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Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)

Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)

Titel: Unearthly. Himmelsbrand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Hand
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sich zurück, sieht mich an, als sei ich hinterhältiger, als er dachte. «Für den Kurs trage ich mich auch ein. Wann findet der statt?»
    «Montags und mittwochs, 13.00 bis 14.00 Uhr.»
    Er nickt, als sei damit alles abgemacht. «Das heißt, morgens laufen wir, und an den Nachmittagen treffen wir uns beim Fechten.»
    «Okay.»
    «Und nimm dir nichts fürs nächste Wochenende vor», fügt er hinzu.
    Ich schaue zu ihm auf. «Wieso nicht?»
    Er zieht einen Mundwinkel hoch und fixiert mich mit einem Blick, bei dem jedem Mädchen, das nur etwas Gefühl im Leib hat, sofort die Knie zu Pudding werden. «Ich werde mit dir ausgehen. Wir haben ein Date. Ehe alles total verrückt wird.»
    Mein Herz schlägt schneller. «Abendessen und Kino», fällt mir wieder ein.
    «Freitagabend», sagt er. «Ich hole dich um sieben ab.»
    «Um sieben», wiederhole ich mit einem albernen Zittern in der Stimme. «Freitag.»
    Er geht zur Tür und will sich den Mantel anziehen.
    «Wo willst du hin?»
    «Nach Hause. Ich muss mich vorbereiten», sagt er.
    «Auf Freitag?»
    «Auf alles», antwortet er. «Wir sehen uns dann im College.»

    «Du fährst zu schnell», sagt Angela.
    Ich muss gar nicht erst auf den Tacho schauen, um zu wissen, dass sie recht hat. Ich mache mir Sorgen darüber, wie sie es aufnehmen wird, wenn ich ihr sage: «Vielleicht ist ‹der Siebte› dein Baby.» Nachdem wir den ganzen Tag gefahren sind, sind wir jetzt auf der Suche nach einem Hotel für die Nacht, und immer noch habe ich nicht den Mut aufgebracht, das Thema anzusprechen.
    «Seit wann bist du so eine Raserin?», fragt sie. «Normalerweise fährst du doch ganz vernünftig, das heißt, wenn du nicht gerade Engel über den Haufen bretterst. Du hältst dich doch sonst immer an die Regeln.»
    Was sie natürlich so sagt, dass es wie eine Beleidigung klingt. «Oh, toll, danke.»
    Sie vertieft sich wieder in die Elternzeitschrift, in der sie gelesen hat. Für diese Babysache recherchiert sie genauso leidenschaftlich wie normalerweise für das Engelzeug. An ihrem Bett liegt neuerdings ein Exemplar voller Eselsohren von Ein Baby kommt . Und ein dreihundert Jahre alter Band mit einem Abschnitt über eine Frau, die ein Geschöpf der Rasse der Nephilim zur Welt bringt. Nur ein wenig leichte Lektüre.
    «Und, wie waren deine Ferien?», fragt sie und lächelt aufmunternd. «Hast du dich mit Christian ein bisschen amüsiert?»
    Ich tue so, als wäre mir die Zweideutigkeit ihrer Anspielung nicht aufgefallen. «Wir waren ein bisschen am Strand.»
    Mit wehmütigem Blick schaut sie durchs Fenster nach draußen, wo sich der Himmel zu einem tiefen, betörenden Blau verdunkelt hat. Ihre Hände ruhen auf der Schwellung ihres Bauches. Ich frage mich, wann sie zum letzten Mal etwas anderes getan hat, als sich nur zu sorgen.
    «Ange, wir müssen reden.»
    «Wir könnten darüber reden, weshalb du nicht mit Christian zusammen bist», schlägt sie vor.
    «Tun wir einfach so, als hätten wir das schon getan.»
    «Wozu noch warten, C.?», fährt sie fort, als hätte sie mich nicht gehört. «Er ist heiß, er ist heiß auf dich, er ist solo, und warte mal, kleinen Moment …» Ihre goldfarbenen Augen weiten sich theatralisch. «Bist du denn jetzt nicht auch solo?»
    Wie furchtbar, dass ich jetzt rot werden muss.
    «Und wir wollen doch nicht vergessen, dass er dein Schicksal ist. Deine Aufgabe oder was auch immer. Dein Typ. Also komm schon zur Sache mit ihm. Nimm ihn dir und teil das Lager mit ihm, wie du es formuliert hast.»
    «Danke sehr, Angela», sage ich trocken. «Ich hab’s verstanden.»
    «Tut mir leid», erwidert sie, obwohl es ihr offensichtlich kein bisschen leidtut. «Es macht mich einfach wütend, wenn ich sehe, wie ihr zwei euch quält.»
    Da hatte ich mir nun vorgenommen, über sie und ihr Baby zu reden, und nun reden wir stattdessen über mich. Fürs Erste lasse ich es ihr durchgehen, aber ich bin fest entschlossen, auf die Babysache zurückzukommen.
    «Wir sind nicht …», sage ich und seufze. «Es ist kompliziert. Wir wollen nicht nur deshalb zusammen sein, weil irgendwer gesagt hat, es soll so sein.»
    «Und mit ‹irgendwer› meinst du Gott, ja?»
    Wenn sie es so formuliert, klingt es natürlich wahnsinnig arrogant von mir, dass ich auf einer Beziehung nach meinen eigenen Bedingungen bestehe.
    «So kompliziert ist das gar nicht», meint sie. «Im Grunde wollt ihr zusammen sein. Das ist offensichtlich, vor allem bei ihm. Und jetzt sag mir bloß nicht, dir ist noch nicht

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