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Underground

Titel: Underground Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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Ein Teil des Bodens war mit einem gewaltigen Zementblock bedeckt. Wahrscheinlich handelte es sich um einen der Stabilisatoren, die man hier benutzt hatte, als man den Laubengang neu errichtete. Nirgendwo war Sisiutl zu entdecken. So sehr ich mich auch konzentrierte, war es mir nach einiger Zeit nicht mehr möglich, länger den Atem anzuhalten. Ich tauchte wieder auf und warf mein klatschnasses Haar zurück, während ich nach Luft keuchte.
    Die unterirdische Toilette, in der wir uns befanden, war
von Netzen aus Sisiutls grauem Material umspannt. Dasselbe galt für die früher einmal menschliche Kreatur, die sich mit uns hier unten aufhielt. Überall, wo die weichen grauen Fäden hingen, konnte ich die Formen und Farben der Oberflächen darunter kaum noch erkennen.
    So ließ sich zwar der Schimmer eines früheren Lebens des Toten unter dem grauen Netz, das seinen Körper vor dem Zusammenfall bewahrte, erahnen, aber tiefer reichte mein Blick nicht. Die Feuchtigkeit hier unten hatte seine Haut bereits zersetzt. Seine Beine waren so lange dem Wasser ausgesetzt gewesen, dass sie aufgeschwemmt und weich waren. Der Rest des Körpers war schlaff, und die Haut hatte eine dunkle Farbe angenommen. Jetzt wusste ich, dass der faule Geruch, den ich bereits im Tunnel gerochen hatte, von dem Zombie stammte. In der normalen Welt konnte ich nicht viel mehr als seine Gestalt ausmachen. Sein Gesicht war nicht zu sehen. Aber es war trotzdem klar, dass dieser Zombie erst vor kürzerer Zeit gestorben war als der erste, dem ich begegnet war.
    »Quinton«, flüsterte ich heiser. »Hier ist ein Zombie. Ich brauche Licht.«
    Quinton zögerte keine Sekunde, sondern watete, so schnell er konnte, durch das Wasser zu mir. Als er neben mir stand, schaltete er seine Taschenlampe ein und suchte mit dem Strahl nach dem untoten Wesen.
    Als er es fand, hielt er entsetzt den Atem an. Für einen Moment geriet er ins Wanken. »Oh mein Gott, das ist Felix. Er verschwand als Letzter, ehe Go-Kart und Jenny umgebracht wurden.«
    »Wenn Si… Wenn das Monster Felix hatte, verstehe ich nicht, warum es auch noch die beiden umgebracht hat«, sagte ich.

    »Ich habe auch keine Ahnung. Vielleicht … Mein Gott, das wäre ja schrecklich … Aber vielleicht hebt Sistu sie sich ja als Zwischenmahlzeit auf. Vielleicht ist er wie ein Alligator, der sein Fressen auch lieber etwas … etwas abgehangen genießt.«
    »Die anderen hat er aber gar nicht gefressen«, gab ich zu bedenken. Ich dachte nach. »Er hat sie einfach nur getötet und ihre Leichen dann zurückgelassen.«
    Felix’ toter Körper stolperte auf uns zu. Er gab erneut einen seltsamen Laut von sich. Ich hatte das Gefühl, kurz vor einer Erkenntnis zu stehen, als der Zombie einen lauten Schrei ausstieß und auf die Knie fiel. Er hatte sich in dem Gewirr aus grauen Fäden und Schlamm verheddert, das den überfluteten Boden bedeckte.
    Quintons Lichtstrahl fing an zu wackeln. Für einen Moment war der Zombie nicht mehr zu sehen. »Harper! Bitte tu endlich was!«
    Ich zögerte. Es widerstrebte mir, noch einmal vor einem Mann, den ich mochte, einen Zombie auseinanderzunehmen. Der letzte hatte den Anblick nicht gerade gut aufgenommen.
    »Richte das Licht wieder auf ihn«, befahl ich nach einem Augenblick harsch. »Ich kann sonst nicht sehen, was ich tun muss.«
    Quinton tat, wie ich ihm geheißen hatte. Der Leichnam versuchte noch immer, sich zu befreien. Ich trat zu ihm und ging vor ihm in die Hocke. Mit großem Widerwillen streckte ich die Hand aus, um die Überreste des Mannes zu berühren. Sie fühlten sich zwar weich, aber auch noch überraschend fest an. Selbst mit Hilfe des Lichts konnte ich nicht erkennen, wie ich die Lebensfäden lösen sollte, die in seinem Inneren gefangen waren. Schließlich wollte
ich die erbarmungswürdige Kreatur nicht mit meinem Taschenmesser zerschneiden. Alleine die Vorstellung daran ekelte mich derart, dass ich angewidert würgen musste.
    »Es muss eine Möglichkeit geben«, murmelte ich. Das eisige Wasser, das meine bereits angeschlagenen Gelenke noch mehr schmerzen ließ, jagte mir einen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Ich betrachtete den Zombie und stand dann wieder auf.
    Das tote Wesen lag erschöpft auf dem Boden und lehnte sich mit dem Oberkörper gegen eine Wand. Es war nicht mehr in der Lage, sich zu bewegen oder Laute auszusto ßen. An den Stellen, wo es das Netz aus grauen Fäden berührte, schien es fast in der Wand zu verschwinden. Das merkwürdig neutrale

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