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Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)

Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)

Titel: Unearthly. Himmelsbrand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Hand
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aufgefallen, wie er dich ansieht, als ob er den Boden unter deinen Füßen küssen würde, wenn die Aussicht bestände, dass er dich so für sich gewinnen kann.»
    «Ich weiß», gebe ich leise zu. «Aber …»
    «Aber du hängst immer noch an dem Cowboy.»
    Ich schaue in Rück- und Außenspiegel. «Ich will nicht aus der einen Beziehung raus und mich sofort in die nächste stürzen. Im Lauf der Zeit werden Christian und ich das werden, was uns bestimmt ist … das, was wir für uns entscheiden.»
    «Du willst ihn nicht nehmen, um dich über einen anderen hinwegzutrösten», sagt sie nachdenklich. «Wie unglaublich erwachsen von dir.»
    «Danke. Zumindest versuche ich es.» Ich wechsele die Spur, dann beschleunige ich, um einen Wohnwagen zu überholen, der über die Autobahn kriecht.
    «Aber vielleicht hast du dafür gar nicht die Zeit», sagt sie und kommentiert damit zum ersten Mal das, was ich ihr über meine Vision erzählt habe. «Und es ist jetzt doch schon ein paar Monate her, dass du mit Tucker Schluss gemacht hast, oder?», bringt sie es auf den Punkt.
    Okay, jetzt reicht es. Genug Gerede über mich. «Also wieso bestimmst du so einfach, dass wir über dein Liebesleben nicht reden dürfen, stürzt dich dann aber sofort auf meines? Das ist wohl kaum fair», sage ich.
    Sofort ist sie angespannt. «Ich habe über Pierce nichts zu erzählen. Er ist ein wirklich lieber Kerl.»
    «Das glaube ich sofort. Aber du bist nicht in ihn verliebt. Und er ist nicht der Vater deines Babys, hab ich recht?»
    Sie schnaubt verächtlich. «Ach komm schon, C. Das Thema hatten wir doch schon.»
    «Mir ist schon klar, wieso du behauptest, dass er der Vater ist», sage ich zu ihr. «Ich verstehe das. Ehrlich. Ich weiß nicht, ob es Pierce gegenüber wirklich nett ist, aber ich verstehe es. Du schützt dein Baby. So wie meine Mutter versucht hat, Jeffrey und mich zu beschützen, indem sie uns glauben ließ, dass unser Vater zur Kategorie der ganz normalen Versager gehörte.»
    Sie schaut auf ihren Schoß. Sie ist entschlossen, es nicht zuzugeben. Keinem gegenüber. Sie hat es sich geschworen, hat sich der Vorstellung von Pierce als dem Kindesvater verpflichtet, und diese Verpflichtung wird sie nicht brechen, für niemanden. Nicht einmal für mich. So ist es sicherer.
    «Na schön, meinetwegen, wie du willst», sage ich.
    Sie muss wohl von allein draufkommen. Aber ein bisschen nachzuhelfen kann ja nicht schaden.
    Ich mache das Radio an, und wir hören eine ganze Weile zu, ohne ein Wort zu sagen. Wir sind beide tief in Gedanken versunken. Ich versuche es mit einer neuen Taktik. «Du weißt doch, dass ich andauernd diesen Vogel auf dem Campus gesehen habe und sich herausgestellt hat, dass es Samjeeza war.»
    «Ja», entgegnet sie erleichtert, weil sie denkt, ich wechsele das Thema. «Was ist mit ihm? Verfolgt er dich immer noch?»
    «Vor ein paar Wochen habe ich einen Stein nach ihm geworfen, und seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen.»
    «Du hast einen Stein nach einem Schwarzflügel geworfen?», fragt sie beeindruckt. «Wow, C.»
    «Ich war wütend. Wahrscheinlich war es ein Fehler. Er weiß, dass ich ein Triplar bin, und womöglich habe ich ihn so sehr verärgert, dass er beschließt, Asael von mir zu erzählen.»
    Angela ist wie erstarrt. «Asael. Wer ist das?»
    «Der ganz große böse Wächter. Er sammelt Triplare. Offensichtlich gibt es jeweils immer nur sieben von uns zur selben Zeit auf der Erde, und er will die komplette Sammlung», rattere ich herunter, als gehörte das alles zum Allgemeinwissen.
    «Sieben von euch …», wiederholt sie.
    Endlich kapiert sie. «Mein Dad sagt», fahre ich fort, «dass nie mehr als sieben Triplare zur selben Zeit auf der Erde sind, und Asael will sie alle. Christian hat auch schon mal so etwas erzählt – sieben Triplare, Walter hat es ihm gesagt.» Ich schaue zu ihr rüber. «Keine Ahnung, warum gerade sieben? Aber wie du schon gesagt hast, es ist die Zahl Gottes.»
    «Der Siebte», flüstert sie. Sie schaut auf ihren Bauch hinunter. «Der Siebte ist einer von uns.»
    «Jetzt hast du es endlich gerafft», sage ich zu ihr und lege einen Zahn zu.

    Als ich zurück in Stanford bin, versuche ich als Erstes, meinen Bruder zu finden. Was Samjeeza über Jeffrey gesagt hat – Wo ist dein Bruder jetzt, Clara?  –, lässt mich nicht in Ruhe, und ich will nicht warten, bis er sich wieder bei mir meldet. Irgendwie spüre ich, dass ich ihn sehen muss. Außerdem sollte er das von den sieben

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