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Unersaettlich - Scharfe Stories

Unersaettlich - Scharfe Stories

Titel: Unersaettlich - Scharfe Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerri Sharp
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ein kleines gefangenes Tier, das um Gnade bittet. Ich denke an Howie, und zu meiner großen Verlegenheit füllen sich meine Augen mit Tränen.
    »Mein Liebling, was ist Ihnen geschehen? So jung und so niedergeschlagen.« Er schiebt mir eine Haarsträhne hinter die Ohren und legt mir die Hand in den Nacken. »Was soll ich sein? Ihr Vater, Ihr Rabbi, Ihr Lehrer, oder einfach nur Ihr Liebhaber, ein richtiger Mann?«
    »Einfach nur mein Liebhaber; zeigen Sie mir, wie es sein sollte, Graf.« Ich spreche wie in Trance und habe das Gefühl, mir selbst zuzusehen.
    »Wie Sie wollen. Sollen wir hier noch Zeit verschwenden?«
    »Ich finde es scheußlich hier«, sage ich, erstaunt über meine Aufrichtigkeit einem völlig Fremden gegenüber.

    »Ich auch; lassen Sie uns in mein Zimmer gehen.«
    Er führt mich die Treppe hinauf. Jetzt sehen uns Leute nach. Ich spüre ihre Missbilligung angesichts meiner unpassenden Wahl, und zum ersten Mal empfinde ich, wie einzigartig ich bin. Ich denke, vielleicht bin ich wie ein großartiger Wein, den gewöhnliche Leute für Essig halten, während nur wenige Kenner wissen, wie superb er ist.
    Wir betreten sein Zimmer, das mit sehr alten, roten orientalischen Teppichen eingerichtet ist, einem bemalten ungarischen Bauernschrank, der mindestens hundert Jahre alt ist, und einem riesigen Bett mit massiven Eichenpfosten und Seidenvorhängen. Ich weiß, dass er diese Dinge selbst ausgesucht hat; das ist sein Gemach. Die Wände sind mit goldbedruckter, gepolsterter Seide bespannt, und als er die Tür hinter uns schließt, stelle ich fest, dass auch sie so dick gepolstert ist, dass vermutlich kein Laut hinausdringt.
    »Ich habe nur selten die Ehre, ein so junges, hübsches Mädchen hier haben zu dürfen«, sagt er. »Ich bin über die Maßen entzückt, dass Sie mich ausgesucht haben.«
    Er schlägt die Decke zurück, und ich schlüpfe aus meinen Schuhen, bevor ich mich voll bekleidet in meinem kleinen Schwarzen, das ich zu praktisch jeder Gelegenheit anziehe, ins Bett lege. Er hängt sein Jackett sorgfältig an den Stummen Diener und stellt seine Schuhe ordentlich darunter. Ich spüre, dass sie eines der wenigen Kleidungsstücke sind, die ihm gehören und die er pflegt wie wertvolle Antiquitäten. Ich sehe das winzige gestopfte Loch an seiner Hosentasche, als er sich neben mich auf die Bettkante
setzt. Er ist besorgt und galant, als ob er vierzig Jahre jünger wäre und sich in Budapest um eine Kindsbraut kümmern müsste. Auch mir gefällt es, dass er mich mit dem Federbett zugedeckt hat, statt meine Nacktheit anzustarren.
    Er beugt sich vor, küsst mich auf die Stirn und streicht mir die Haare zurück. »Miss Berntsen, das ist ein hübscher Name.« Seine Lippen gleiten zu meinen Augen und zu meiner Nase, und er lacht, als ich die kitzligen Küsse wegwische. Wie eine Stoffpuppe liege ich in seinem Arm, als er mir den ersten richtigen Kuss gibt, zart, aber verheißungsvoll. Er greift hinter sich und nimmt ein Glas mit einer klaren Flüssigkeit, in der etwas Braunes, Runzeliges treibt mit einem Zahnstocher darin.
    »Erlaube mir, dich mit einem berühmten ungarischen Pflaumenschnaps bekannt zu machen. Ich glaube, er wird dir schmecken.« Er nimmt einen Schluck und schießt ihn mir mit einem Kuss heiß in den Mund. Es ist wie flüssiges Kerosin, und er hält mich ganz fest an sich gepresst, so dass ich gezwungen bin, es zu trinken. Mein ganzer Körper beginnt zu brennen.
    »Schmeckt es dir, mein Liebling?«
    Ich nicke und lecke mir über die Lippen.
    »Hier, ich gebe dir das Beste, die Pflaume, die vom Schnaps durchtränkt ist. Sie wird dich beleben.«
    Er reicht sie mir, und ich zupfe sie eifrig vom Zahnstocher. Den Stein spucke ich in seine Hand, die er mir hinhält. Die Pflaume ist süß und ganz mit Alkohol vollgesogen, dessen Wirkung ich sofort spüre.
    »Ja, ja, mein Liebling, so ist es richtig. Und jetzt lass
uns beginnen, wenn du bereit bist. Ich möchte jeden Augenblick damit verbringen, dir Freude zu bereiten.«
    Ich blicke ihn hilflos an. Es ist wundervoll, in den Armen eines echten Mannes schwach zu sein, und Gott sei Dank wird mir die Erfahrung zuteil, im Bett wie eine wirkliche Dame behandelt zu werden.
    Er knöpft sein gestärktes Hemd auf und löst seine Fliege. Kummerbund und Fliege werden sorgfältig über die Schulter des Jacketts gelegt, und er zieht sein Hemd und das ärmellose Feinrippunterhemd aus. Obwohl sein Brusthaar bereits grau ist, hält er sich fit, und nur an wenigen Stellen

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