähne und duschte lange. Dann trocknete ich mich ab, zog meine neuen Sachen an, wechselte den Tascheninhalt und stopfte die alten Klamotten in den Abfallkorb im Bad. Dreißig Dollar für das Zimmer. Billiger als ein Wellness-Center. Und schneller. Ich war in achtundzwanzig Minuten wieder auf der Straße.
    Ich schlenderte zum Dupont Circle und spähte das Restaurant aus. Afghanische Küche, in einem Vorhof Tische unter freiem Himmel, weitere Tische drinnen hinter einer Holztür. Der Laden sah aus, als würde er sich später mit Promis füllen, die bereit waren, zwanzig Dollar für einen Appetizer zu zahlen, der auf den Straßen von Kabul zwanzig Cent kostete. Mit dem Essen war ich einverstanden, aber nicht mit den Preisen. Ich rechnete mir aus, dass ich mit Sansom reden und später anderswo essen würde.
    Ich ging auf der P

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