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Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)

Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)

Titel: Unearthly. Himmelsbrand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Hand
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Ein Schwert aus Feuer. Voll der Wahnsinn, oder?» Sein Lächeln verblasst. «Aber dann habe ich überlegt, was es wohl bedeuten könnte, und als ich diesen Sommer meinem Onkel davon erzählt habe, ist er total ausgeflippt. Noch im selben Moment musste ich mit Liegestütz anfangen.»
    «Wieso das denn?»
    «Offenbar werde ich gegen jemanden kämpfen müssen.» Er verschränkt die Hände im Nacken und seufzt.
    «Gegen wen?» Beinahe traue ich mich nicht zu fragen.
    «Keine Ahnung.» Er lässt die Hände sinken, sein Lächeln ist traurig, als er mich ansieht. «Walter will sichergehen, dass ich vorbereitet bin, worauf auch immer.» Er zuckt mit den Schultern.
    «Wow», sage ich. «Tut mir leid.»
    «Tja, also, wir machen uns was vor, wenn wir glauben, dass wir je ein normales Leben führen dürfen, stimmt’s?», sagt er.
    Schweigen. Schließlich erwidere ich: «Wir finden es schon raus, Christian.»
    Er nickt, aber da ist noch etwas anderes, das ihm Sorgen macht, ein Kummer, der mich durchzuckt und mich dazu bringt, ihm in die Augen zu schauen. Da weiß ich, ohne dass ich danach fragen muss, dass Walter sterben wird und dass es diese Hundertzwanzig-Jahre-Regel ist.
    «Ach, Christian. Wann?», flüstere ich.
    Bald. In ein paar Monaten, soweit er weiß. Er will nicht, dass ich dabei bin , sagt er wortlos, weil er glaubt, er kann es nicht laut aussprechen. Es tut ihm so weh, dass Walter ihn nicht dabeihaben will, so weh die Vorstellung, dass er womöglich nie wieder etwas mit ihm unternehmen kann. Er will nicht, dass ich ihn so sehe.
    Ich verstehe. Gegen Ende war meine Mutter so schwach, dass sie nicht einmal mehr ins Badezimmer gehen konnte. Das war mit das Schlimmste daran, die Würdelosigkeit. Der Körper, der versagt. Der aufgibt.
    Ich rutsche rüber zu ihm und lasse meine Hand in seine gleiten, was ihn aufschreckt. Die vertraute Energie wechselt zwischen uns hin und her, und damit fühle ich mich gleich stärker. Tapferer. Ich lehne den Kopf an seine Schulter. Ich versuche, ihn zu trösten, so wie er mich immer getröstet hat.
    Ich bin ja da , sage ich zu ihm. Ich gehe nicht weg. Auch wenn es vielleicht nicht viel hilft.
    «Danke.»
    «Und jetzt vergiss alles Trübe und Bedrückende», sage ich nach einer Weile. «Lass uns einfach ein bisschen leben.»
    «Okay. Hört sich nach einem guten Plan an.»
    Ich rutsche wieder zurück auf den Fahrersitz und schaue auf die Uhr am Armaturenbrett. Viertel vor acht – reichlich Zeit, denke ich. Wir können etwas tun, wonach es uns bestimmt beiden besser gehen wird.
    «Und wohin jetzt?», fragt Christian.
    «Es wird dir gefallen», antworte ich und lasse den Motor an. «Versprochen.»

    Eine Stunde später parke ich den Wagen in der Nähe vom Besuchereingang des Big Basin Redwoods State Park und steige aus.
    «Komm mit», sage ich und gehe in Richtung der hoch aufragenden Bäume zum Pine Mountain Trail.
    Ich wundere mich, dass ich den Weg noch kenne, aber ich kenne ihn. Ich erinnere mich, als wäre ich erst gestern hier gewesen. Es verspricht, ein sonniger Tag zu werden, aber im Schatten der mächtigen Mammutbäume ist es kühl. Auf dem Pfad sind weit und breit keine anderen Wanderer zu sehen, und so habe ich das unheimliche Gefühl, als wären Christian und ich die einzigen Menschen auf der Welt, als wäre die Zeit irgendwie zurückgedreht worden, an einen Punkt vor der Entstehung der Menschheit, als könnte jeden Moment ein wolliges Mammut zwischen den Bäumen hervortreten und uns gegenüberstehen.
    Auf unserer Wanderung bleibt Christian ein paar Schritte hinter mir, ein stiller Tribut an die Schönheit der Landschaft, die sich vor ihm entfaltet. Er zögert nicht, als wir Buzzards Roost erreichen und ein Stückchen klettern müssen. Nur Augenblicke später sind wir auf der Spitze der Hügelkette und schauen über das Tal mit den riesigen Bäumen, den blauen Küstengebirgszug in der Ferne, das Schimmern des Ozeans, der hinter den Bergen gerade nur zu ahnen ist.
    «Wow», sagt er atemlos, dreht sich langsam im Kreis und nimmt alles in sich auf.
    «Genau das habe ich beim ersten Mal auch gesagt.» Ich setze mich auf einen großen Steinbrocken und lehne mich zurück, um Sonne zu tanken. «Hierher hat meine Mom mich gebracht, um mir von den Engeln zu erzählen, vierzehn war ich da. Sie meinte, es sei der Ort, an den sie zum Nachdenken komme, und da ich jetzt wieder hier lebe, sollte ich das vielleicht auch so halten. Für den Glückskurs soll ich ohnehin einen Ort zum Nachdenken

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