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Underground: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Underground: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: Underground: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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»Aber er ist leer und ohnehin zu klein. Wo ist der andere?«
    »Welcher andere?«
    »Dieser hier dient offenbar nur zur Ablenkung. Wo ist der richtige?«
    »Susan Mark hat mir nichts gegeben. Dieses Ding habe ich im Radio Shack gekauft.«
    »Wieso?«
    »Weil er mir gefallen hat.«
    »Mit der rosa Abdeckkappe? Bockmist.«
    Ich sagte nichts.
    Er fragte: »Mögen Sie die Farbe Rosa?«
    »Am rechten Ort.«
    »Welcher wäre das?«
    »Einer, an dem Sie schon lange nicht mehr waren.«
    »Wo hatten Sie das Ding versteckt?«
    Ich gab keine Antwort.
    »In einer Körperöffnung?«
    »In Ihrem Interesse hoffentlich nicht. Sie haben ihn gerade angefasst.«
    »Gefällt Ihnen so was? Sind Sie schwul?«
    »Solche Fragen wirken vielleicht in Guantánamo, aber nicht bei mir.«
    Der Kerl zuckte mit den Schultern, holte den USB -Stick nur mit den Fingernägeln in die Reihe zurück und schob die falsche Visitenkarte und Leonids Handy drei Zentimeter weit nach vorn, als bewege man Schachfiguren. Er sagte: »Sie haben für Lila Hoth gearbeitet. Die Karte beweist, dass Sie Verbindung zu der von ihr angeheuerten Crew hatten, und Ihr Handy beweist, dass sie Sie mindestens sechsmal angerufen hat. Die Nummer des Four Seasons steht im Speicher.«
    »Das ist nicht mein Handy.«
    »Wir haben es in Ihrer Tasche gefunden.«
    »Lila Hoth hat nie im Four Seasons gewohnt, heißt es an der Rezeption.«
    »Aber nur auf unsere Anweisung hin. Wir wissen beide, dass sie dort war. Sie sind zweimal mit ihr zusammengetroffen und beim dritten Treffen von ihr versetzt worden.«
    »Wer ist sie wirklich?«
    »Diese Frage hätten Sie sich stellen sollen, bevor Sie bereit waren, für sie zu arbeiten.«
    »Ich habe nicht für sie gearbeitet.«
    »Ihr Handy beweist, dass Sie’s getan haben. So einfach ist das.«
    Ich gab keine Antwort.
    Er fragte: »Wo ist Lila Hoth jetzt?«
    »Wissen Sie das nicht?«
    »Woher sollte ich das wissen?«
    »Ich dachte, Sie hätten sie geschnappt, als sie ausgecheckt hat. Bevor Sie angefangen haben, mit Pfeilen auf mich zu schießen.«
    Der Kerl schwieg.
    Ich sagte: »Sie waren schon vorher im Hotel. Sie haben ihr Zimmer durchsucht. Ich bin davon ausgegangen, dass sie von Ihnen überwacht wird.«
    Der Kerl schwieg.
    Ich fragte: »Sie haben sie verpasst, stimmt’s? Sie ist einfach an Ihnen vorbeigegangen. Großartig! Ihr Jungs seid ein leuchtendes Beispiel für uns alle. Eine Ausländerin mit Verdacht auf Kontakte zum Pentagon, und Sie lassen sie einfach laufen?«
    »Das war eine Schlappe«, gab der Kerl zu. Er wirkte leicht verlegen, hatte aber eigentlich keinen Grund dazu. Weil es relativ einfach ist, ein Hotel zu verlassen, das überwacht wird. Das tut man, indem man nichts tut. Indem man nicht sofort abreist. Man schickt seine Koffer mit einem Pagen im Lastenaufzug hinunter, die Agenten strömen in der Hotelhalle zusammen, man steigt auf einer anderen Etage aus dem Aufzug und igelt sich irgendwo zwei Stunden lang ein, bis die Agenten aufgeben und verschwinden. Dann spaziert man hinaus. Das erfordert Kaltschnäuzigkeit, ist aber ganz leicht, vor allem wenn man unter einem anderen Namen ein weiteres Zimmer gebucht hat, was Lila Hoth ganz sicher getan hatte – zumindest für Leonid.
    Der Kerl fragte: »Wo ist sie jetzt?«
    Ich fragte: »Wer ist sie?«
    »Der gefährlichste Mensch, dem Sie je begegnet sind.«
    »So hat sie aber nicht ausgesehen.«
    »Eben deshalb.«
    Ich sagte: »Keine Ahnung, wo sie ist.«
    Nun folgte eine lange Pause, bis der Typ die gefälschte Visitenkarte in die Reihe zurückholte und dafür Theresa Lees Karte nach vorn schob. Er fragte: »Wie viel weiß die Kriminalbeamtin?«
    »Welche Rolle spielt das?«
    »Wir haben eine verhältnismäßig simple Abfolge von Aufgaben vor uns. Wir müssen die Hoths finden, wir müssen den richtigen USB -Stick sicherstellen, aber vor allem müssen wir das Leck stopfen. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie weit es sich schon ausgebreitet hat und wer was weiß.«
    »Keiner weiß irgendwas. Am allerwenigsten ich.«
    »Dies ist kein Wettbewerb. Sie bekommen keine Punkte dafür, dass Sie möglichst lange Widerstand leisten. Wir sitzen alle im selben Boot.«
    »Kommt mir aber nicht so vor.«
    »Sie müssen diese Sache ernst nehmen.«
    »Glauben Sie mir, das tue ich.«
    »Dann erzählen Sie uns, wer was weiß.«
    Ich hörte, wie die Tür links von mir sich wieder öffnete. Der Chefagent schaute hinüber, dann nickte er zustimmend. Ich drehte mich zur Seite und sah den Kerl von dem

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