Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ungeheuer an Bord

Ungeheuer an Bord

Titel: Ungeheuer an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
Vom Netzwerk:
werden.«
    Was Lesbee an dem Vorschlag interessierte, war, daß er in seiner Tasche eine Fernsteuerung für genau solche mechanisch erzeugten Gedankenimpulse hatte. Unglücklicherweise war die Fernsteuerung für das Rettungsboot. Es wäre wahrscheinlich ratsam, die Steuerung des Schiffslandesystems ebenfalls einzustimmen. Es war ein Problem, über das er schon früher nachgedacht hatte, und nun hatte Browne den Weg für eine einfache Lösung geöffnet.
    Er sagte mit ruhiger Stimme: »Kapitän, lassen Sie mich die Analogschaltungen des Landesystems entsprechend programmieren, während Sie das Projekt der Kommunikation mittels Film vorbereiten. Auf diese Weise haben wir zwei erfolgversprechende Möglichkeiten.«
    Browne schien völlig vertrauend zu sein, denn er stimmte sofort zu.
    Auf seine Weisung wurde ein Filmprojektor hereingefahren und an einem Ende des Raums festmontiert. Der Kameramann und der Dritte Offizier Mindel, der mit ihm gekommen war, nahmen zwei Sitze hinter dem Projektor ein und begannen die Spulen zu ordnen.
     
    Während dies geschah, rief Lesbee verschiedene Techniker an. Nur einer protestierte. »Aber John«, sagte er, »auf diese Weise hätten wir eine Doppelsteuerung, und die des Rettungsbootes hätte vorrangige Kontrolle über das Schiff. Das ist sehr ungewöhnlich.«
    Es war ungewöhnlich. Aber es war die Fernsteuerung des Rettungsboots, die er in seiner Tasche hatte, wo er sie schnell erreichen konnte; und so sagte er kaltschnäuzig: »Möchtest du mit Kapitän Browne reden? Möchtest du seine Zustimmung?«
    »Nein, nein«, sagte der Techniker abwehrend. »Ich hörte, daß du zum Mit-Kapitän ernannt worden bist. Also bist du der Chef, und es wird gemacht.«
    Lesbee legte den Telefonhörer auf, in den er mit gedämpfter Stimme gesprochen hatte, und wandte sich um. Er sah, daß die Filmvorführung beginnen konnte. Browne starrte ihn fragend an.
    »Soll ich ihn hereinbringen lassen?« fragte er.
    In diesem vorletzten Moment hatte Lesbee Bedenken.
    Ihm wurde klar, daß die einzige Alternative zu Brownes Vorhaben in der Preisgabe seines eigenen geheimen Wissens bestand.
    Er zögerte, von Zweifeln geplagt. Dann sagte er: »Können Sie das einen Moment abschalten?« Er zeigte auf die Bedienungsinstrumente von Sprechanlage und Fernsehen.
    Browne sagte ins Tischmikrophon: »Wir werden euch gleich wieder einschalten, Leute. Geduldet euch noch ein wenig.« Er unterbrach die Übertragung und sah Lesbee erwartungsvoll an.
    Worauf Lesbee mit leiser Stimme sagte: »Kapitän, ich sollte Sie informieren, daß ich den Karn in der Hoffnung an Bord brachte, ihn gegen Sie zu verwenden.«
    »Nun, das ist ein offenes und freimütiges Eingeständnis«, antwortete der andere ebenso leise.
    »Ich erwähne dies«, fuhr Lesbee fort, »weil wir, sollten Sie ähnliche Hintergedanken gehabt haben, die Atmosphäre vollends reinigen sollten, bevor wir diesen Versuch zur Kommunikation machen.«
    Vom Nacken ausgehend, breitete sich Röte über Brownes Gesicht aus. Nach einer kleinen Weile sagte er: »Ich weiß nicht, wie ich Sie überzeugen kann, aber ich hatte keine Pläne.«
    Lesbee blickte in Brownes offenes Gesicht, und auf einmal erkannte er, daß der Kapitän aufrichtig war. Die Lösung einer gemeinsamen Oberleitung erschien ihm annehmbar.
    Lesbee fühlte eine große Freude. Sekunden vergingen, bevor er begriff, was hinter dieser erleichterten und freudigen Erregung steckte. Es war die einfache Entdeckung, daß Verständigung möglich war. Man konnte seine Wahrheit vorbringen und damit rechnen, daß sie beachtet wurden, wenn sie einleuchtete.
    Es schien ihm, daß seine Wahrheit überaus einleuchtend war. Er bot Browne den Frieden an Bord des Schiffes. Frieden zu einem Preis, natürlich, aber nichtsdestoweniger Frieden. Und in diesem ernsten Notfall anerkannte Lesbee die Gültigkeit der vereinbarten Lösung.
    Ohne weiter zu zögern, unterrichtete er Browne, daß die Kreaturen, die das Rettungsboot geentert hatten. Roboter waren – überhaupt nicht lebendig.
     
    Browne nickte nachdenklich. Zuletzt sagte er: »Aber ich sehe nicht, wie diese dazu dienen könnten, die Kontrolle über das Schiff zu gewinnen.«
    »Wie Sie wissen, Sir«, sagte Lesbee geduldig, »enthält das ferngesteuerte Landesystem fünf wesentliche Impulse, die auf der Gedankenebene projiziert werden. Drei davon sind für die Lenkung – aufwärts, abwärts und seitwärts. Starke Magnetfelder, von denen ein jedes die Denkprozesse eines komplizierten

Weitere Kostenlose Bücher