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Underground: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Underground: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: Underground: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Verbindung gesetzt habe. Er sagte, dass ein Footballstar der Universität, der mit einem Vollstipendium studiere, das Training schwänze, sei völlig undenkbar. Tatsächlich werde geradezu ein Kult damit getrieben, das Training unter allen Umständen stattfinden zu lassen. Erdbeben, Unruhen, Kriege, Todesfälle in der Familie, Pest und Cholera … trotzdem standen alle auf dem Feld. Das zeigte der Öffentlichkeit, wie wichtig Football war – und wie wichtig wiederum die Spieler für die Universität. Das Training zu schwänzen war so, als bliebe ein Feuerwehrmann bei Alarm zu Hause oder als riebe ein von einem Baseball getroffener Schlagmann sich die schmerzende Stelle. Undenkbar. Noch nie da gewesen. So was gab es nicht. Kater, Knochenbrüche, Muskelrisse, Prellungen, das alles spielte keine Rolle. Man war pünktlich da. Außerdem wollte Peter in die National Football League, deren Profiteams zunehmend Wert auf Charakter legten. Sie hatten sich schon allzu oft die Finger verbrannt. Das Training zu schwänzen bedeutete nichts anderes, als die NFL in den Wind zu schreiben. Unerklärlich. Unbegreiflich.
    Ich hörte zu, ohne wirklich darauf zu achten, was er erzählte. Stattdessen rechnete ich die Stunden nach. Schon fast achtundvierzig, seit Susan Mark ihren Termin verpasst hatte. Wieso war Peters Leiche nicht gefunden worden?
    Dann kreuzte Theresa Lee mit Neuigkeiten auf.
    Als Erstes musste Lee sich jedoch mit Jacob Marks Situation befassen. Sie nahm uns in den Bereitschaftsraum im ersten Stock mit und ließ ihn reden. Dann fragte sie: »Ist Peter offiziell als vermisst gemeldet?«
    Jake sagte: »Das möchte ich jetzt tun.«
    »Das können Sie nicht«, sagte Lee. »Zumindest nicht bei mir. Er wird in L . A . vermisst, nicht in New York.«
    »Susan ist hier ermordet worden.«
    »Sie hat hier Selbstmord verübt.«
    »Die USC -Cops nehmen keine Vermisstenmeldungen an. Und das LAPD nimmt die Sache nicht ernst. Die Kollegen verstehen nicht, worum es geht.«
    »Peter ist zweiundzwanzig und schließlich kein Kind mehr.«
    »Er ist seit über fünf Tagen verschwunden.«
    »Das spielt keine Rolle. Er wohnt nicht mehr zu Hause. Und wer will behaupten, dass er als vermisst zu gelten hat? Wer kennt seinen normalen Tagesablauf? Offenbar hat er manchmal über längere Zeit hinweg keinen Kontakt zu seinen Angehörigen.«
    »Diese Sache ist anders.«
    »Wie gehen Sie drüben in Jersey in solchen Fällen vor?«
    Jake gab keine Antwort.
    Lee sagte: »Er ist ein selbstständiger Erwachsener. Die Sache ist nicht anders, als wäre er in ein Flugzeug gestiegen und in Urlaub geflogen. Als hätten seine Freunde ihn auf dem Flughafen verabschiedet. Ich kann verstehen, wieso das LAPD unter diesen Umständen zögerlich bleibt.«
    »Aber er hat das Footballtraining versäumt. Das gibt’s einfach nicht.«
    »Diesmal anscheinend doch.«
    »Susan ist bedroht worden«, sagte Jake.
    »Von wem?«
    Jake sah mich an. »Sagen Sie’s ihr, Reacher.«
    Ich erklärte: »Wegen irgendeiner Sache, die mit ihrem Job zusammenhing, hat sie gewaltig unter Druck gestanden. Das war offensichtlich. Ich glaube, dass sich das durch eine Bedrohung ihres Sohns erklären ließe.«
    »Okay«, meinte Lee. Sie schaute sich in dem Bereitschaftsraum um und fand ihren Partner Docherty. Er arbeitete im rückwärtigen Teil des Raums an einem von zwei zusammengeschobenen Schreibtischen. Sie wandte sich wieder an Jake und sagte: »Erstatten Sie einen vollständigen Bericht. Mit allem, was Sie wissen, und allem, was Sie zu wissen glauben.«
    Jake nickte dankbar und machte sich gleich auf den Weg zu Docherty. Ich wartete, bis er gegangen war, dann fragte ich: »Wird die Akte Susan Mark jetzt wieder geöffnet?«
    Lee sagte: »Nein. Die Akte ist und bleibt geschlossen. Wie sich gezeigt hat, gibt es keinen Grund zur Sorge. Aber der Kerl ist ein Cop, zu dem wir höflich sein müssen. Und ich will, dass er eine Stunde lang anderweitig beschäftigt ist.«
    »Wieso gibt’s keinen Grund zur Sorge?«
    Daraufhin berichtete sie mir ihre Neuigkeiten.
    Sie sagte: »Wir wissen, wozu Susan Mark nach New York gekommen ist.«
    »Woher?«
    »Wir haben eine Vermisstenmeldung bekommen«, antwortete sie. »Susan hat anscheinend jemandem bei Nachforschungen geholfen, und als sie nicht wie vereinbart erschienen ist, hat die betreffende Person sich Sorgen um sie gemacht und sie bei uns als vermisst gemeldet.«
    »Was für Nachforschungen?«
    »Wegen irgendeiner privaten Sache, glaube ich. Die Jungs von

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