Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Underground

Titel: Underground Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
Vom Netzwerk:
einprogrammiert hatte, um einen Einbruch in mein Büro anzuzeigen. Es war außerdem in Großbritannien die Nummer für den Notruf. »Teilen Sie Ihrem IT-Mann doch bitte mit, dass ich ihn in zwei Minuten bei Bakeman’s treffen möchte.«
    Ich legte auf, ohne auf eine Antwort zu warten. Hoffentlich verstand Quinton, was ich meinte, und erwies sich sowohl als schnell als auch als diskret.
    Bakeman’s befand sich auf der Cherry Street im Keller einer Häuserreihe, in der es mehrere kleine Lokale gab. Im Gegensatz zu den meisten anderen wurde Bakeman’s jedoch vor allem von Arbeitern frequentiert. Der Duft nach Truthahn und Hackbraten stieg mir bereits auf den Stufen in die Nase, und ich konnte die Kellner die Bestellungen laut in die Küche rufen hören. Die Resopaltische und die kahlen Wände ließen die Geräusche aus der Küche und die lauten Gespräche der Gäste wunderbar widerhallen. Genau die richtige Umgebung für ein Gespräch, das nicht belauscht werden sollte.
    Bei Bakeman’s wagte es niemand, länger als nötig über einer Tasse Kaffee zu sitzen oder irgendwelche Meetings abzuhalten, da der Besitzer für seine scharfe Zunge bekannt war. Falls Fern Laguire oder ihre Gorillas tatsächlich vorhatten, mir nachzuspionieren, mussten sie in das Lokal hineinkommen, auf der Stelle etwas bestellen und sich an unseren Tisch setzen, wenn sie irgendetwas verstehen oder nicht auffallen wollten.

    Ich hatte mich gerade mit meinem Mittagessen niedergelassen, als Quinton durch die Hintertür hereinkam.
    »Hi«, sagte er und setzte sich neben mich, damit wir leise miteinander sprechen konnten.
    »Hi. Erstmal zwei Dinge: Wir fahren nach dem Essen gleich nach Marysville, um mit Fishs Großmutter über Sistu zu sprechen. Das könnte einige Stunden in Anspruch nehmen. Du solltest dir also vielleicht lieber auch etwas zum Essen holen, falls du Hunger hast. Außerdem hatte ich vor etwa einer halben Stunde Besuch von der NSA.«
    Quinton betrachtete mich nachdenklich. »Ich bin gleich zurück.«
    Zehn Minuten später kehrte er mit einem von Bakeman’s berühmten Sandwiches und einer Dose Cola zurück. »Ich nehme mir jedes Mal vor, das nächste Mal die Pastete zu versuchen, mache es dann aber doch nie«, erklärte er und setzte sich wieder neben mich.
    Ich aß meine Suppe auf und sah ihm dann zu, wie er sein Essen hinunterschlang. Insgeheim war ich froh, dass er nicht sofort wieder abgehauen war, auch wenn ich das von ihm eigentlich nicht erwartet hatte. »Weißt du irgendetwas über diese Fern Laguire?«
    Er nickte langsam und schluckte dann. »Der Legende nach soll sie bereits mit zwanzig ihr Herz und mit dreißig ihre Mutter verkauft haben. Vor zehn Jahren war sie dann in der Lage, jegliche menschliche Regung außer Zorn abzulegen. Ihre Entwicklung in dieser Richtung scheint exponentiell zu erfolgen.«
    »Sie hatte zwei Assistenten dabei, die verdammt stark nach CIA oder FBI gerochen haben.«
    Quinton nickte erneut.
    »Haben wir ein Problem?«, wollte ich wissen.

    »Irgendwo gibt es ein Loch. Ich möchte jetzt nicht darüber sprechen. Wir sollten überhaupt darauf achten, wann wir was sagen. Am besten fahren wir sofort los und reden so wenig wie möglich. Vermutlich hat dich Laguire noch nicht verkabelt. Denn wenn sie heute erst eingetroffen ist, wird sie dazu noch keine Zeit gehabt haben.«
    »Es sei denn, sie ist in einem Privatflugzeug gekommen. Allerdings vermute ich, dass sie wohl kaum vor halb neun heute Morgen gelandet ist – wenn bei diesem Schnee überhaupt Flüge gehen.«
    Er sah mich nachdenklich an. »Brauchst du für diese Fahrt eigentlich dein Handy?«
    »Ich muss Fish anrufen, damit wir wissen, wie wir zu ihm kommen.«
    »Dafür kannst du auch ein Münztelefon benutzen. Das ist sicherer. Ich möchte das Handy auseinandernehmen, damit sie uns weder folgen noch abhören können.« Er streckte mir die Hand hin, und ich reichte ihm mein Handy. Dann leerte er mit drei großen Schlucken die Coladose.
    Interessiert betrachtete er mein Mobiltelefon und legte es auf den Tisch.
    »Könntest du den Akku herausnehmen?«, bat er mich, während er in seiner Jackentasche herumsuchte.
    Nachdem ich seiner Anweisung gefolgt war, zog Quinton ein großes Klappmesser heraus. Ich wollte ihm schon das Telefon entreißen, als er in die Seite der Coladose stach und den oberen Teil absäbelte. Dann wischte er die restliche Flüssigkeit in der Dose mit einer Serviette ab und legte mein Handy hinein, ehe er die Dose platt drückte. Er

Weitere Kostenlose Bücher