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Underground

Titel: Underground Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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im Waschbecken gesagt hat und über den Methylalkohol … und dann … und dann … Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Sie haben ihn darin ertränkt«, sagte Mara mit kalter Stimme. Ich merkte, wie schwer es ihr fiel, ihren Zorn zu unterdrücken. »Ich habe diese Erinnerung ausgelöscht, als wir hier einzogen. Ich wollte nicht, dass in unserem Haus ein Mord seine Schatten wirft.«
    »Aber du hast das Opfer hierbleiben lassen.«
    »Genau dafür hielt ich ihn«, antwortete sie. Ihr Gesicht und ihre Stimme wirkten hart. »Für ein Opfer.«
    »Offensichtlich hat er seinen Tod in gewisser Weise verdient.«
    »Der Leutnant war Geschäftsmann, und es ging um ein Geschäft. Er hätte mich nie umgebracht«, widersprach Albert. »Das hat er auch nicht, da bin ich mir sicher.«
    »Nein, bist du nicht«, korrigierte ich ihn. »Du kannst dich nicht daran erinnern.«
    »Roy hat seinen Leuten nicht erlaubt, sich zu bewaffnen. Er wollte lieber etwas Alkohol verlieren als wegen Mordes angeklagt zu werden.«

    »Das mag vielleicht Olmsteads Motto gewesen sein. Aber sein Mob hielt dich offenbar für gefährlich, weil du mit seinem Alkohol Leute vergiftet hast. Das war kein gutes Geschäft mehr. Sie haben dich runtergedrückt und dich in deinem eigenen Waschbecken ertränkt.«
    Albert sah ziemlich mitgenommen aus, und ich spürte seine Aufregung im Grau. »Nein! Diese Stinktiere! Diese Ratten! Ich bringe sie um!«
    »Sie sind schon seit langem tot, Albert.«
    »Dann finde ich ihre Nachkommen. Ich werde es ihnen heimzahlen. Ich habe immer geahnt, dass ich umgebracht wurde. Ich wusste, dass es kein Unfall gewesen sein kann.« Wenn er dazu in der Lage gewesen wäre, hätte er mit dem Fuß aufgestampft und einen Wutanfall bekommen. »Sobald ich wieder einen eigenen Körper habe, werde ich sie jagen und dafür bezahlen lassen, was ihre Väter und Großväter mir angetan haben.«
    »Genau darüber wollte ich mit dir sprechen«, erklärte ich.
    »Worüber?«
    »Über den Körper. Bist du deshalb noch immer hier? Suchst du nach einem Körper, in den du schlüpfen kannst?«
    »Natürlich! Ich wurde umgebracht, Weib! Ich verdiene es, wieder ins Leben zurückzukehren!«
    »Deshalb hast du dich also an einen Zombie gehängt?«
    »Die überleben leider nicht lange genug, als dass sich das lohnen würde. Ich dachte, dass ich vielleicht ein paar Dinge regeln könnte, aber die verdammte Rothaut hatte etwas gegen mich. Und dann hat sich dieses haarige Ding eingemischt und dich angeschleppt. Der Rest hat sich dann ja leider von selbst erledigt.«

    Ich fühlte mich unglaublich erschöpft und kalt, fuhr aber trotzdem mit dem Gespräch fort. Schließlich schienen wir endlich voranzukommen. »Hast du früher schon einmal versucht, in ein solches Wesen zu schlüpfen?«
    »Ja, ein paarmal. Sie sind nach den Erdbeben und dem Wiederaufbau in den Tunneln aufgetaucht. Nachdem die Schmuggler dort unten Wände durchbrochen hatten, um Fluchtwege anzulegen und ihre Fässer vor der Polizei in Sicherheit zu bringen, gab es von denen ziemlich viele.«
    »Weißt du, woher sie kommen? Was bringt die Toten dazu, so herumzulaufen?«
    Albert rollte mit den Augen. »Sie stammen von diesem Schlangending, das dort unten lebt.«
    »Welchem Schlangending? Und wie erschafft es diese Zombies?«
    »Das weiß ich doch nicht! Warum fragst du? Ich leihe sie mir nur, wenn es geht. Manchmal taucht die Schlange in den Tunneln auf, wenn es an der richtigen Stelle ein Loch gibt. Aber frag mich bloß nicht, wo. Ich habe keine Ahnung. Sie kam hoch, als ich noch in der Kneipe arbeitete. Große Menschenmengen meidet sie, aber sie ist verdammt hungrig, und manchmal haben wir die Überreste ihrer Mahlzeit auf den Bürgersteigen oder in den Tunneln gefunden, die wir im Keller anlegten. Wir mussten sie immer schnell begraben, damit die Polizei nicht davon Wind bekam. Schließlich durften unsere Kunden nicht erfahren, dass wir ein Monster im Keller hatten. Wir haben versucht, die Schlange zu verjagen. Uns ist es nicht gelungen, aber den alten Indianern. Als wir ihnen genügend Feuerwasser und Geld angeboten haben, sind sie das Ungeheuer endlich losgeworden.
    Ich dachte, dass ich nie mehr einem dieser Zombies über
den Weg laufen würde. Aber nach dem großen Erdbeben tauchten sie wieder auf, und da kam ich auf die Idee, es mal mit einem zu versuchen. Doch entweder hatte ich nicht genügend Kraft oder die Zombies sind auseinandergefallen. Trotzdem wusste ich, dass ich irgendwann einen Weg finden

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